Hufschmied*innen beurteilen den Bewegungsapparat und den Gang des Pferdes, bevor sie mit den Arbeiten beginnen. Sie wählen je nach Art und Größe des Pferdes aus einem Vorrat an vorgefertigten Rohlingen das Hufeisen aus und passen es am Huf des Tieres an. Dabei müssen sie das Pferd beruhigen und gegebenenfalls Hilfsmittel wie Strickbremse, Scheuklappen oder Schweiffesselband anwenden. Durch Herausziehen der Hufnägel nehmen sie das verschlissene oder beschädigte Hufeisen ab und schneiden den Hufspalt aus. Sie schmieden das Hufeisen in rotglühendem Zustand auf die erforderliche Form zu und befestigen es im heißen Zustand mit speziellen Hufnägeln am Huf des Pferdes. Diese Arbeit erfordert großes Geschick und Erfahrung im Umgang mit Pferden.
Hufschmied*innen kennen die verschiedenen Krankheitsbilder von Pferdehufen (z. B. krankhafte Formveränderungen, Entzündung der Huflederhaut, Hufkrebs) und fertigen bei krankhaften Veränderungen des Hufes Spezialhufbeschläge an. Sie führen Hufpflegearbeiten durch, reinigen und schneiden die Hufsohlen älterer Pferde mit dem Hufrinnmesser aus, runden die Kanten mit einer Raspel ab und bestreichen die Hufsohle mit Holzteer. Bei Fohlen sind häufige Korrekturen der Hufform entsprechend dem raschen Wachstum der Tiere erforderlich. Auch bei Rindern und Schafen führen Hufschmied*innen Klauenpflegearbeiten durch, indem sie z. B. die nachwachsenden Hornschichten kürzen und die Klauen mit Pflegepasten bestreichen.