Porzellanmaler*in

Berufsbeschreibung

Der Lehrberuf Porzellanmaler*in ist mit 30. Juni 2009 ausgelaufen.

Porzellanmaler*innen dekorieren Zier- und Gebrauchsgegenstände aus Porzellan, wie z. B. Teller, Kannen, Vasen, Tee- und Kaffeetassen. Dafür wenden sie unterschiedliche Techniken an, wie z. B. Färben, Gravieren, Glasieren, Brennen oder Drucken. Die Porzellanmaler*innen arbeiten nach vorgegebenen oder selbst entworfenen Vorlagen, die sie mit Pinseln auf die Werkstücke übertragen. Sie benützen Werkzeuge und Maschinen, die sie auch reinigen, warten und instand halten. Porzellanmaler*innen arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und weiteren Fach- und Hilfskräften in den Werkshallen von Industriebetrieben sowie in Werkstätten von gewerblichen Handwerksbetrieben.

Porzellanmaler*innen dekorieren Werkstücke aus Weißporzellan und Buntporzellan wie z. B. Teller, Vasen, Schüsseln, die zuvor von Porzellanformer*innen oder Keramiker*innen (siehe Keramiker*in (Lehrberuf)) hergestellt wurden. Sie verzieren diese Gegenstände mit feinen Randlinien, Bändern, Mustern oder abstrakten Ornamenten und verleihen so dem Stück seinen besonderen Reiz.

Porzellanmaler*innen arbeiten nach eigenen Entwürfen, Vorlagen und Schablonen. Die Dekors werden unter Anwendung verschiedener Verfahren angebracht, z. B. mittels Handmalerei oder Bunt-, Stahl- und Siebdruck. Beim Auftragen der Farben achten Porzellanmaler*innen besonders auf die Dicke der Farbschicht. Ist sie zu dick, blättert die Farbe beim anschließenden Brennen leicht ab oder reißt. Ist sie zu dünn, erscheint die Farbe zu blass, da sie im Brand zu sehr von der darunterliegenden  Glasur aufgelöst wird. Die Porzellanmaler*innen bemalen das Werkstück der Reihe nach mit den einzelnen Farben. Bei jeder Farbe tragen sie zunächst die Grundfarbe auf und bringen anschließend mit feinen Pinselstrichen die gewünschten Schattierungen an.

Beim Malen von komplizierten Motiven wird das Motiv zunächst auf durchsichtiges Papier gepaust, mit einer Nadel werden die Konturen in das Papier eingestochen und dieses auf das Werkstück gelegt. Mit einem in Grafitstaub getauchten Schwamm, mit dem über das Papier gewischt wird, werden die Konturen des Motivs durch die Löcher des Papiers auf das Werkstück übertragen. Beim Gold- und Platinmalen tragen die Porzellanmaler*innen mit einem Pinsel oder einer Feder Gold- und Platinemulsion auf das Werkstück auf. Sie achten auf die richtige Dicke des Auftrages, damit Gold und Platin nicht abblättern und die richtige Farbwirkung erreicht wird. Gold- und Platindekore werden nach dem Farbbrand poliert. Sie bringen die Edelmetalle durch sanftes Reiben mit Seesand oder einer Glasbürste zum Glänzen.

Porzellanmaler*innen bearbeiten und bemalen Werkstücke aus Weißporzellan und Buntporzellan wie z. B. Teller, Vasen, Kannen, Schüsseln, Tassen. Sie verwenden dabei verschiedene Farben sowie Gold und Platin. Sie hantieren mit verschiedenen Werkzeugen und Hilfsmittel wie Pinsel, Stifte, Federn, Nadeln, Schwämmen, Anzeichmaterialien und bedienen Anlagen wie Siebdruckmaschinen, Spritzanlagen und Brennöfen.

Porzellanmaler*innen arbeiten in Werk- und Produktionshallen von Industriebetrieben sowie in Werkstätten von  Keramik- und Porzellanmanufakturen und gewerblichen Handwerksbetrieben. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und weiteren Fach- und Hilfskräften und haben Kontakt zu Mitarbeiter*innen aus anderen Abteilungen, z. B. von Lager und  Verwaltung, von der Werkzeug- und Materialausgabe sowie zu Kund*innen und Lieferant*innen.

  • Metalloxidfarben auf einer Glasplatte mit Terpentin oder Dicköl anrühren und mischen, danach Muster und Dekore auf des Werkstück auftragen (Aufglasurmalerei)
  • komplizierte Motive malen: Motiv auf durchsichtiges Papier pausen, mit einer Nadel Konturen in das Papier stechen, das Papier auf das Werkstück legen, mit einem Schwamm über das Papier wischen und die Konturen des Motivs durch die Löcher des Papiers auf das Werkstück übertragen
  • das Werkstück der Reihe nach mit den einzelnen Farben bemalen
  • Schattierungen mit feinen Pinselstrichen anbringen (Lasieren)
  • das Werkstück auf einer Drehscheibe rändern: am in Umdrehung gesetzten Werkstück werden mit einem Pinsel feine Farblinien aufgetragen
  • Werkstück staffieren: Henkel, Griffen, Ausgüssen und anderen Aufsätze von Porzellanwaren verzieren
  • große Flächen des Werkstückes färben (Fondstuppen): Gold- und Platindekore mit Gold- und Platinemulsionen anbringen
  • Werkstücke nach dem Trocken bzw. Brennen polieren
  • Zeichnungen oder Schriftzüge in Gold- oder Platindekore mit einem Achat-Stift gravieren
  • Klein- und Mittelbetriebe des Porzellanmalereigewerbes

Die Tätigkeit der Porzelanformer*innen, Porzelanmaler*innen und Kerammodelleur*innen wird in Österreich heute fast ausschließlich in sehr geringem Umfang im kunsthandwerklichen Kleinstgewerbe ausgeführt. Es gibt in Österreich nur noch einen Betrieb, der noch Porzellanmaler*innen in geringem Umfang beschäftigt.