Kurator*in (Veranstaltungen)

Andere Bezeichnung(en):
künstlerische/r Leiter*in

Berufsbeschreibung

Kurator*innen für Veranstaltungen arbeiten für Festivals oder Veranstaltungshäuser, wie z. B. Filmfestivals oder Konzerthäuser. Sie konzipieren, planen und organisieren das Programm, stellen Schwerpunkte und Themen zusammen und wählen die passenden Künstler*innen oder Künstlerische Arbeiten (z. B. Filme, Kunstwerke) aus. Kurator*innen von Veranstaltungen sind oft auf bestimmte Bereiche von Kunst und Kultur (z. B. bildende Kunst, Film, Klassische Musik) spezialisiert und kennen sich in diesem Bereich besonders gut aus.

Kurator*innen von Veranstaltungen übernehmen, ja nach Art und Größe der Veranstaltung, auch kaufmännische und organisatorische Verantwortung. Sie arbeiten oft direkt mit den Künstler*innen oder deren Vertreter*innen (Agentinnen und Agenten) zusammen. Viele Kurator*innen arbeiten auch selbstständig und sind für mehrere Veranstaltungen tätig.

Hinweis: Der Begriff Kurator*in wird in anderem Zusammenhang auch generell für Sachwalter*innen bzw. gesetzliche Vertreter*innen verwendet. In unserer Darstellung geht es ausschließlich um Kurator*innen die für Veranstaltungen tätig sind.

Kurator*innen für Veranstaltungen sind für die inhaltliche Gestaltung, also das Programm einer künstlerischen bzw. kulturellen Veranstaltung zuständig. Sie arbeiten überall dort, wo ein Programm zusammengestellt werden muss. Das kann bei Festivals in verschiedenen Bereichen wie Film, Musik oder bildende Kunst sein (in Österreich z. B. für das Filmfestival Viennale) oder auch bei Veranstaltungshäusern (z. B. Konzerthäuser) mit einem eigenen Veranstaltungsprogramm oder Veranstaltungsreihen und Schwerpunkten (z. B. Konzerthaus Wien).

Kurator*innen für Veranstaltungen entwickeln spannende Themen und Schwerpunkte für die Festivals oder Veranstaltungshäuser, für die sie tätig sind, und überlegen welche künstlerischen Arbeiten oder Künstler*innen (z. B. Musiker*innen) dazu passen würden. Sie  recherchieren im Internet und Magazinen nach geeigneten Inhalten und erstellen ein Konzept für das Programm des Festivals oder der Veranstaltungsreihe. Sie fragen bei den Künstler*innen (z. B. Performancekünstler*in) oder Agent*innen und Manager*innen (z. B. Musikmanager*in, Künstleragent*in) an, ob die Arbeiten gezeigt werden können bzw. ein Auftritt möglich ist. Dabei verhandeln sie Honorare und schließen Verträge ab.

Nachdem das Programm des Festivals oder der Veranstaltungsreihe fertiggestellt wurde, versorgen Kurator*innen für Veranstaltungen Kolleg*innen im Bereich PR- und Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation mit den notwendigen Kontakten und Infos zur Bewerbung und Durchführung der Veranstaltung. In manchen Fällen schreiben sie auch Texte für Begleitprogramme und -kataloge, geben Interviews oder sprechen bei Eröffnungsveranstaltungen.

Die Tätigkeiten von Kurator*innen von Veranstaltungen sind sehr unterschiedlich und hängen stark von der Art des Festivals oder des Veranstaltungshauses ab, für das sie tätig sind. Viele Kurator*innen sind permanente Mitarbeiter*innen von Kunst- oder Kultureinrichtungen und übernehmen auch kaufmännische und organisatorische Verantwortung. Andere sind wiederum freiberuflich und somit für verschiedene Festivals oder Veranstaltungshäuser tätig. Für die Tätigkeit wichtig ist, sich laufend nach künstlerischen Arbeiten und Künstler*innen zu erkundigen und selbst viele Veranstaltungen und Festivals zu besuchen, um immer auf dem aktuellen Stand zu sein.

In kleineren Institutionen sind Kurator*innen auch für die Planung und Durchführung von  Marketing- und Werbemaßnahmen zuständig. Sie verhandeln mit privaten und staatlichen Förderstellen Finanzierungen und Subventionen aus, planen Budgets und kalkulieren Kosten. Im administrativen Bereich verwalten sie Budgets, kalkulieren Kosten, teilen Mitarbeiter*innen ein und führen Abrechnungen und Kostenkontrollen durch.

Kurator*innen für Veranstaltungen arbeiten in Büros mit Computer, Laptops, Tablets, betrieblichen Softwareprogrammen, Internet und E-Mail sowie mit  Scanner, Drucker und Kopiergeräten. Weiters lesen und verwenden sie Fachliteratur, -magazine und Kunstkataloge, Veranstaltungsprogramme, usw.

Kurator*innen für Veranstaltungen arbeiten in den Veranstaltungsräumlichkeiten (Büros, Ausstellungsräumen, Archiven, Lagern) von Festivals, Veranstaltungshäusern, Kunst- und Kulturzentren, Kinos, usw.

Sie arbeiten eigenständig/eigenverantwortlich im Team mit verschiedenen Fachkräften, vor allem im Bereich der PR- und Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Marketingfachmann / Marketingfachfrau, PR-Berater*innen) sowie  Medien (z. B. Journalist*innen, Redakteur*innen) und dem Veranstaltungsmanagement (z. B. Veranstaltungstechnik (Lehrberuf), Eventmanager*in).

Kurator*innen für Veranstaltungen arbeiten häufig auch außerhalb der üblichen Bürozeiten und sind beispielsweise bei Eröffnungen von Veranstaltungen auch an Wochenende und an Abenden tätig.

  • Themen für Veranstaltungen festlegen, Programmschwerpunkte planen
  • Programme konzipieren, planen und organisieren
  • Budgets planen, Kosten kalkulieren
  • fallweise mit staatlichen und privaten Geldgeber*innen verhandeln
  • Künstler*innen bzw. deren Manager*innen und Agent*innen kontaktieren, Bedingungen verhandeln und Verträge abschließen
  • gemeinsam mit Expert*innen für die Veranstaltungsorganisation und -werbung das Festival bzw. das Veranstaltungsprogramm vorbereiten
  • Texte für Veranstaltungsprogramme und -kataloge verfassen, Interviews geben
  • Fachmagazine usw. lesen, Informationen  recherchieren, Veranstaltungen besuchen
  • Konzert- und Kunsthäuser mit eigenem Veranstaltungsprogramm
  • Kunst und Kulturfestivals verschiedener Bereiche (Musik, Film,  Performance, usw.)

Der Beruf Kurator*in (Veranstaltungen) ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung:

  • auf bestimmte Kunst- und Kulturbereiche z. B. Pop Musik, Kurzfilme, Jazz, Bildende Kunst, Darstellende Kunst (Theater,  Performance), usw.
  • auf bestimmte Bereiche oder Themenschwerpunkte z. B. Filmschaffen in Südamerika, Osteuropäische Performance-Kunst, Neue elektronische Musik, usw.
  • als Kurator*in (Museum) für Ausstellungen in Museen, Sammlungen oder Bibliotheken

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Performance Recherche