Schädlingsbekämpfer*in (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre
English: Pest control specialist
Weiterbildung & Karriere
Schädlingsbekämpfer*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungsmöglichkeiten zu verschiedenen relevanten Bereichen bieten unter anderem das Berufsförderungsinstitutes (BFI), das Wirtschaftsförderungsinstitutes(WIFI) mit Kursen für Umweltschutz, Umweltrecht, Arbeitssicherheit, sowie kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Themen wie z. B. Buchhaltung, Kostenrechung, Unternehmensführung, Marketing und dergleichen. Wichtige Weiterbildungsveranstaltungen hinsichtlich neuer Wirkstoffe und Techniken für die Schädlingsbekämpfung werden auch von der Bundesinnung der chemischen Gewerbe und von Herstellerfirmen angeboten.
Auch der Besuch einer Werkmeisterschule oder die Vorbereitung auf die Meister*innenprüfung sowie Weiterbildungsangebote in verwandten Berufen wie Labortechnik (Modullehrberuf) oder Entsorgungs- und Recyclingfachmann / Entsorgungs- und Recyclingfachfrau (Lehrberuf) kommen als Weiterbildung und Höherqualifizierung für Schädlingsbekämpfer*innen in Frage.
Viele Betriebe führen regelmäßig zur beruflichen Weiterbildung der Mitarbeiter*innen interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verfahren durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen vor Ort durchzuführen.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen für Berufstätige (Höhere Technische Lehranstalten, HTLs). Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsbereiche für Schädlingsbekämpfer*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- Umweltschutz, Umweltrecht
- Allgemeine Chemie und Biologie
- ökologische Schädlingsbekämpfung
- Energie- und Ressourceneffizienz
- Dokumentation
- Datensicherheit, Datenschutz
- Buchhaltung, Kalkulation, Kostenrechnung
Methodenkompetenzen
- Arbeitsvorbereitung, Arbeitsorganisation
- Arbeits- und Betriebssicherheit
- Hygiene und Sauberkeit
- Termin- und Zeitmanagement
- Qualitätsmanagement
- Team- und Mitarbeiter*innenführung
Sozialkompetenzen
- Kund*innen/Serviceorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
Schädlingsbekämpfer*in ist in Österreich ein Nischenberuf. Die Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten sind daher begrenzt und ergeben sich oft in angrenzenden Berufsbereichen. Durch internationale Mobilität ergeben sich zusätzliche berufliche Möglichkeiten und Chancen.
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung können Schädlingsbekämpfer*innen zu Team- oder Partieleiter*innen bis hin zu Betriebsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Qualifizierung zum/zur Lehrlingsausbilder*in ist eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung z. B. auf bestimmte Bereiche der Schädlingsbekämpfung und damit Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich.
Für die selbstständige Berufsausübung ist eine Meisterprüfung für das Handwerk der Schädlingsbekämpfung erforderlich.
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Schädlingsbekämpfer*in sind derzeit folgende Bildungspfade beschrieben:
Weitere WKO-Bildungspfade findest du hier: WKO-Bildungspfade