Porzellanformer*in

Berufsbeschreibung

Die Ausbildung zum/zur Porzellanformer*in erfolgt im Lehrberuf Keramiker*in (Lehrberuf).

Porzellanformer*innen formen Gegenstände aus Porzellan, wie z. B. Zier- und Gebrauchsgegenstände. Ihre wichtigsten Erzeugnisse sind Geschirr- und Zierporzellan, Sanitär- und Gastronomiewaren. Dabei wenden sie verschiedene Methoden und Techniken an, wie z. B. Formen, Gießen, Pressen, Drehen und Glasieren. Sie verwenden bei ihrer Arbeit Werkzeuge und Maschinen wie Modellierhölzer, Messer, Zangen, Pinsel etc., die sie auch reinigen und instandhalten. Selbst in der industriellen Fertigung werden viele Arbeitsschritte händisch verrichtet. Porzellanformer*innen arbeiten gemeinsam mit Berufskolleg*innen und weiteren Fach- und Hilfskräften in Produktionshallen von Industriebetrieben sowie in Werkstätten von gewerblichen Handwerksbetrieben.

Porzellanformer*innen stellen Zier- und Gebrauchsgegenstände aus Porzellan her. Zu ihren Produkten zählen Teller, Vasen, Kannen, Tee- und Kaffeegeschirr usw. Der Grundstoff, mit dem sie arbeiten, ist Porzellanmasse, ein speziell aufbereitetes Material aus Ton, Quarz und  Feldspat. Im Gegensatz zu Ton ist Porzellanmasse nicht frei formbar. Die Formgebung der Porzellangegenstände erfolgt durch verschiedene Fertigungsverfahren wie Gießen, Pressen oder Drehen der Porzellanmasse sowie mit Hilfe von vorgefertigten Gips- oder Kunststoffformen. Diese Formen werden in der Regel von Kerammodelleur*innen, siehe Kerammodelleur*in, hergestellt.

Porzellanformer*innen stellen aus der Porzellanmasse zunächst Formlinge (die Einzelteile des herzustellenden Gegenstandes) durch Gießen, Pressen oder Drehen her. Beim Gießen werden drei verschiedene Vorgangsweisen unterschieden: Hohl-, Voll- und Steigguss. Sie nehmen die Formlinge aus den Gipsformen aus, retuschieren die Einzelteile und setzen sie zusammen. Bei der Feinbearbeitung retuschieren die Porzellanformer*innen das fertig zusammengesetzte, weißgetrocknete Werkstück. Dann putzen sie es und glätten die Oberfläche mit einem feuchten Schwamm. Abschließend wird das Werkstück gebrannt und den Porzellanmaler*innen - siehe Porzellanmaler*in - übergeben, die den Gegenstand bemalen.

Porzellanformer*innen verarbeiten Porzellanmasse, eine Mischung aus kaolinischem Ton, Quarz und  Feldspat. Sie verwenden bei ihrer Arbeit Hilfsmittel wie z. B. Modellierhölzer, Pinsel, Messer, Kratzeisen, Naturschwämme, Handradspindelpresse. Sie hantieren mit vorgefertigten Gips- und Kunststoffformen und bedienen Anlagen wie Brennöfen, Drehscheiben und Pressen.

Porzellanformer*innen arbeiten in den Produktionshallen von Industriebetrieben sowie in Werkstätten von  Keramik- und Porzellanmanufakturen sowie bei Herstellerfirmen von technischer  Keramik (oft spezielle Einzelanfertigungen). Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und weiteren Fach- und Hilfskräften.

  • Formlinge (Einzelteile des herzustellenden Gegenstandes) gießen
  • dabei verschiedene Gießtechniken anwenden z. B. Hohl-, Voll- und Steigguss
  • Formlinge aus den Gipsformen ausnehmen
  • Einzelteile im noch feuchten, lederharten Zustand retuschieren
  • Porzellanmassegrate (an den Nahtstellen der Arbeitsformen) entfernen
  • Einzelteile zusammensetzen und garnieren, Henkeln,  Leisten anbringen (das Zusammensetzen nimmt bisweilen viel Zeit in Anspruch, da komplizierte Figuren aus bis zu 50 Einzelteilen bestehen)
  • Werkstücke feinbearbeiten, z. B. Oberflächen und Kanten glätten und polieren
  • gebrannte Werkstücke glasieren und emaillieren
  • Betriebe der Porzellanindustrie
  • Keramik- und Porzellanmanufakturen
  • Herstellerfirmen von technischer Keramik

Die Tätigkeit der Porzellanformer*innen, Porzellanmaler*innen und Kerammodelleur*innen wird in Österreich heute fast ausschließlich in sehr geringem Umfang im kunsthandwerklichen Kleinstgewerbe ausgeführt.

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Engoben Feldspat Glasur Kaolin Keramik