Literaturwissenschafter*innen beschäftigen sich auf wissenschaftlicher Ebene mit Literatur, d. h. sie lesen und analysieren literarische Texte aller Genre (wie z. B. Roman, Prosa, Lyrik) in Bezug auf deren inhaltlichen (dramaturgischen) Aufbau, Stil und Aussage. Dabei spezialisieren sie sich häufig auf bestimmte Epochen, Stilrichtungen und Themen oder konzentrieren sich auf ein Fachgebiet z. B. Literaturgeschichte, Literaturkritik, Literaturinterpretation, Literaturtheorie oder Editions-Philologie. Bei einer Spezialisierung auf fremdsprachige Literaturwissenschaften, setzt der Beruf fundierte Kenntnisse von mindestens zwei Fremdsprachen voraus.
Mitunter entwickeln sich Literaturwissenschafter*innen auch zu Expert*innen für ganz bestimmte Autor*innen, deren Gesamtwerk sie bis ins Detail kennen und analysieren. Dabei setzen sie unterschiedliche wissenschaftliche Methoden zur Untersuchung und Interpretation literarischer und nicht-literarischer Texte ein. Bei ihren Analysen beziehen sie immer auch den geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund der Werke mit ein.
Literaturwissenschafter*innen sind überwiegend im universitären Bereich tätig. Neben der wissenschaftlichen Forschung liegt ihre Aufgabe dabei in der Lehre und Betreuung von Studierenden. Im außeruniversitären Bereich finden sich vor allem in Verlagen, Medienunternehmen, Bibliotheken oder im Archivwesen Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Tätigkeiten reichen dort von der Literaturkritik, der Gestaltung von Texten über die wissenschaftliche Analyse bis zur fachgerechten Archivierung literarisch-historischer Werke.