Die Outdoorpädagogik ist eine eigenständige pädagogische Richtung und basiert auf einem ganzheitlichen Menschenbild (beim ganzheitlichen Menschenbild wird davon ausgegangen, dass Körper, Seele, Geist und das Lebensumfeld miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen). Sie ermöglicht Naturspiel-, Experimentier- und Entwicklungsräume und findet in der Natur, also Outdoor statt. Das Ziel ist die Erweiterung der Erlebens- und Handlungsfähigkeiten der Teilnehmer*innen und die Entwicklung von persönlichen, sozialen und emotionalen Kompetenzen. Outdoorpädagog*innen wenden dazu wissenschaftliche und praktische Methoden und Techniken aus Pädagogik und Psychologie an, sowie Evaluations-, Interventions- und Transferformen (Übertragung von Wissen) in und mit der Natur.
Outdoorpädagog*innen planen, initiieren, begleiten und gestalten sogenannte Outdoortrainings für Gruppen, Schulklassen, Abteilungen und Teams aus Unternehmen usw. Dabei beschäftigen sich die Teilnehmer*innen unter der Leitung der Outdoorpädagog*innen mit dem Verstehen, Entwickeln, Entfalten, Vertrauen und Wahrnehmen des eigenen Ich’s und des Miteinanders in Gruppen und Teams. Vor allem bei der Arbeit mit Schulklassen legen Outdoorpädagog*innen den Fokus häufig auf Potentialanalysen zur individuellen Weiterentwicklung. Ein wichtiger Faktor der Outdoorpädagogik ist, dass Entwicklungen, Experimente und Spiele gemeinsam und miteinander in Gruppen stattfinden und erarbeitet werden. Dazu werden natürliche Lernformen wie erlebnisorientierte Wanderungen, Hochseilgarten-Touren, gemeinsame Bauprojekte, wie der Bau eines Floßes mit anschließender Flussüberquerung, usw. angewandt.
Durch die naturpädagogischen Methoden wird die Natur, in der die Outdoortrainings stattfinden, zu einem Entspannungsraum, Lern- und Lehrraum und Bereich für Kreativität. Für die Trainings erstellen Outdoorpädagog*innen Zeitpläne und Lernkonzepte, planen Aufgaben und bereiten diverse (Lern-)Materialien vor. Solche Konzepte umfassen zum Beispiel künstlerisches Gestalten, Abenteuer- und Geschicklichkeitsspiele, Rollen- und Wettspiele, Übungen zu verbaler und non-verbaler Kommunikation (Kommunikation ohne Worte, z. B. Körpersprache), gemeinsames Lösen von kniffligen Aufgaben, kreative Lösungsfindungen usw.