Interkulturelle*r Trainer*in

Berufsbeschreibung

Interkulturelle Trainer*innen beraten und coachen Personen, die beruflich mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zu tun haben. Dazu gehören z. B. Mitarbeiter*innen von Unternehmen mit internationalem Personal bzw. Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiter*innen im diplomatischen Dienst und von internationalen NGOs. Auch im Bildungs- und Ausbildungsbereich ist das Know-how von Interkulturellen Trainer*innen gefragt.

Interkulturelle Trainer*innen sind Spezialistinnen und Spezialisten für bestimmte Länder bzw. Kulturkreise. Durch ihre Trainings schaffen sie ein besseres Verständnis für andere Kulturen und deren Wertvorstellungen, Gepflogenheiten und Kulturstandards. Sie helfen also mit, die Kommunikation in kulturübergreifenden Kontakten im In- und Ausland zu verbessern und dadurch die Arbeits- und Geschäftsbeziehungen erfolgreicher zu gestalten.

Viele Unternehmen sind heute international tätig. Durch steigende Mobilität am Arbeitsmarkt finden aber auch immer mehr Begegnungen mit anderen Kulturen im inländischen Arbeitsumfeld statt.

Als Spezialistinnen und Spezialisten für bestimmte Länder bzw. Kulturkreise geben Interkulturelle Trainer*innen  Social Skills weiter und helfen so mit, für eine offene und tolerante Form der Begegnung zwischen den Kulturen zu sensibilisieren und das Verständnis füreinander zu verbessern. Sie trainieren Ihre Kundinnen und Kunden in allen Bereichen des beruflichen oder privaten Lebens: von der höflichen Art der Begrüßung und Gesprächseröffnung (z. B. Beachtung von Hierarchien und Alter, Körperabstand, Gesten), über die richtigen Tischmanieren, besondere Bedeutung von Gestik/Handbewegungen, Körperhaltungen und Mimik, Geschlechterrollen, Bedeutung von Symbolen, Verhalten in Diskussionen und Konflikten, bis hin zur üblichen Art, sich nach der Toilette zu erkundigen.

Interkulturelle Trainer*innen beraten Mitarbeiter*innen (v. a. Führungskräfte, Projektleiter*innen) oder ganze Teams von Unternehmen, die international tätig sind, sei es im Kontakt mit Kundinnen und Kunden und Lieferant*innen aus dem Ausland oder im Umgang mit Mitarbeiter*innen aus anderen Ländern. Sie beraten auch Personalentwickler*innen und HR-Manager*innen (siehe HR-Manager*in (Human Resources Manager*in)) im Umgang mit und für die Rekrutierung von Mitarbeiter*innen unterschiedlicher kultureller Herkunft.

Ziehen Mitarbeiter*innen von internationalen Unternehmen für eine berufliche Position ins Ausland, helfen Interkulturelle Trainer*innen ihnen vorab dabei, die Kulturstandards und Wertvorstellungen des Landes, in dem sie arbeiten und leben werden, kennen zu lernen und zu verstehen. So kennen diese bereits die üblichen Gepflogenheiten im Umgang mit Ihren neuen Kolleg*innen und Geschäftspartner*innen. Interkulturelle Trainer*innen schulen diese Mitarbeiter*innen (und gegebenenfalls deren Familienmitglieder) aber auch in den kulturellen Besonderheiten des privaten Bereichs, um ihnen die Eingewöhnung in ihr neues Lebensumfeld zu erleichtern.

Auch im diplomatischen Dienst (siehe Botschafter*in, Diplomat*in, °Botschaftssektretär*in#) ist die Beratung von Interkulturellen Trainer*innen gefragt. Hier steht der Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen an der Tagesordnung und die korrekte Umgangsweise ist somit besonders wichtig.

Die Beratung von Interkulturellen Trainer*innen ist zunehmend auch im Bildungs- und Ausbildungsbereich (beginnend beim Kindergarten) gefragt. Hier helfen sie Lehrer*innen, Ausbilder*innen und Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund dabei, ein besseres wechselseitiges Verständnis für die jeweiligen kulturellen Hintergründe ihrer Mitmenschen zu bekommen.

Als Berater*innen und Wissensvermittler*innen sind Interkulturelle Trainer*innen selbst ihr wichtigstes Arbeitsmittel. Sie sprechen und vermitteln bei ihren Trainings vor Einzelpersonen und Gruppen. Dabei greifen sie auf verschiedene Hilfsmittel zurück, z. B. Präsenationsmaterialien (Laptop / Computer und Beamer, Flipcharts, etc.), Lernmaterialien und Texte sowie Anschauungsmaterialien (z. B. Objekte, Broschüren, etc.) und setzen unterschiedliche didaktische Methoden ein.

Für die Organisation ihrer Trainings arbeiten sie mit den üblichen Geräten eines modernen Büros (Laptop / Computer, Telefon, Mobiltelefon, Drucker etc.). Sie führen Kundinnen-/Kundenkarteien und pflegen ihre Trainingsmaterialien sowohl digital als auch in Mappen und Ordnern.

Interkulturelle Trainer*innen arbeiten meist selbstständig und ortsunabhängig entweder in angemieteten Büro- und Trainingsräumen oder in Seminar-, Besprechungs- oder Konferenzräumen ihrer Kundinnen und Kunden. Auch zeitlich arbeiten sie sehr flexibel und orientieren sich so gut es geht an den zeitlichen Möglichkeiten ihrer Auftraggeber*innen.

Sie führen ihre Trainings für Mitarbeiter*innen (Einzelpersonen oder Teams) durch oder besuchen Ausbildungseinrichtungen und halten dort Trainings für das Ausbildungs- und Lehrpersonal oder auch direkt mit Schüler*innen und Studierenden ab.

Um ihren Wissensstand über andere Kulturen aktuell zu halten, reisen Interkulturelle Trainer*innen in die jeweiligen Länder ihres Spezialgebietes und haben dort Kontakt zu Expertinnen/Experten und Kolleginnen/Kollegen.

  • Bedarfs- und Erstgespräch durchführen
  • Angebote erstellen, Zeitpläne und Trainingsinhalte festlegen
  • Trainings vorbereiten, Inhalte für die spezifischen Anforderung  recherchieren, Scripten erstellen
  • Präsentationsmaterialien vorbereiten und Anschauungsmaterialien zusammenstellen
  • Einzel- oder Teamtrainings ein- oder mehrfach durchführen
  • Trainings dokumentieren und gegebenenfalls nachbearbeiten
  • Trainingstermine organisieren, Wissensstände und Unterlagen aktualisieren

Interkulturelle Trainer*innen arbeiten vorwiegend selbstständig im Rahmen einer freien Berufstätigkeit als Trainer*in oder als selbstständige Unternehmensberater*in.
Mitunter sind sie aber auch bei Unternehmensberatungen, unterschiedlichen Sozialeinrichtungen und bei Weiterbildungsanbietern angestellt.

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Diversity Management Gender Mainstreaming Hard Skills / Soft Skills Integration Interkulturalität Social Skills