Porzellanmaler*innen dekorieren Werkstücke aus Weißporzellan und Buntporzellan wie z. B. Teller, Vasen, Schüsseln, die zuvor von Porzellanformer*innen oder Keramiker*innen (siehe Keramiker*in (Lehrberuf)) hergestellt wurden. Sie verzieren diese Gegenstände mit feinen Randlinien, Bändern, Mustern oder abstrakten Ornamenten und verleihen so dem Stück seinen besonderen Reiz.
Porzellanmaler*innen arbeiten nach eigenen Entwürfen, Vorlagen und Schablonen. Die Dekors werden unter Anwendung verschiedener Verfahren angebracht, z. B. mittels Handmalerei oder Bunt-, Stahl- und Siebdruck. Beim Auftragen der Farben achten Porzellanmaler*innen besonders auf die Dicke der Farbschicht. Ist sie zu dick, blättert die Farbe beim anschließenden Brennen leicht ab oder reißt. Ist sie zu dünn, erscheint die Farbe zu blass, da sie im Brand zu sehr von der darunterliegenden Glasur aufgelöst wird. Die Porzellanmaler*innen bemalen das Werkstück der Reihe nach mit den einzelnen Farben. Bei jeder Farbe tragen sie zunächst die Grundfarbe auf und bringen anschließend mit feinen Pinselstrichen die gewünschten Schattierungen an.
Beim Malen von komplizierten Motiven wird das Motiv zunächst auf durchsichtiges Papier gepaust, mit einer Nadel werden die Konturen in das Papier eingestochen und dieses auf das Werkstück gelegt. Mit einem in Grafitstaub getauchten Schwamm, mit dem über das Papier gewischt wird, werden die Konturen des Motivs durch die Löcher des Papiers auf das Werkstück übertragen. Beim Gold- und Platinmalen tragen die Porzellanmaler*innen mit einem Pinsel oder einer Feder Gold- und Platinemulsion auf das Werkstück auf. Sie achten auf die richtige Dicke des Auftrages, damit Gold und Platin nicht abblättern und die richtige Farbwirkung erreicht wird. Gold- und Platindekore werden nach dem Farbbrand poliert. Sie bringen die Edelmetalle durch sanftes Reiben mit Seesand oder einer Glasbürste zum Glänzen.