Ökoenergieinstallationstechniker*in

Berufsbeschreibung

Die Ausbildung zum/zur Ökoenergieinstallationstechniker*in erfolgt im Modullehrberuf Installations- und Gebäudetechnik über das Spezialmodul Ökoenergietechnik. >>siehe Installations- und Gebäudetechnik (Modullehrberuf)

Die Nachfrage nach umweltfreundlichen und erneuerbaren Energielieferanten nimmt ständig zu. Ökoenergieinstallationstechniker*innen kennen sich mit alternativen Energielieferanten wie Windrädern, Sonnenkollektoren, Biomasseanlagen, Hackschnitzel- und Pellets-Anlagen oder Wärmepumpen aus. Sie bauen diese Anlagen vor Ort nach Montageplänen und Maßskizzen zusammen, montieren und verlegen Rohrleitungen, warten und reparieren die Anlagen und beraten ihre Kundinnen und Kunden über energiesparende und umweltfreundliche Techniken.

Ökoenergieinstallationstechniker*innen arbeiten vor allem in Betrieben der Sanitär- und Heizungs- und Klimatechnik. Sie arbeiten auf Baustellen im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit weiteren Fach- und Hilfskräften der Bereiche Bauwesen, Gebäude- und Energietechnik zusammen.

Umweltbewusste und umweltschonende Energieversorgung liegt seit vielen Jahren im Trend und wird immer wichtiger. Der entscheidender Faktor ist dabei die Versorgung mit regenerativen (erneuerbaren) Energieformen, wie z. B. die Nutzung von Sonnenenergie, Windenergie oder Energie aus Biomasse anstelle von Rohstoffen wie Kohle, Öl oder Gas.

Der Beruf Ökoenergieinstallationstechniker*in als Spezialisierung zum Lehrberuf Installations- und Gebäudetechnik umfasst den Zusammenbau, die Montage, Prüfung und Wartung von Anlagen für erneuerbare Energienutzung, wie z. B. thermische Sonnenkollektoren, Wärmepumpen, Hackschnitzelanlagen und Biomasseanlagen. Die Anwendung von IT-Systemen bei der Gestaltung von Ökoenergieanlagen, bei der Projektabwicklung und bei der Abrechnung ist ebenfalls wesentlicher Inhalt der Aufgabenbereiche von Ökoenergieinstallationstechniker*innen.

Ökoenergieinstallationstechniker*innen errichten Heizungsanlagen und deren Komponenten samt Regelsystemen in Gebäuden, Wohnhäusern, Betrieben etc. Sie verlegen die Rohrleitungen zum Wärmetransport mittels umlaufender Flüssigkeit, montieren die Heizkörper, schließen sie an und nehmen sie in Betrieb. Außerdem erledigen sie verschiedene Reparaturen und Wartungsarbeiten. In den Verkaufs- und Beratungsgesprächen mit den Kundinnen und Kunden ist neben technischen und gestalterischen Fragen die ökologische Beratung besonders wichtig.

Neue energiesparende und umweltfreundliche Technologien eröffnen in diesem Beruf sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt, erfordern aber auch laufende Weiterbildung. Auch der zunehmenden Trend zu Smart Building/Smart Living/Smart home, bei dem die unterschiedlichen Gebäudetechnikeinrichtungen und Geräte immer stärker miteinander vernetzt werden, die Steuerungen automatisiert werden und der Fernzugriff auf die Einrichtungen ermöglicht wird (z. B. Steuerung über das  Smartphone), macht Weiterbildung im Bereich der Mess-, Steuer- und Regeltechnik und Sensorik immer wichtiger.

Ökoenergieinstallationstechniker*innen setzen Bauteile (z. B. Bleche, Rohre, Dichtungen, Leitungen) aus unterschiedlichen Metallen und Kunststoff ein und verwenden verschiedene Werkzeuge und Geräte wie z. B. Blechschneideinstrumente, Schweißapparate, Thermostate, Zeitschaltuhren, aber auch Computer und computergesteuerte Systeme. Sie orientieren sich bei ihrer Arbeit an technischen Zeichnungen und Plänen, z. B. Bauzeichnungen und Einbauanweisungen von Geräteherstellern, erstellen solche Pläne und Zeichnungen mit computergestützten Zeichenprogrammen auch selbst und führen die erforderlichen Berechnungen für die Installationsarbeiten durch, z. B. für den Materialbedarf, die Abmessungen, aber auch die Preiskalkulationen.

Ökoenergieinstallationstechniker*innen arbeiten vor allem in Betrieben des Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie der Haus- und Versorgungstechnik, zum Teil aber auch in Fertigungshallen von Produktionsbetrieben der Heizungs- und Klimatechnik. Bei Montagearbeiten sind sie auf Baustellen sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich tätig. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit anderen Fach- und Hilfskräften im Bereich Bauwesen und Energietechnik zusammen (siehe z. B. Bautechniker*in, Energietechniker*in).

Je nach Art und Größe des Unternehmens, stehen sie in Kontakt zu anderen Betriebsabteilungen (z. B. Kalkulation, Materialausgabe, technisches Büro) und zu ihren Auftraggeber*innen, zu den Architekt*innen, Baumeister*innen und zu Mitarbeiter*innen von Zulieferbetrieben sowie von Bau- und Umweltbehörden.

Ökoenergieinstallationstechniker*innen arbeiten bei Montagen auf Baustellen und sind damit unterschiedlichen Temperaturen (Hitze, Kälte) und verschiedenen Wetterbedingungen (Zugluft, Nässe) ausgesetzt. Auch wenn assistierende Technologien und Schutzvorrichtungen heute viele Erleichterungen bringen, kann es bei der Arbeit auf Baustellen trotzdem staubig und laut werden und teilweise müssen auch schwerere Gegenstände gehoben und getragen werden.

  • Ausrüstungen, Maschinen und Werkzeuge pflegen und warten und einfache Instandhaltungsarbeiten durchführen
  • fachspezifische Mess- und Prüfgeräte pflegen und warten
  • Rohrleitungssysteme, Fördereinrichtungen, Sicherheits- und Sperrvorrichtungen herstellen, montieren, justieren und prüfen
  • Anlagen für erneuerbare Energienutzung (wie z. B. thermische Sonnenkollektoren, Wärmepumpen, Hackschnitzel- und Biomasseanlagen) und deren Komponenten samt Regelsystemen zusammenbauen, montieren, prüfen und warten
  • Prüf- und Wartungsarbeiten durchführen und die entsprechenden Protokolle und Dokumentationen ausfertigen
  • verkaufsorientierte Gespräche führen einschließlich der technischen, ökologischen und gestalterischen Beratung unter Beachtung der baulichen Gegebenheiten
  • IT-Systeme bei der Gestaltung von Ökoenergieanlagen, bei der Projektabwicklung und bei der Abrechnung anwenden
  • Materialien und Restprodukte verwerten und fachgerecht entsorgen
  • Ökoenergieanlagen in haus- und regeltechnischen Systemen integrieren
  • Klein- und Mittelbetriebe des Heizungs-, Lüftungs- und Klimainstallationsgewerbes
  • Produktionsbetriebe für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik
  • Betriebe des Baugewerbes und der Bauindustrie

Der Beruf Ökoenergieinstallationstechniker*innen ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Sonnenkollektoren, Wärmepumpen, Bioenergieanlagen
  • Wasserinstallation, Wasseraufbereitung und -recycling
  • Smart Home,  Smart Building, Smart Meter
  • Gebäudetechnik, Facility Management
  • BIM - Building Information Modelling
  • Ökoenergie, Energietechnik, Umwelttechnik
  • Wartung, Service, Reparatur,

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 BIM Brennwert Fußbodenheizung Organische Dämmstoffe Pellets Photovoltaik Primärluft Solaranlagen Solarenergie Solarwasserstoff