Lehrer*in für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht

Berufsbeschreibung

Lehrer*innen für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht sind ausgebildet als Lehrer*in für die Sekundarstufe - Berufsbildung. Sie unterrichten Schüler*innen vor allem an Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMS, BHS) mit wirtschaftlichem Schwerpunkt. Gemäß den Lehrplänen unterrichten sie Ernährungslehre, Küchenführung, Servierkunde, Wohnkultur und Arbeitsraumgestaltung, Hauswirtschaftliche und Angewandte Betriebsführung, Gesundheitslehre, Umweltschutz und Arbeitshygiene, Haushaltsökonomie und Ernährung. Dabei bringen sie ihren Schüler*innen Kenntnisse in Theorie und Praxis nahe. Lehrer*innen für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht vermitteln neben konkreten Inhalten auch soziale Kompetenzen und leisten Erziehungsarbeit.

Lehrer*innen für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht unterrichten eine sehr große Bandbreite an Fachinhalten, die je nach Schultyp variieren. Im Fachbereich Ernährung bringen sie den Schüler*innen die Bedeutung der Ernährung für den Erhalt der Gesundheit des Menschen bzw. für die Vermeidung von Zivilisationskrankheiten nahe. Sie vermitteln grundlegendes ernährungswissenschaftliches Wissen, wie z. B. die Bestandteile der Nahrung, die unterschiedlichen Ernährungsformen für Gesunde und Kranke, den Stellenwert der Lebensmittelqualität in der Ernährung, unterschiedliche Diätformen und die Bedeutung eines verantwortungsbewussten Konsumverhaltens.

Im Fachbereich Haushaltsökonomie vermitteln Lehrer*innen für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht Kenntnisse über die funktionsgerechte und ästhetische Gestaltung von Haushalten und hauswirtschaftlichen Betrieben sowie deren sachgemäße Führung und Pflege. Sie lehren die Schüler*innen u. a. Betriebs- und Haushaltsorganisation, Arbeitsorganisation, Personalplanung, Unfallverhütung und  Hygiene. Weiters besprechen sie in ihrem Unterricht im Bereich der Küchenführung z. B. Grundrezepte und Grundzubereitungsarten von Speisen, das Erstellen von Speisefolgen und -plänen und die wesentlichen Inhalte im Bereich der Servierkunde. Der Unterricht beinhaltet aber nicht nur theoretische Grundlagen, sondern vermittelt den Schüler*innen auch eine fachpraktische Ausbildung, in der theoretisches Wissen praktisch umgesetzt wird (z. B. Kochen und Servieren).

Lehrer*innen für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht bereiten den Unterricht durch die Auswahl geeigneter didaktischer Methoden und entsprechender Unterrichtsmaterialien und -medien (z. B. Schulbücher, Lehrfilme, CD-Roms, aktuelle Publikationen, Internetrecherche) vor. Zur Ergänzung des Unterrichts organisieren sie diverse Praktika und fachspezifische Lehrausgänge. Die Leistungsbeurteilung der Schüler*innen erfolgt aufgrund kontinuierlicher Beobachtung der Mitarbeit im Unterricht, der Beurteilung der praktischen Arbeitsergebnisse und mündlicher bzw. schriftlicher Arbeiten, worüber die Lehrer*innen genaue Aufzeichnungen führen.

Neben der Wissensvermittlung steht auch das pädagogische Ziel im Vordergrund, die Schüler*innen zu selbstständigem Denken und kritischer  Reflexion anzuleiten, sie nach ihren individuellen Neigungen zu fördern und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung sowie im Entwicklungsprozess sozialer Fähigkeiten, wie z. B. Verantwortungsbewusstsein oder Kompromissbereitschaft, zu unterstützen. Außerdem nehmen die Lehrer*innen an Konferenzen ihrer Schule und an Fortbildungsveranstaltungen teil und beraten die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten der Schüler*innen in pädagogischen Belangen im Rahmen von Sprechstunden, Elternabenden oder Sprechtagen. Lehrer*innen für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht übernehmen gegebenenfalls auch Sonderaufgaben, etwa als Vertrauenslehrer*innen oder Schüler- und Bildungsberater*innen, wozu sie aber meist eine Zusatzausbildung bzw. Schwerpunktsetzung während der Ausbildung benötigen.

Lehrer*innen für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht arbeiten eng mit Jugendlichen zusammen und haben daher eine nicht zu unterschätzende Vorbildwirkung. Deshalb ist es wichtig, dass sie Handlungen und Aussagen überlegt einsetzen und auf ein gepflegtes Erscheinungsbild und eine gepflegte Sprache achten.

Sie verwenden im Unterricht einerseits Lehrmittel, wie z. B. Schulbücher, eigene Ausarbeitungen, Filme und Computer und andererseits die unterschiedlichsten Küchen- und Haushaltsgeräte und -utensilien, Kochrezepte, Speisepläne, Servicematerialien usw.

Lehrer*innen für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht unterrichten an Fachschulen und Höheren Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe, an Kollegs für wirtschaftliche Berufe, an Polytechnischen Schulen und (nach Absolvierung einer zusätzlichen Ausbildung in den Fächern Deutsch, Mathematik oder Lebende Fremdsprache) auch an Neuen Mittelschulen. Sie arbeiten meist in Klassenräumen, Schulküchen oder Speisesälen. Je nach Schultyp arbeiten sie mit 10 bis 19-jährigen Schüler*innen in der  Sekundarstufe In oder II (5. bis 13. Schulstufe).

Lehrer*innen für den ernährungswirtschaftlichen und haushaltsökonomischen Fachunterricht arbeiten mit Lehrerkolleg*innen, aber gegebenenfalls auch mit Schülervertreter*innen und Elternvertreter*innen zusammen. Sie haben Kontakt zu den Erziehungsberechtigten ihrer Schüler*innen sowie mit Mitarbeiter*innen der Schulverwaltung.

  • unterrichten, d. h. die didaktisch aufbereiteten Fachinhalte vermitteln, gegebenenfalls die Schüler*innen zur kritischen Auseinandersetzung mit den Inhalten anleiten und motivieren
  • den Unterricht im Rahmen des vorgegebenen Lehrplanes planen, die Unterrichtsmethoden und -materialien auswählen
  • die vorgesehenen praktischen Übungen mit den Schüler*innen besprechen
  • die von den Schüler*innen durchgeführten Übungen beobachten, korrigieren und nachbesprechen
  • Schüler*innenleistungen und -verhalten laufend beobachten und Aufzeichnungen darüber führen
  • die Handhabung von Einrichtungen, Geräten und Maschinen erklären
  • praxisorientiertes Unterrichten von Finger- und Handfertigkeiten
  • facheinschlägige  Software praxisgerecht einsetzen, z. B. Arbeiten an Bonierkassen
  • Gäste sowohl in der Schule als auch bei Außeneinsätzen bewirten
  • auf Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen hinweisen
  • fachspezifische Lehrausgänge und Praktika organisieren
  • sorgfältige Vor- und Nachbearbeitung der Pflichtpraktika
  • administrative Arbeiten wie z. B. Klassenbuchführung, Haushaltsgeräte und -einrichtungen verwalten.
  • Kontakte zu den Erziehungsberechtigten pflegen (Sprechstunden, Sprechtage, Elternabende)
  • an Konferenzen und Besprechungen teilnehmen

Schulen der  Sekundarstufe In und II:

  • Wirtschaftsfachschulen
  • Haushaltungsschulen
  • Fachschulen für Wirtschaftliche Berufe
  • Höhere Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe und Kollegs für wirtschaftliche Berufe
  • Polytechnische Schulen
  • Neue Mittelschulen (nach zusätzlicher Ausbildung in einem weiteren Fach)

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Body-Mass-Index (BMI) Diabetes mellitus Didaktik E-Learning Exkursion Pädagogik Sekundarstufe