Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*in

Berufsbeschreibung

Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen helfen Personen mit Lese- und Schreib- oder Rechenschwächen. Sie werden hinzugezogen, wenn beim Erlernen des Lesen und Schreibens oder Rechnens (meistens bei Kindern und Jugendlichen) die üblichen pädagogischen Methoden nicht zum Erfolg führen.

Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen können die individuellen Probleme der  Legasthenie oder  Dyskalkulie feststellen. Anhand dieser Hintergründe für die Lernschwierigkeiten und der persönlichen Bedürfnisse ihrer Schüler*innen erstellen sie einen Trainingsplan. Diesen führen sie gemeinsam mit ihren Schüler*innen oft über einen langen Zeitraum durch. Dabei arbeiten sie mit verschiedenen Trainingsmaterialien (Heften, Karten, Zeichenmaterial, Spielen, div. Gegenständen) sowie teilweise zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen  Pädagogik, Psychologie und Medizin.

Personen mit  Legasthenie- oder  Dyskalkulie haben Schwierigkeiten damit, das Lesen und Schreiben oder Rechnen auf herkömmlichen Weg zu erlernen.  Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen arbeiten meistens mit Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsene, deren  Legasthenie oder  Dyskalkulie nie erkannt wurde, nehmen ihre Trainings in Anspruch.

Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen können die speziellen Bedürfnisse ihrer Schüler*innen feststellen und bieten alternative Lernstrategien an. Dabei bedienen sie sich ihrer speziellen pädagogischen Kenntnisse, um das Erlernen der Grundtechniken des Lesens und Schreiben oder Rechnens auf anderem Weg zu ermöglichen. Mit ihren Methoden schärfen sie zunächst die Sinneswahrnehmung und stärken die Aufmerksamkeit. Da  Legasthenie- oder  Dyskalkulie bei jeder Person anders ausgeprägt ist, müssen sie auf eine Vielzahl von Methoden zurückgreifen, um z. B. die Raumwahrnehmung zu verbessern und die optischen und akustischen Verarbeitungsstrategien zu fördern, z. B. Gedächtnis und Erinnerung, Unterscheidungsfähigkeit (Differenzierung) oder die Fähigkeit aufeinanderfolgende Reize (z. B. Informationen) zu verarbeiten.

Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen arbeiten intensiv mit ihren Schüler*innen zusammen. Gemeinsam gehen sie Übungsblätter durch und besprechen Wörter, Buchstaben und Zahlen. Mittels Lernobjekten (verschiedene Gegenstände) und Lernspielen helfen sie ihren Schüler*innen, ihren eigenen Weg zum Erlernen von Wort, Schrift und Zahlen zu finden.

Wird diese Lernproblematik zu spät erkannt, können auch weitere Probleme entstehen. Viele Schüler*innen leiden unter dem starken Druck aus Schule und Gesellschaft und sind dadurch oft überfordert und frustriert.  Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen nehmen ihren Schüler*innen den Leistungsdruck und bestärken sie in ihren Lernerfolgen. Sie leisten Aufklärungs- und Beratungsarbeit bei den Erziehungsberechtigten und Pädagog*innen ihrer Schüler*innen und empfehlen anlassbezogen weitere Unterstützung z. B. durch Psychologe / Psychologinnen. Hängt die Lernschwäche auch mit körperlichen Aspekten zusammen arbeiten  Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen eng mit Logopäde / Logopädinnen, Ergotherapeut*innen oder Orthoptist*in.

Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen arbeiten mit verschiedensten Lern- und Übungsmaterialien (z. B. Hefte, Stifte, Farben, Karten) sowie Softwareprogrammen. Zur Verbesserung der Sinneswahrnehmung und Stärkung der Aufmerksamkeit arbeiten sie verstärkt mit Spielen und Objekten (verschiedenen Gegenständen, z. B. geometrische Figuren).

Zur Feststellung des Umfangs der  Legasthenie oder  Dyskalkulie arbeiten sie mit spezieller  Software sowie, im Verlauf des Trainings, mit diversen Dokumentationsformaten und Tests.

Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen sind oft selbstständig tätig. Dabei arbeiten sie mit sämtlichen Geräten eines modernen Büros (Laptop, Drucker,  Scanner, Handy). Mit entsprechender Bürosoftware führen sie Kundenkarteien und -akten und erstellen ihre Trainingsmaterialien. Um sich über aktuelle Entwicklungen der Trainingsmethoden auf dem Laufenden zu halten, lesen sie laufend Fachliteratur und Fortbildungsunterlagen.

Legasthenie- und Dyskalkulietrainer*innen arbeiten in Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen. Sie führen ihre Trainings aber auch bei ihren Schüler*innen zu Hause durch. Sie arbeiten zusammen mit ihren Schüler*innen und haben regelmäßig Kontakt mit deren Erziehungsberechtigten und Pädagog*innen (Lehrer*innen). Je nach Fall haben sie auch Kontakt zu Psychologe / Psychologinnen, bzw. Schulpsychologe / Schulpsychologin, Psychotherapeut*innen oder Lerntherapeut*innen sowie mit Logopäde / Logopädinnen, Ergotherapeut*innen, Orthoptist*innen oder anderen medizinisch-psychiatrischen Betreuer*innen und arbeiten mit diesen zusammen.

  • Testverfahren zur Feststellung des Grades der  Legasthenie oder  Dyskalkulie durchführen
  • Trainingsplan erstellen, Zielvorgaben mit den Schüler*innen und deren Erziehungsberechtigten und Pädagoginnen und Pädagogen besprechen
  • Trainingsmaterialien aufbereiten und Lernfortschritt dokumentieren
  • Trainings- und Übungen durchführen
  • Schüler*innen im Lernfortschritt bestärken und motivieren
  • bei psychischen Belastungen gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen unterstützen
  • schulische und außerschulische Bildungseinrichtungen
  • lerntherapeutische Praxen
  • als selbstständige Trainer*in

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Dyskalkulie Legasthenie