Pfandleiher*innen nehmen Wertgegenstände wie etwa Gemälde, Fotografien, Druckgrafiken, Designartikel, Skulpturen, Glas und Porzellan, Juwelen, Armband- und Taschenuhren, Bücher, Münzen, Mobiliar und vieles mehr in Pfandleihe. Sie schätzen den Wert des Gegenstandes und gewähren dem/der Verleiher*in ein entsprechendes Darlehen. Der belehnte Gegenstand dient den Pfandleiher*innen als Sicherheit für die Rückzahlung des Darlehens. Pfandleiher*innen stellen dem/der Verleiher*in einen Pfandschein aus und tragen den Geschäftsvorgang im Pfandleihbuch ein. Sie sind allerdings nicht berechtigt, einen Pfandgegenstand weiter zu verpfänden.
Wird der Wertgegenstand nicht innerhalb einer vereinbarten Frist ausgelöst (d. h. das Darlehen zurückgezahlt) hat der*die Pfandleiher*in das Recht den Gegenstand über eine Versteigerung zu verkaufen. Teilweise führen sie die Versteigerung auch selbst durch. Ein etwaiger Mehrerlös aus der Versteigerung (d. h. der Gegenstand erzielt einen höheren Preis, als die Darlehensvereinbarung ausmacht) müssen Pfandleiher*innen den Verleiher*innen ausbezahlen.
Pfandleiher*innen prüfen und schätzen die zu belehnenden Wertsachen und beraten die Kund*innen, welche ihre Gegenstände in Pfandleihe geben. Das Risiko einer zu hohen Werteinschätzung, die bei einer Versteigerung dann nicht erreicht wird, tragen die Pfandleiher*innen selbst. Sie bereiten Auktionen vor und stellen die zu versteigernden Objekte zusammen und erstellen Versteigerungskataloge. Der Ausgangswert (Rufpreis) eines Versteigerungsobjektes wird entweder von ihnen selbst oder von Schätzmeister*innen bestimmt.
Treten Pfandleiher*innen selbst als Auktionator*in auf, führen sie den Versteigerungsgegenstand vor, beschreiben ihn, registrieren die Angebote und erteilen den Höchstbietenden das Kaufrecht. Sie führen Aufzeichnungen, Betriebsbücher/Pfandleihbücher und Inventarlisten. Sie informieren sich in Fachjournalen, auf Messen oder im Internet zu den aktuellen Trends und Ereignissen auf dem (Kunst-)Markt und informieren und beraten potenzielle Käufer*innen und Interessenten.