Holzspielzeugmacher*in

Berufsbeschreibung

Holzspielzeugmacher*innen stellen nach eigenen Entwürfen oder nach Vorgaben und Wünschen von Kund*innen Holzspielzeuge und Kunsthandwerk aus Holz her. Sie suchen dazu die geeigneten Holzarten und Holzwerkstoffe aus, lagern sie fachgerecht und bearbeiten sie mit Säge-, Fräs- und Drechselmaschinen. Danach montieren sie die Einzelteile und Baugruppen zu kompletten Spielzeugen. Im Anschluss werden die Holzspielzeuge bemalt und gestaltet und die Oberflächen mit Lasuren und Lacken behandelt.

Holzspielzeugmacher*innen verstehen sich auch auf das Restaurieren von kunsthandwerklichen Erzeugnissen aus Holz (z. B. Figuren, Uhrengehäuse). Sie arbeiten meist eigenständig in Werkstätten. Zum Teil sind sie aber auch im Team mit Berufskolleg*innen, Spielzeugentwickler*innen oder anderen Fachkräften tätig.

Die zentrale Aufgabe von Holzspielzeugmacher*innen ist das Erstellen von Skizzen und Zeichnungen für Erzeugnisse und in Folge die Anfertigung der Spielwaren. Doch ihr Tätigkeitsbereich geht weit über die Erstellung von Holzspielzeugen hinaus. Sie sind für die fachgerechte Lagerung und Trocknung der Hölzer zuständig, die für die Produkte benötigt werden. Sie wählen die benötigten Hölzer aus, entharzen sie und bringen das Rohholz durch drehen, drechseln, sägen, bohren, schleifen usw. in die gewünschte Form. Sie färben, bleichen und beizen die Hölzer und bringen Lacke und Lasuren an.

Holzspielzeugmacher*innen richten die Holzbearbeitungsmaschinen ein, bedienen sie und sorgen für die Wartung. Kleinere Reparaturen führen sie auch selbst durch. In Industriebetrieben hantieren sie dabei auch mit elektronisch gesteuerten Maschinen.

Auch bei den traditionellen Handwerkzeugen sind Holzspielzeugmacher*innen für die passende Auswahl, korrekte Handhabung und Instandhaltung verantwortlich. Beim Lasieren der Oberflächen müssen Holzspielzeugmacher*innen besonders darauf achten, dass sie ungiftige Stoffe verwenden, da die Gesundheit der Kinder an oberster Stelle steht.

Ein Aufgabenbereich, der für Holzspielzeugmacher*innen immer wichtiger wird, ist die Restaurierung und Pflege von (alten) Kunsthandwerken aus Holz.

Holzspielzeugmacher*innen arbeiten nach Zeichnungen und Skizzen. Diese erstellen sie mit Hilfe von Computern oder händisch auf einem Zeichentisch. Bei der Umsetzung ihrer Ideen verwenden sie Muster und Schablonen, um die Einheitlichkeit der Produkte zu gewährleisten.

Holzspielzeugmacher*innen benötigen für ihre Arbeit unterschiedliche Holzarten und Holzwerkstoffe, z. B. diverse Nadel- und Laubhölzer oder Spanplatten. Diese bearbeiten sie mit chemischen Zusatzstoffen wie Lasuren.
Holzspielzeugmacher*innen setzen bei ihrer Arbeit aber auch traditionelle Werkzeuge wie Schnitzmesser, Sägen, Hobel und Feilen ein und bedienen Drechselbänke, Säge-, Bohr-, Fräs- und Schleifmaschinen. Für die Herstellung kleiner Vorrichtungen und Verbindungen verwenden sie außerdem Metalle und Kunststoffe.

Holzspielzeugmacher*innen arbeiten vorwiegend in Werkstätten von Handwerksbetrieben (Produktion von Kleinserien und Einzelstücken), zum Teil auch in Fertigungshallen der Spielzeugindustrie (Produktion in Serie). Sie arbeiten weitgehend eigenständig, stimmen sich jedoch mit Kolleg*innen ab. Sie sind in ihrem Beruf oft Holzstaub, Maschinenlärm und Dämpfen, die bei der Behandlung des Holzes mit Lacken, Leimen und Lasuren entstehen, ausgesetzt.

An Computerarbeitsplätzen oder am Zeichentisch entwerfen Holzspielzeugmacher*innen auch selbst Holzspielzeuge. Dabei arbeiten sie zum Teil mit Spielzeuggestalter*innen und Holzdesigner*innen (siehe Holzdesigner*in) zusammen.
In Kleinunternehmen stehen Holzspielzeugmacher*innen direkt mit Kund*innen und Auftraggeber*innen in Kontakt.

  • Holzspielzeug entwerfen und gestalten
  • Zeichnungen und Skizzen anfertigen, lesen und auswerten
  • Holzarten und Holzwerkstoffe auswählen und fachgerecht lagern
  • Handwerkzeuge auswählen, handhaben und instand halten
  • Holzbearbeitungsmaschinen einrichten, bedienen und instand halten
  • Dreharbeiten in Lang- und Querholz durchführen
  • Figuren schnitzen
  • Späne und Spanlocken stechen und ziehen
  • Einzelteile verbinden und zusammenbauen
  • kleine Vorrichtungen aus Kunststoff und Metall fertigen
  • Oberflächen vorbereiten und beschichten
  • Einzelteile und Baugruppen zu Endprodukten montieren
  • Erzeugnisse bemalen und dekorieren
  • Holzspielzeug sowie Handwerksprodukte aus Holz restaurieren
  • Holzspielzeugmacherwerkstätten
  • Betriebe der Spielzeugindustrie
  • Kunsthandwerksbetriebe
  • betreute Werkstätten für behinderte Menschen
  • Holzrestaurierungsbetriebe
  • häufig auch selbstständig

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Anreißen Drechseln

Berufsinfo-Videos

* Bayerischer Rundfunk: Ich mach's! Holzspielzeugmacher*in

* Deutsches Video: Beachte, dass in Österreich die Ausbildung anders geregelt ist!