Pfarrer*in (evang.)

Andere Bezeichnung(en):
Pastor*in

Berufsbeschreibung

Evangelische Pfarrer*innen leiten eine Pfarrgemeinde. Sie verkündigen die Botschaft des christlichen Glaubens und feiern Gottesdienste, spenden Sakramente (Taufe, Abendmahl) und nehmen Trauungen, Beerdigungen und Konfirmationen vor.

Pfarrer*innen leisten aber auch wichtige Seelsorgearbeit in Form von persönlichen Beratungen und Gesprächen. Sie sind als Religionslehrer*innen tätig, verwalten ihre Pfarrei und koordinieren die verschiedenen Gemeindedienste. Der Beruf eines/einer Evangelischen Pfarrer*in kann von Männern und Frauen gleichermaßen ausgeübt werden.

Die Hauptaufgabe von Evangelischen Pfarrer*innen besteht darin, die Botschaft des christlichen Glaubens zu verkündigen, d. h. diese Botschaft für die heutige Zeit und Gesellschaft verständlich zu vermitteln und Menschen bei Lebensfragen als Gesprächspartner*innen zur Seite zu stehen. Auf der Grundlage der Bibel nehmen Evangelische Pfarrer*innen zu gesellschaftlichen Fragen und den verschiedensten Lebensthemen Stellung, wobei sie durchaus auch kritische Positionen beziehen. Gegenüber einer Gesellschaft, die von Leistungs- und Konkurrenzdenken geprägt ist, vertreten Pfarrer*innen die Werte der Nächstenliebe und der sozialen Gerechtigkeit und mahnen zur  Solidarität mit den Schwachen und Ausgegrenzten. Dazu schreiben sie Predigten, bereiten Gottesdienste vor (Auswahl von Gebeten, Liedern und Texten) und gestalten diese. Außerdem führen sie Taufen, Trauungen, Konfirmationen und Beerdigungen durch.

Pfarrer*innen stehen Mitgliedern ihrer Kirchengemeinde als Gesprächspartner*innen zur Verfügung und unterstützen und betreuen diese in den unterschiedlichsten Lebenslagen und Glaubensfragen seelsorgerlich. Sie bereiten die Gemeindemitglieder auf die Taufe, Konfirmation oder Eheschließung vor. Evangelische Pfarrer*innen organisieren oder führen die verschiedensten Aktivitäten z. B. in der Kinder-, Jugend-, Frauen- und Altenarbeit durch (z. B. Kindergottesdienste, Jugendfreizeiten). Sie arbeiten gegebenenfalls in diakonischen Einrichtungen wie z. B. Asylheimen, Kinderheimen oder Sozialstationen. Im Bereich der  Seelsorge betreuen Pfarrer*innen auch Menschen in Krankenhäusern, Altenheimen und Haftanstalten. Sie lehren das Unterrichtsfach Religion an Schulen und führen Kurse im Bereich der Erwachsenenbildung durch.

Zu den wesentlichen Aufgaben von Evangelischen Pfarrer*innen gehören aber auch administrative, leitende und organisatorische Tätigkeiten. Sie sind für die  Verwaltung der Pfarrgemeinde zuständig, dazu zählen z. B. die Buchführung, Einteilung des Budgets, Kostenkalkulation und -kontrolle sowie die Instandhaltung der Kirchengebäude und -ausstattung. Pfarrer*innen leiten die Gemeinde und sind daher auch für die Betreuung, Weiterbildung und Führung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen zuständig.

Evangelische Pfarrer*innen arbeiten beim Verfassen von Predigten, Reden oder Vorträgen mit der Bibel und verschiedenen Texten und Schriften. Bei Gottesdiensten, Taufen, Trauungen, Beerdigungen usw. benutzen sie auch liturgische Gegenstände.

Für organisatorische und administrative Tätigkeiten setzen sie gängige Büro- und EDV-Technik ein (Computer, Laptops), bedienen Drucker, Fax- und Kopiergeräte, Telefonanlagen und Mobiltelefone und führen Ordner, Mappen, Listen, Dokumente und Karteien.

Das wichtigste Arbeitsmittel von Evangelische Pfarrer*innen ist aber die eigene Person. Um anderen Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen begleiten zu können, ist es wichtig, selbst eine gefestigte Persönlichkeit zu sein. Im ständigen Kontakt mit Menschen ist einfühlsames und kompetentes Auftreten eine unverzichtbare Voraussetzung in diesem Beruf.

Evangelische Pfarrer*innen arbeiten in Büros, Kirchen, Besprechungsräumen, Schul- und Freizeiträumen, in Krankenzimmern, Haftanstalten und mitunter auch im Freien.
Pfarrer*innen erledigen einerseits viele ihre Aufgaben selbstständig, andererseits arbeiten sie bei sozialen und organisatorischen Tätigkeiten, in der Gottesdienstvorbereitung und den unterschiedlichsten Aktivitäten in der Gemeinde im Team mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen (siehe z. B. Gemeindepädagoge / Gemeindepädagogin) zusammen. Auch in Krankenhäusern, Altenheimen und Schulen sind sie gemeinsam mit Fachkräften aus verschiedenen Bereichen tätig. Selbstverständlich haben sie regelmäßigen Kontakt zu den Gemeindemitgliedern.

  • Gottesdienste vorbereiten, Gebete, Texte und Musik auswählen und zusammenstellen
  • Predigten verfassen und halten
  • Gottesdienste leiten
  • Taufen, Konfirmationen, Beerdigungen und Trauungen durchführen
  • Gemeindemitglieder seelsorgerlich betreuen
  • Patient*innen in Krankenhäusern und Hospizen, Bewohner*innen von Alten- und Pflegeheimen und gegebenenfalls Insassen von Haftanstalten seelsorgerlich betreuen
  • Religionsunterricht an Schulen abhalten
  • Lehrtätigkeiten im Rahmen der Erwachsenenbildung ausüben
  • verschiedensten Aktivitäten, z. B. in der Kinder-, Jugend-, Frauen- und Altenarbeit, organisieren oder durchführen (z. B. Kindergottesdienste, Jugendfreizeiten)
  • haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen führen, betreuen und für deren Weiterbildung sorgen
  • verwaltungstechnische und organisatorische Aufgaben durchführen (z. B. Buchführung, Einteilung des Budgets, Kostenkalkulation und -kontrolle)
  • evangelische Pfarrgemeinden
  • Krankenhäuser, Haftanstalten, Jugendeinrichtungen, Bundesheer (Seelsorgedienst)
  • diakonische Einrichtungen, Beratungs- und Seelsorgeinstitutionen
  • theologische Zeitungs und Buchverlage
  • Lehrtätigkeit an Schulen (Religionsunterricht)

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Seelsorge