Hinweis: Der Begriff Kurator*in wird in anderem Zusammenhang auch generell für Sachwalter*innen bzw. gesetzliche Vertreter*innen verwendet. In unserer Darstellung geht es ausschließlich um Kurator*innen, die für Museen und Sammlungen tätig sind.
Kurator*innen arbeiten in Museen, Sammlungen und Archiven, also überall dort, wo es Ausstellungen zu organisieren gibt. Das können sowohl historische Museen (z. B. Kunsthistorisches Museum, Archäologisches Museum) als auch Kunstmuseen sein. Auch öffentliche Sammlungen und Archive (z. B. Stadtarchive, Landesarchive) haben oft Ausstellungsräume und beschäftigen Kurator*innen.
Kurator*innen planen und konzipieren permanente Ausstellungen (Dauerausstellungen) und Sonderausstellung (zeitlich begrenzte Ausstellungen) und setzen dabei verschiedene Schwerpunkte (z. B. Objekte oder Kunstwerke aus einer bestimmten Zeit oder zu einem bestimmten Thema). Sie entwickelt ein Konzept zu einem bestimmten Thema und recherchieren dazu. Für die Ausstellung wählen sie die passenden Objekte aus den eigenen Sammlungen bzw. stellen Leihanfragen an andere Museen oder Sammlungen. Zusammen mit Ausstellungsgestalter*innen, den Ausstellungsproduzent*innen und Kulturvermittler*innen arbeiten sie an der Ausstellungsgestaltung und den Möglichkeiten der Vermittlung. Sie entscheiden wie viele Objekte gezeigt werden sollen, wo welche Objekte stehen sollen und entwickeln Ausstellungstexte und -folder. Außerdem wickeln sie den Transport und die Versicherung der Kunstobjekte ab (besonders wertvolle werden oft in Millionenhöhe versichert) und sorgen für deren sachgerechte Handhabung, Lagerung und Pflege. Für die Eröffnung der Ausstellung laden sie Expert*innen ein, gestalten ein Rahmenprogramm und erstellen einen Ausstellungskatalog.
Kurator*innen können aber auch selbstständig für mehrere verschiedene Museen, Archive oder Sammlungen tätig sein. Dann kümmern sie sich ausschließlich um die Produktion von Ausstellungen. Kurator*innen, die fix in Museen oder in Sammlungen arbeiten, sind auch für die Pflege und Erforschung der Sammlungen (z. B. Gemäldesammlung, Mineraliensammlung, Fotosammlung) zuständig. Sie sind meistens auf ein Fachgebiet spezialisiert und katalogisieren, fotografieren und digitalisieren die einzelnen Sammlungsbestände (Objektgruppen). Sie entscheiden für oder gegen Ankäufe und Schenkungen und veröffentlichen Ergebnisse aus der Erforschung der Sammlung in Fachmedien oder auf Fachtagungen. Geht es bei einer Ausstellung um Werke von Künstler*innen, arbeiten Kurator*innen während der Ausstellungsorganisation eng mit diesen Künstler*innen zusammen.
Kurator*innen lesen laufend facheinschlägige Journale und Bücher. Vor allem Kurator*innen von moderner Kunst müssen sich auch am Kunstmarkt auskennen. Sie verfolgen die neuesten Trends und Entwicklungen am Kunstmarkt und treffen aufgrund dieser Informationen und Einschätzungen die Entscheidung, welche Künstler*innen ausgestellt und der Öffentlichkeit präsentiert werden. Vor diesem Hintergrund organisieren sie Ausstellungen von etablierten und berühmten Künstler*innen sowie auch von neu am Kunstmarkt auftretenden Nachwuchskünstler*innen (emerging Artists) und versuchen auf diese Weise neue Trends zu setzen oder zu lenken.
In kleineren Institutionen sind Kurator*innen auch für die Planung und Durchführung von Marketing- und Werbemaßnahmen zuständig. Sie verhandeln mit privaten und staatlichen Förderstellen Finanzierungen und Subventionen aus, planen Budgets und kalkulieren Kosten. Im administrativen Bereich verwalten sie Budgets, kalkulieren Kosten, teilen Mitarbeiter*innen ein und führen Abrechnungen und Kostenkontrollen durch.