Robotiktechniker*in

Andere Bezeichnung(en):
Robotiker*in, Robotertechniker*in

Berufsbeschreibung

Robotiktechniker*innen erforschen, planen, entwickeln und warten Roboter, die meist für die Automatisierung von Produktionsprozessen verwendet werden. Dabei konstruieren sie die mechanischen, elektronischen und elektrotechnischen Bestandteile und programmieren die  Software, mit der die Roboter gesteuert werden. Ihr Tätigkeitsfeld ähnelt sehr stark dem des Berufs Mechatroniker*in und daher verfügen Robotiktechniker*innen häufig über eine Ausbildung in diesem Bereich, mittlerweile werden auch Fachhochschulstudiengänge mit Robotik-Schwerpunkten angeboten.

Die Entwicklung von Robotern wird über die industrielle Anwendung hinaus in vielen anderen Lebensbereichen immer mehr vorangetrieben: Haushalt, Pflege, Service usw. In der Erforschung und Entwicklung von Anwendungsmöglichkeiten ergibt sich damit für Robotiktechniker*innen ein breites Einsatzfeld. Darüber hinaus sind sie in der Lehre an technischen Schulen, Fachhochschulen und Universitäten tätig.

Im Zuge der Digitalisierung der Arbeitswelt werden viele Prozesse in der Industrie zunehmend automatisiert, etwa in der Produktion von Anlagen, Maschinen und Autos und in der Lager- und Warenwirtschaft. Um dort einfache Produktions- und Arbeitsschritte zu ersetzen, werden Roboter eingesetzt, die von Robotiktechniker*innen entwickelt werden. Aber auch in vielen anderen Bereichen wird der mögliche Einsatz von Robotern erforscht und teilweise schon getestet: im Bereich Haushalts, Pflegeroboter, Serviceroboter im Tourismus usw. Robotertechnologie findet darüber hinaus in vielen Maschinen, Geräten und Prozessen Anwendung, die digital gesteuert werden.

Roboter werden auch als so genannte „intelligente Maschinen“ bezeichnet, da sie über Sensoren und Computersysteme gesteuert werden und teilweise „autonom“, also ohne unmittelbare menschliche Eingriffe funktionieren. Für solche „intelligente Maschinen“ zeichnen Robotiktechniker*innen Konstruktionspläne und erstellen Fertigungs-, Montage-, Schalt- und Installationspläne. Auf dieser Grundlage konstruieren sie mit speziellen Werkzeugen die mechanischen, elektronischen und elektrotechnischen Teile und bauen sie zu einem Robotersystem zusammen. Dabei wenden sie verschiedene Metallbearbeitungs- und -verbindungstechniken an, etwa Drehen, Schrauben, Löten oder Schweißen, und verkabeln die elektronischen und elektrotechnischen Elemente. Sie montieren die Antriebssysteme, Sensoren und Schalter, die sie anschließend einstellen. An Computer und Laptops entwickeln sie die  Software, damit der Roboter auch programmiert werden kann und beschäftigen sich mit den Methoden der Signalverarbeitung und Steuerung von Robotern. Ist der Roboter fertig, wird er nach Inbetriebnahme auf Fehler und Störungen untersucht, die gegebenenfalls behoben werden. Robotiktechniker*innen führen an Robotern regelmäßig Wartungsarbeiten durch, tauschen Bauteile aus und dokumentieren diese Tätigkeiten.

Das Tätigkeitsfeld orientiert sich stark an der  Mechatronik, die als Schnittstelle der Bereiche Mechanik, Elektronik, Elektrotechnik und Informatik verstanden wird. Grundkenntnisse benötigen Robotiktechniker*innen auch im Anlagen- und Maschinenbau und in der Elektrotechnik. Die Robotiktechnik ist also durch Interdisziplinarität gekennzeichnet, d.h. dass hier verschiedene technische Fächer kombiniert werden.

Robotiktechniker*innen arbeiten auch in der Forschung. Dabei untersuchen sie vor allem neue Zugänge, Methoden und Einsatzmöglichkeiten für Roboter: d. h. wie können Roboter gebaut werden, welche Materialien sind geeignet, wie wird die Energieversorgung gewährleistet, wie kann mit ihnen kommuniziert werden und welche Einsatzmöglichkeiten ergeben sich daraus. Sie konstruieren Prototypen, die sie in unterschiedlichen Situationen testen. Wichtige Forschungsgebiete sind zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter und wie ein Roboter konstruiert sein muss, damit keine Verletzungsgefahr für den Menschen besteht oder die Fortbewegungsmöglichkeiten von Robotern in unstrukturierter Umgebung, d. h. wie reagiert ein Roboter auf Hindernisse, wie bewegt er sich auf unebenen Untergrund. Die Forschung dreht sich aber auch um die Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz und die Fragen, wie Roboter/Maschinen/Geräte lernen, sich selbst steuern und selbst organisieren.

Außerdem sind Robotiktechniker*innen unterrichtend an Schulen, Fachhochschulen und Universitäten tätig.

Für die Planung, Programmierung und Entwicklung der Roboter arbeiten Robotiktechniker*innen mit Computeranlagen und speziellen Computerprogramme, z.B. LabView, und Simulationsprogrammen, mit Laptops, Tablets usw. Für den Bau benötigen sie Werkzeuge und Geräte, wie z.B. Schweiß- und Lötgeräte, Bohrer, Feilen, Sägen und Schraubenziehern. Sie kommunizieren über alle gängigen Kommunikationsmöglichkeiten und Geräte, arbeiten mit Datenbanken und Expertennetzwerken und im Unterricht mit Lehrmaterialien und Präsentationstechnologien.

Für die Planung und Programmierung von Robotern arbeiten Robotiktechniker*innen hauptsächlich im Büro. Der Bau der Roboter findet vor allem in Werkstätten statt, die Forschung zum Teil in Labors. Robotiktechniker*innen arbeiten im Team mit Kolleginnen aus den unterschiedlichsten Bereichen (z. B. Maschinenbau,  Mechatronik, Elektronik, IT, Sensorik,  Kybernetik, Physik), aber auch mit aus den Bereichen  Biotechnologie, Nanotechnologie, Psychologie (z. B. wenn es um die Frage der menschenähnlichen Gestalt von Robotern geh). Sie haben Kontakt zu ihren Auftraggeber*innen, zu Studierenden und zu internationalen Fachexpertinnen und Experten.

  • Roboter planen, entwickeln und warten
  • Konstruktionspläne zeichnen und erstellen, Fertigungs-, Montage-, Schalt- und Installationspläne
  • mechanische, elektronische und elektrotechnische Bestandteile mit Werkzeugen und Geräten zusammenbauen
  • verschiedene Metallbearbeitungs- und -verbindungstechniken anwenden, etwa Drehen, Schrauben, Löten oder Schweißen
  • elektronische und elektrotechnische Elemente verdrahten und verkabeln
  • Antriebssysteme, Sensoren und Schalter montieren und einstellen
  • Software zur Steuerung programmieren, bedienen und bearbeiten
  • Wartungs- und Reparaturarbeiten an Robotern durchführen
  • Zusammenarbeit mit Personen anderer Fachgebiete
  • Kommunikation im Team, mit Kundinnen und Kunden und Auftraggeber*innen
  • Projekte leiten, durchführen und Ergebnisse präsentieren
  • im Gebiet der Robotiktechnik forschen und experimentieren
  • Industriebetriebe der Maschinenbau- und Automatisierungstechnik, die Roboter herstellen
  • Anwenderbetriebe, insb. in der Automobilindustrie, Anlagen- und Maschinenbau, Lager- und Warenwirtschaft
  • in Forschung und Lehre an Universitäten und Fachhochschulen, mitunter auch an technischen Schulen
  • außeruniversitäre technische Forschungsanstalten

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Augmented Reality (AR) Digital Farming Digitaltechnik Industrie 4.0 Künstliche Intelligenz Kybernetik Mechatronik Robotik Sensortechnik Smart production