Klimatologe / Klimatologin

Andere Bezeichnung(en):
Klimaforscher*in

Berufsbeschreibung

Klimatologen/Klimatologinnen beobachten und erforschen das Klima auf der Erde sowie globale Klimaphänomene wie Erderwärmung, polare Eisschmelze, Luftverschmutzung und dergleichen mehr. Sie erforschen vor allem die Ursache von Klimaveränderungen und versuchen im Rahmen von Forschungsprojekten herauszufinden, ob für bestimmte Klimaphänomene der Einfluss des Menschen auf die Natur (Industrie, Abgase, Umweltverschmutzung) verantwortlich ist. Sie entwickeln Modelle zur Prognose von globalen Klimaentwicklungen, publizieren Forschungsberichte, formulieren Leitfäden und Programme zum Klimaschutz und beraten Umweltbehörden und politische Organisation.
Klimaforscher*innen arbeiten in der Regel an Forschungsinstituten im Team mit anderen Spezialist*innen wie Geophysiker*innen, Meteorolog*innen, Ökolog*innen, Meeresforscher*innen oder Umweltsystemwissenschafter*innen.

Klimatologen/Klimatologinnen erforschen globale Klima- und Wetterphänomene wie Luft- und Meeresströmungen, Gewitterbildung, Temperaturentwicklung, Niederschlagsmengen, Sturm- und Gewitterbildung, die Zirkulation von Luft- und Meeresströmung, den Anstieg der Meeresspiegel aufgrund der polaren Eisschmelze, den Anstieg des Ozongehalts aufgrund des Ozonlochs und vieles mehr. Im Unterschied zu Meteorolog*innen, die in erster Linie für die (regionale) Wetterbeobachtung und Wetterprognose zuständig sind, sind Klimatolog*innen mit globalen und langfristigen bzw. nachhaltigen Wetter- und Temperaturphänomenen und deren Ursachen befasst. Sie sind vor allem in der Forschung tätig.

Im Rahmen von nationalen und internationalen Forschungsprojekten untersuchen Klimatolog*innen die Ursachen von klimatischen Veränderungen wie Erderwärmung ("Treibhauseffekt"), Polarschmelze und Ozonloch durch verschiedene Verursacher wie Industrie, Verkehr, Haushalte, Landwirtschaft usw. Sie messen und beobachten den Meeresspiegel von Ozeanen sowie den Verlauf der Meeresströmungen da sich diese fundamental auf die globale Wetterentwicklung auswirken. Mit der Erwärmung der Ozeane hat sich auch der Verlauf der Meeresströmungen (z. B. des Golfstroms) verändert, was mitunter zur Vermehrung von Stürmen geführt hat.

Ziel der Untersuchungen ist es, die klimatologischen Phänomene zu erklären und die Klimaentwicklung zu prognostizieren (in Form von Klimamodellen und Klimasimulationen). Wichtig ist für Klimaforscher*innen vor allem zu klären, in welchem Ausmaß der Mensch bestimmte Klimaentwicklungen verursacht oder beeinflusst hat und für diese verantwortlich zeichnet. Die Klimaforschung ist sehr datenintensiv, für die computergestützte Modellierung und Prognose werden Daten in einem ungeheuer großen Ausmaß gesammelt und verarbeitet (Stichwort:  Big Data). Für die Gewinnung dieser Daten kommen verschiedene Geräte wie z. B. digitale Luftdruckmesser, Niederschlagsmesser, Spectrometer und Wettersatelliten zum Einsatz.

Auf der Grundlage ihrer Forschungsergebnisse und Erkenntnisse entwickeln Klimaforscher*innen Vorschläge, Leitfäden und Programme zum Klima- und Umweltschutz. Sie formulieren Grenzwerte (z.B. für Ozon- und CO2-Gehalt) und beraten Umweltbehörden, Ministerien, politische Organisation und Interessenverbände.

Klimatologen/Klimatologinnen bedienen analoge und digitale Messgeräte und Instrumente, Radioteleskope, Satelliten usw. zur Messung und Auswertung von Klimadaten wie Luftdruck und Temperatur, Luftströmungen, Windstärken und dergleichen. Zur Modellierung und Simulation von Klima-Szenarien arbeiten sie mit Computer, Laptops und entsprechenden Softwareprogrammen. Sie lesen und verwenden geographische und meteorologische Karten, Wetterkarten, Statistiken und Tabellen usw.

Klimatologen/Klimatologinnen arbeiten in der Regel in den Räumlichkeiten (Büros, Labors) von universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen, wissenschaftlichen Assistenzkräften und Spezialistinnen und Spezialisten zusammen, siehe z. B. Astronom*in, Geophysiker*in, Statistiker*in, Meteorologe / Meteorologin.

Die Klimatologie ist sehr international ausgerichtet, weil sich bestimmte Phänomene auch nur an bestimmten Orten gut beobachten lassen. Klimatologen/Klimatologinnen sind daher sowohl zu Forschungszwecken, als auch für Konferenzen häufig international unterwegs.

  • Forschungsprojekte entwickeln und formulieren
  • klimarelevante, meteorologische Daten wie z. B. Temperatur, Niederschlagsmengen Luftfeuchtigkeit und Luftdruck laufend messen und erfassen
  • Klimadaten auswerten und modellieren
  • mathematische und statistische Modelle zur Klimaprognose entwickeln und anwenden
  • Forschungsberichte und Studien verfassen und publizieren
  • an internationalen Klimakonferenzen teilnehmen, Erkenntnisse präsentieren und diskutieren
  • klimatologische Grenzwerte formulieren
  • Leitfäden und Programme zu Klimaschutz entwickeln
  • wissenschaftliche Dokumentationen und Datenbanken führen
  • Behörden, Ministerien und Umwelt-Organisationen beraten
  • Universitäten und wissenschaftliche Forschungseinrichtungen
  • Meteorologische Institute
  • Umweltmessstellen

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Emission Öko-Audit Ökosystem Ökozid Umweltverträglichkeitsprüfung