Lehrer*in an Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS)

Berufsbeschreibung

Lehrer*innen an Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) sind ausgebildet als Lehrer*in für die Sekundarstufe - Allgemeinbildung oder Lehrer*in für die Sekundarstufe - Berufsbildung. Sie unterrichten Schüler*innen der  Sekundarstufe II zwischen 14 und 19 Jahren und übernehmen dabei, je nach Ausbildung, einzelne Gegenstände in allgemeinbildenden oder berufsbildenden Fächern, wo sie das jeweilige Fachwissen entsprechend den aktuellen Lehrplänen lehren. Der Unterricht an Berufsbildenden Schulen bietet neben den allgemeinen Bildungsinhalten eine spezielle berufliche Ausbildung in Theorie und Praxis. BMHS-Lehrer*innen vermitteln neben konkreten Inhalten auch soziale Kompetenzen und leisten Erziehungsarbeit. Ferner organisieren sie Exkursionen, Feste und andere Aktivitäten, arbeiten mit Berufskolleg*innen zusammen und stehen in Kontakt mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten.

Berufsbildende Mittlere und Höhere Schulen sind beispielsweise Handelsakademien, Höhere Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe, Höhere Technische Lehranstalten, Höhere Lehranstalten für Kunst, Bildnerische und Künstlerische Gestaltung, Höhere Lehranstalten für Mode und Modedesign und Höhere Lehranstalten für Tourismus, Technische Fachschulen, Handelsschulen, Tourismusfachschulen usw.

Lehrer*innen an Berufsbildenden Mittleren oder Höheren Schulen (BMHS) unterrichten ihre geprüften Fächer entsprechend den aktuellen Lehrplänen. Lehrer*innen mit der Ausbildung zur Lehrer*in für die Sekundarstufe - Allgemeinbildung vermitteln ihren Schüler*innen vertieftes Wissen der allgemein bildenden Fächer z. B. Deutsch, Mathematik, Englisch, Geschichte, Physik usw. und wählen die Inhalte auch entsprechend der jeweiligen fachlichen Ausrichtung der Schule aus (beispielsweise technisches Englisch in der Höheren Technischen Lehranstalt, englische Handelskorrespondenz in der Handelsakademie).

Lehrer*innen an Berufsbildenden Mittleren oder Höheren Schulen (BMHS) mit der Ausbildung zur Lehrer*in für die Sekundarstufe - Berufsbildung lehren in den berufsbildenden Fächern speziell auf die spätere Berufspraxis hin orientierte Fächer wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Lebensmittelchemie, Haushaltsführung, Betriebswirtschaftslehre,  Rechnungswesen, Mode, Design Typografie, Farbenlehre etc. Sie unterrichten diese Gegenstände sowohl mit theoretischer als auch praktisch-experimenteller Schwerpunktsetzung.

Neben der Wissensvermittlung steht auch das pädagogische Ziel im Vordergrund, die Schüler*innen zu selbstständigem Denken und kritischer  Reflexion anzuleiten, sie nach ihren individuellen Neigungen zu fördern und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung sowie im Entwicklungsprozess sozialer Fähigkeiten wie z. B. Verantwortungsbewusstsein oder Kompromissbereitschaft zu unterstützen.

Lehrer*innen an Berufsbildenden Mittleren oder Höheren Schulen (BMHS) bereiten den Unterricht durch die Auswahl geeigneter didaktischer Methoden und entsprechender Unterrichtsmaterialien und -medien (Schulbücher, Lehrfilme, CD-Roms, aktuelle Publikationen, Internetrecherche etc.) vor. Dabei nehmen sie auf aktuelle, kulturelle und gesellschaftspolitische Problemstellungen Bezug. Der Lehrplan sieht auch praktischen Unterricht in Werkstätten, Küchen und Labors vor und zur Ergänzung des schulischen Unterrichts organisieren die Lehrer*innen auch Praxiskontakte wie z. B. Betriebsbesichtigungen und Fachexkursionen. BMHS-Lehrer*innen führen die Schüler*innen so zur Matura und bereiten sie auf den Übertritt an eine Universität oder Fachhochschule bzw. in das Berufsleben vor.

Lehrer*innen an Berufsbildenden Mittleren oder Höheren Schulen (BMHS) beobachten das Verhalten und die Mitarbeit der Schüler*innen im Unterricht. Ebenso verfolgen sie die Ausführung von Schulübungen, Hausübungen, Schularbeiten, Tests und Wiederholungen und erhalten so ein Gesamtbild über das erworbene Wissen sowie die Interessen, Talente und Fähigkeiten, aber auch Schwächen der einzelnen Schüler*innen. Darüber führen Lehrer*innen genaue Aufzeichnungen und können so bei Problemen oder besonderen Begabungen unterstützend eingreifen.

Neben unterrichtenden und erzieherischen Tätigkeiten übernehmen BMHS-Lehrer*innen auch viele organisatorische und verwaltende Aufgaben. Sie erstellen z. B. Planungen für ihre Unterrichtsfächer, führen Klassenlisten, verwalten Unterrichtsmittel und Bibliotheken, planen Exkursionen, Feste oder andere Aktivitäten und betreiben Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem nehmen sie an Konferenzen ihrer Schule und an Fortbildungsveranstaltungen teil und beraten die Eltern bzw. Erziehungsberechtigen der Schüler*innen in pädagogischen Belangen im Rahmen von Sprechstunden, Elternabenden oder Sprechtagen. BMHS-Lehrer*innen übernehmen gegebenenfalls auch Sonderaufgaben, etwa als Vertrauenslehrer*innen oder Schüler- bzw. Bildungsberater*innen, wozu sie aber meist eine Zusatzausbildung bzw. Schwerpunktsetzung während der Ausbildung benötigen.

BMHS-Lehrer*innen arbeiten eng mit Jugendlichen zusammen und haben daher eine nicht zu unterschätzende Vorbildwirkung. Deshalb ist es wichtig, dass sie Handlungen und Aussagen überlegt einsetzen und auf ein gepflegtes Erscheinungsbild und eine gepflegte Sprache achten.

BMHS-Lehrer*innen verwenden im Unterricht die ihren Fächern entsprechenden Lehrmittel, wie z. B. Schulbücher, eigene Ausarbeitungen, Filme, Computer, Sportgeräte, Textilien, Werkzeuge, Holz, Farben und andere Materialien.

Lehrer*innen an BMHS arbeiten in Klassenräumen der entsprechenden Schulen oder in sonstigen Unterrichtsräumen wie z. B. Werkstätten, Labors, Küchen, Zeichensälen, Übungsfirmen oder Computerräumen. Sie unterrichten Schüler*innen der  Sekundarstufe II von der 9. bis zur 13. Schulstufe.

BMHS-Lehrer*innen arbeiten im Unterricht mit Berufskolleg*innen bzw. im Schulgemeinschaftsausschuss mit anderen Lehrer*innen, Schüler*innenvertreter und Elternvertreter*innen zusammen. Weiters haben sie Kontakt mit den Erziehungsberechtigten ihrer Schüler*innen sowie mit Mitarbeiter*innen der Schulverwaltung, Schulpsycholog*innen (siehe Psychologe / Psychologin), Sozialpädagog*innen (siehe Sozialpädagoge / Sozialpädagogin), Kolleg*innen im Unterricht (siehe Begleitlehrer*in / Integrationslehrer*in) oder Jugendämtern und anderen sozialen Einrichtungen.

  • unterrichten, d. h. die didaktisch aufbereiteten Fachinhalte vermitteln, die Schüler*innen zur kritischen Auseinandersetzung mit den Inhalten anleiten und motivieren
  • den Unterricht im Rahmen des vorgegebenen Lehrplanes planen, die Unterrichtsmethoden und -materialien auswählen
  • den ausgewählten Unterrichtsstoff und die benötigten Unterrichtsmaterialien auf- und vorbereiten, die Unterrichtseinheiten vor- und nachbereiten
  • die Kinder und Jugendlichen individuell fördern
  • Schul- und Hausübungen, Schularbeiten, Tests, Wiederholungen und Prüfungen erstellen, korrigieren und besprechen
  • Schüler*innenleistungen und -verhalten laufend beobachten und Aufzeichnungen darüber führen
  • Zeugnisse ausstellen bzw. verbale Beurteilungen formulieren
  • Förderprogramme für einzelne Schüler*innen erstellen
  • den Unterricht evaluieren
  • Projekte, Lehrausgänge, Betriebsbesichtigungen, Wandertage, Feste etc. organisieren und durchführen
  • Kontakte zu den Erziehungsberechtigten pflegen (Sprechstunden, Sprechtage, Elternabende)
  • administrative Tätigkeiten, wie z. B. Klassenbücher führen und Schüler*innendaten verwalten
  • an Konferenzen und Besprechungen teilnehmen
  • in der Öffentlichkeitsarbeit und an der Schulentwicklung mitarbeiten

Schulen der  Sekundarstufe II:

  • öffentliche und private Berufsbildende Mittlere oder Höhere Schulen (BMHS)
  • Landesschulräte

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Blended Learning Didaktik E-Learning Exkursion Pädagogik Reflexion Sekundarstufe Solidarität