Kulturvermittler*in

Andere Bezeichnung(en):
Museumspädagoge / Museumspädagogin, Ausstellungsführer*in, Museumsführer*in, Museumsdidaktiker*in

Berufsbeschreibung

Kulturvermittler*innen gestalten Programme und Veranstaltungen rund um Ausstellungen oder Sammlungen von Museen oder Galerien. Ihre Arbeit besteht darin die Bilder und Gemälde, Skulpturen, technische Objekte, Tierpräparate usw. den Besucher*innen näher zu bringen. Dabei erzählen sie über die Entstehung, Geschichte und Herkunft der Objekte, erklären die Themen der Ausstellungen und regen zum gemeinsamen Gespräch und Austausch darüber an.

Kulturvermittler*innen orientieren sich bei ihren Angeboten an den jeweiligen Zielgruppen (z. B. Kinder, Fachpublikum) und haben umfassendes fachliches und didaktisches Wissen. Sie arbeiten in den verschiedenen Räumlichkeiten von Museen im Team mit Kolleg*innen, Museumsaufseher*innen und Spezialist*innen aus verschiedenen Forschungsbereichen.

Kulturvermittler*innen ermöglichen Besucher*innen von Museen, Ausstellungen, Galerien usw. mehr Hintergrundwissen und Verständnis zu Ausstellungen und Objekte (z. B. Bilder, Skulpturen, technische Objekte, Tierpräparate). Dafür gestalten und planen sie Programme und Veranstaltungen, die speziell für verschiedene Gruppen zugeschnitten sind (z. B. junge Erwachsene, Kleinkinder). Dabei beachten sie aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Fragestellungen (z. B. Politik und Gesellschaft, Natur und Klimagerechtigkeit). Neben der Vermittlung von Wissen arbeiten Kulturvermittler*innen daran, einen Dialog, Diskussionen und Gespräche zu den Objekten oder dem Ausstellungsthema zu ermöglichen.

Kulturvermittler*innen begrüßen die Besuchergruppen am Eingang des Museums und machen sie mit den wesentlichen Verhaltensregeln vertraut (z. B. Ausstellungsobjekte nicht berühren). Dann begleiten sie die Gruppe durch die Ausstellungsräume, erzählen interessante Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Ausstellungsstücken (z. B. zur Entstehung oder Herkunft) und weisen auf die Besonderheiten hin. Sie demonstrieren Geräte und Apparate oder leiten die Besucher*innen zum selber Ausprobieren an.

Kulturvermittler*innen bereiten sich auf die Ausstellungen, Programme und Veranstaltungen intensiv vor. Sie lesen und  recherchieren Materialien und tauschen sich mit den Ausstellungsmacher*innen (Kurator*innen) aus. Sie versuchen die Besucher*innen (ganz besonders Kinder) aktiv in die Führung einzubeziehen und für die Ausstellungsthemen und Objekte zu begeistern. Manche Kulturvermittler*innen sind auf bestimmte Sachgebiete (z. B. geschichtliche oder kunsthistorische Epochen) oder Zielgruppen (z. B. Kinder- und Jugendliche, Blinde- und Sehbehinderte) spezialisiert.

Kulturvermittler*innen arbeiten auch bei der Vorbereitung von Ausstellungen und Veranstaltungen mit. Sie wirken vor allem bei der Gestaltung der Ausstellung mit, vertreten die Perspektive der Besucher*innen und liefern Beschreibungen und Texte für Informationsmaterialien. Auch die Betreuung von Kooperationen (v. a. mit Freizeit- und Bildungseinrichtungen) und die Einwerbung von finanziellen Mitteln (Kulturförderung für Projekte und Veranstaltungen) gehören zu ihren Aufgaben.

Kulturvermittler*innen verwenden Broschüren, Informationsmaterialien und Ausstellungskataloge und kommunizieren mit Funkgeräten oder Mobiltelefonen mit ihren Berufskolleg*innen und mit den Museumsaufseher*innen. Für die Organisation der Vermittlungsprogramme und Veranstaltung sowie die Terminbuchung arbeiten sich mit den üblichen Geräten eines Büros (Computer, Laptop, Drucker).

Sie  recherchieren in Fachliteratur (Bücher, Zeitschriften), Sammlungen, Archiven und im Internet, um sich das nötige Wissen für die jeweilige Ausstellungen, Programme und Veranstaltungen anzueignen. Bei der Vermittlung benützen sie verschiedene Vermittlungsmaterialen (Arbeitsblätter, Infoblätter, Aktivblätter), zunehmend aber auch digitale Tools. Je nachdem, wo sie vermitteln, arbeiten sie auch direkt mit den Objekten. Dabei tragen sie stets Schutzhandschuhe, um die Objekte nicht zu beschädigen.

Kulturvermittler*innen achten auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. In selten Fällen tragen sie eine Art Uniform oder Kleidungsstücke einer bestimmten Epoche als Dienstkleidung.

Kulturvermittler*innen arbeiten vor allem in den Ausstellungsräumen, aber auch in Büros und Archiven von Museen und Galerien. Sie haben direkten Kontakt zu den Museumsbesucher*innen und zu den anderen Mitarbeiter*innen des Museums, z. B. zu den Angestellten des Museumsshops, zu Museumsaufseher*innen, sowie zu Kurator*innen (siehe Kurator*in (Museum)) und anderen Expert*innen (z. B. Kunsthistoriker*in, Geologe / Geologin, Archäologe / Archäologin).

Kulturvermittler*innen haben meistens keine geregelten Arbeitszeiten, da sie oft nur für wenige Stunden am Tag beschäftigt werden. Da Museen auch an Wochenenden und Feiertagen geöffnet halten, arbeiten Kulturvermittler*innen auch zu diesen Zeiten. Zur Vorbereitung der Führungen sowie bei der Mitarbeit bei Ausstellungsgestaltungen arbeiten sie auch außerhalb der Publikumsöffnungszeiten.

Kulturvermittler*innen arbeiten häufig in Teilzeit und als Selbständige und üben noch eine andere Berufstätigkeit aus.

  • Aufenthalt für die Museumsbesucher*innen gestalten: informieren, kommunizieren, vermitteln
  • Besucher*innen durch die Ausstellungsräume begleiten und die Ausstellungsobjekte erklären
  • Vermittlungsprogramme und -veranstaltungen zielgruppengerecht (z. B. speziell für Schüler*innen, Lehrlinge) vorbereiten und präsentieren
  • Hintergrundinformationen zu den Sachgebieten und Ausstellungsobjekten recherchieren
  • Vermittlungsprogramme, -veranstaltungen und -methoden  evaluieren und weiterentwickeln
  • darauf achten, dass die Besucher*innen die Sicherheitsbestimmungen wie Sicherheitsabstand, Berührungsverbot der Kunstgegenstände usw. einhalten
  • auf Fragen der Besucher*innen eingehen, Broschüren und Infomaterialien austeilen; auf zusätzliche Angebote des Museums hinweisen (Museumsshop, Begleitprogramme usw.)
  • bei der Planung, Organisation und Vorbereitung von Ausstellungen und Veranstaltungen mitwirken
  • bei kleineren Museen auch im Kartenverkauf mitwirken
  • Kooperationen mit Freizeit- und Bildungsveranstaltungen schließen und pflegen
  • Einwerbung von Fördermitteln für Projekte und Programme (Kulturförderung)
  • öffentliche und private Museen
  • Galerien

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Expressionismus Hands-on Museum Impressionismus Recherche Renaissance

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