Hofberater*in

Berufsbeschreibung

Für die Milchgewinnung und die Milchqualität bestehen strenge Vorschriften und Auflagen. Hofberater*innen kontrollieren die Einhaltung von  Hygiene- und Sicherheitsvorschriften beim Melken und überprüfen die Qualität der gewonnenen Milch. Erste Prüfungen (Geruch, Geschmack) nehmen sie direkt am Hof vor, weitere Untersuchungen führen sie in Labors durch. Sie werten die Proben aus, schreiben Protokolle und melden eventuelle Mängel an die Behörden weiter. Außerdem beraten die Hofberater*innen die Landwirt*innen bei der Haltung der Kühe. Sie sind bei Molkereigenossenschaften, Kammern und Behörden angestellt.

Der Beruf "Hofberater*in" wurde von den Milchverarbeitungsbetrieben und Molkereigenossenschaften eingerichtet, um sicher zu stellen, dass in den landwirtschaftlichen Betrieben die strengen  Hygiene- und Sicherheitsvorschriften im Rahmen der Milchgewinnung eingehalten werden und die an die Molkereien angelieferte Milch von einwandfreier Qualität, d. h. frei von Krankheitsträgern und Schadstoffen ist.

Hofberater*innen besuchen die in ihrem Bezirk liegenden landwirtschaftlichen Betriebe in regelmäßigen Abständen. Der Aufgabenbereich der Hofberater*innen umfasst Beratungs- und Kontrolltätigkeiten im Bereich der Haltung und Fütterung von Milchkühen, der Melkhygiene und der Milchbehandlung direkt am Hof (z. B. Abfüllen in Kannen). Hofberater*innen überprüfen die Rohmilch auf ihre bakteriologische Beschaffenheit und ihren Fett- und Eiweißgehalt. Sie führen einfache Prüfungen am Hof durch wie z. B. Geschmacks- und Geruchsprüfungen, durch die sie bestimmte Mängel (z. B. salzige, bittere, schleimige Eigenschaften) oder Farbfehler an der frisch gemolkenen Milch feststellen.

Die Hauptuntersuchung erfolgt im Labor von Milchverarbeitungsbetrieben und Molkereien. Die Hofberater*innen entnehmen Milchproben, untersuchen sie auf bestimmte Merkmale (z. B. Fettgehalt, Eiweißgehalt, Verunreinigungen), werten die Proben aus und protokollieren die Ergebnisse.

Im Rahmen der Kontrollaufgaben prüfen die Hofberater*innen Melkmaschinen, Melkanlagen und Stallreinigungsanlagen und beurteilen ihren technischen und hygienischen Zustand. Sie untersuchen das Milchgeschirr und stellen fest, ob z. B. Euterpapier (zum Abwischen des Euters) beim Melkvorgang verwendet wird. Sie untersuchen die Stallungen hinsichtlich ihrer Sauberkeit und überprüfen die Zusammensetzung der Futtermittel. Hofberater*innen informieren die Landwirt*innen über technische Neuerungen auf dem Gebiet der Milchgewinnung und empfehlen Maßnahmen zur Behebung festgestellter Mängel. Sie führen ein Protokollbuch, in dem sie neben Datum und Namen des Hofes den Gegenstand der Beratung, etwaige Mängel sowie Maßnahmen zur Behebung der Mängel festhalten.

HofberaterInnen verwenden für ihre Beratungs- und Kontrolltätigkeiten bei den landwirtschaftlichen Betrieben Informationsmaterial (Broschüren, DVD's etc.), Protokollbücher, Probenmaterial und -gefäße fürs Labor.

Im Labor hantieren sie mit Proben,  Chemikalien, Laborgeräten und -apparaturen (Glaskolben, Reagenzgläser, Pipetten etc.) und elektronischen Messgeräten (Laborcomputer, Analysegeräte etc.). Bei der Dokumentation und anderen organisatorischen Tätigkeiten setzen sie moderne Kommunikations- und Informationssysteme wie Computer- und Telefonanlagen, Kopierer,  Scanner, Faxgeräte, E-Mail, Internet usw. ein. Sie arbeiten dabei mit aktuellen  Statistik-, Textverarbeitungs- und Kalkulationsprogrammen.

Hofberater*innen besuchen die landwirtschaftlichen Betriebe in ihrem Zuständigkeitsbereich vor Ort und arbeiten sowohl in Labors von Milchverarbeitungsbetrieben und Molkereien als auch in Büros von Kammern und Behörden. Sie stehen in Kontakt mit den Betreiber*innen von landwirtschaftlichen Betrieben (siehe Landwirt*in) und arbeiten im Team mit Laborfachkräften und Mitarbeiter*innen von Molkereigenossenschaften, Kammern und Behörden zusammen.

  • Beratungsgespräche im Bereich der Haltung und Fütterung von Milchkühen und der Melkhygiene durchführen
  • die Einhaltung von Sicherheits- und Hygienevorschriften in den Stallungen und bei der Milchgewinnung kontrollieren
  • die Stallungen hinsichtlich Sauberkeit und artgerechter Haltung untersuchen
  • die Zusammensetzung der Futtermittel überprüfen
  • Geschmacks- und Geruchsproben an der frisch gemolkenen Milch direkt vor Ort durchführen
  • Milchproben entnehmen, auf bestimmte Merkmale untersuchen (z. B. Fettgehalt, Eiweißgehalt, bakteriologische Eigenschaften)
  • Proben auswerten, Ergebnisse protokollieren und dokumentieren
  • Dokumentationen und Protokollbücher führen
  • über technische Neuerungen auf dem Gebiet der Milchgewinnung informieren
  • Maßnahmen zur Behebung von festgestellten Mängel empfehlen
  • Landwirtschaftskammern
  • Bezirksbauernkammern
  • Molkereigenossenschaften

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 desinfizieren Pasteurisieren sterilisieren