Handschuhmacher*in (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

English: Glover

Berufsbeschreibung

Handschuhmacher*innen stellen in Einzelfertigung (Maßhandschuhe) oder in der industriellen Serienfertigung Handschuhe aller Art her. Dafür verwenden sie unterschiedliche Ledersorten (z. B. Lamm-, Reh-, Kalbs- oder Schweinsleder), aber auch Textilmaterialien. Sie hantieren mit Spezialmessern, Stanzmaschinen, Klebstoffen und Spezialnähmaschinen. Handschuhmacher*innen arbeiten in Betrieben des Handschuhmachergewerbes (Werkstätten, Verkaufs- und Lagerräume) sowie in den Produktionshallen der Textilindustrie zusammen mit ihren Berufskolleg*innen.

Handschuhmacher*innen stellen verschiedene Arten von Handschuhen (z. B. Straßenhandschuhe, Sporthandschuhe wie Schi- oder Motorradhandschuhe, Arbeitshandschuhe). Weiters gehört auch die Reparatur und Reinigung von Handschuhen sowie der Verkauf der eigenen Produkte und der industriell hergestellten Handschuhe zu ihren Tätigkeiten.

Das vom/von der Gerber*in gelieferte Leder richten Handschuhmacher*innen durch Schleifen und Strecken zu. Dabei berücksichtigen sie die Eigenart der verschiedenen Ledersorten und -stücke. Danach schneiden sie das Leder fachgerecht zu, d. h. sie schneiden die für den Handschuh erforderlichen Teile aus der größtmöglichen Fellfläche aus. Das Zusammennähen der Teile wird entweder von den Handschuhmacher*innen selbst oder von speziell geschulten Näher*innen durchgeführt. Maschinenarbeit ist dabei nur in begrenztem Umfang möglich.

Häufig verfügen die Betriebe über einen Verkaufsraum. In diesen Fällen sind Handschuhmacher*innen häufig auch dort tätig: Sie empfangen und beraten Kund*innen, nehmen Aufträge entgegen, wickeln Verkäufe ab und kümmern sich um die Regalpflege. Gegebenenfalls dekorieren und gestalten sie auch die Verkaufsräume und Schaufenster.

Als Material verwenden Handschuhmacher*innen meist unterschiedliche Ledersorten (z. B. Lamm-, Reh-, Kalbs- und Schweinsleder), aber auch Textilmaterialien oder Kunstleder (vor allem in der industriellen Fertigung).

Für die Herstellung der Handschuhe verwenden sie unterschiedlichste Geräte, Materialien, Werkzeuge und Maschinen (z. B. Spezialmesser oder -scheren für das Zuschneiden von Leder, Stanzwerkzeuge, Klebstoffe und Spezialnähmaschinen).

Handschuhmacher*innen arbeiten in den Werkstätten von Handwerks- und Industriebetrieben oder Einzelhandelsgeschäften. Sie arbeiten zusammen mit ihren Arbeitskolleg*innen, mit ihren Vorarbeiter*innen bzw. mit Techniker*innen (speziell in Betrieben der Textilindustrie, siehe auch Textiltechniker*in, Betriebstechniker*in).

Aufgrund ihrer facheinschlägigen Warenkenntnisse können Handschuhmacher*innen auch in reinen Einzelhandelsgeschäften mit  Accessoires wie Handschuhen, Kleinlederwaren und Schirmen arbeiten. Auch im Großhandel oder in der Handelsvermittlung ist eine Beschäftigung möglich. Dort sind sie im Büro sowie gelegentlich auch bei Kund*innen tätig.

  • benötigte Felle und Lederstücke sortieren und auf Fehler kontrollieren
  • Innenseite des Leders durch Ziehen über eine Marmorplatte oder Dollier-Walzmaschine aufrauen (dollieren)
  • Einzelteile grob zuschneiden (depsieren) und die Lederteile mit Federweiß zur Erhöhung von Glanz und Widerstandsfähigkeit einreiben
  • endgültige Handschuhgrößen mit einer Stahlpresse stanzen ( Fentieren) und die Fingerzwischenstücke und den Futterstoff zuschneiden
  • einzelne Handschuhteile bzw. das Futter zusammennähen, Handschuh mit einer Längsnaht schließen, Handschuhrand mit einem Lederstreifen mit der Nähmaschine säumen
  • Laschen für Druckknöpfe, Knopflöcher oder Verschlüsse anbringen
  • Handschuhfutter auf eine Holzhand aufstülpen, Futter mit Kontaktkleber bestreichen, fertigen Lederhandschuh zur Verbindung mit dem Futterstoff darüberstülpen
  • fertigen Handschuh mit Puff- oder Dressiereisen (elektrisch beheizte Metallhand) bügeln (dressieren)
  • Handschuh polieren und verpacken
  • Kleinbetriebe des Handschuhmachergewerbes
  • Betriebe der industriellen Handschuherzeugung (Textilindustrie)

Handschuhmacher*in ist in Österreich ein Nischenberuf und wird primär in gewerblichen Kleinbetrieben ausgeübt. Die Entwicklungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten sind daher eher begrenzt und ergeben sich oft in angrenzenden, anderen Berufsbereichen der Textil-, Leder- und Modebranche.
Grundsätzlich sind mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise folgende Spezialisierung möglich:

  • Entwicklung neuer Produkte und Designs
  • Spezielle Produktbereiche (z. B. Arbeitshandschuhe, Sporthandschuhe)
  • Maßanfertigung von Handschuhen
  • Reparatur bzw. Umarbeitung von Handschuhen
  • Handel und Vertrieb von Handschuhen und Werkstoffen für die Handschuhproduktion
  • Ledertechnik, Pelztechnik und Bekleidungstechnik
  • Qualitätsmanagement, Qualitätskontrolle

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Accessoires Depsieren Dollieren Dressieren Fasson Fentieren

Erfolgreich bewerben mit Playmit.com

 

Zeig, was du drauf hast!

Mit der PLAYMIT-Urkunde kannst du dich gezielt auf deinen Bewerbungstest vorbereiten. Lege deine PLAYMIT-Urkunde deiner Bewerbung bei und zeige damit dein Engagement und deine Stärken.