Gold-, Silber- und Metallschläger*in

Berufsbeschreibung

Gold-, Silber- und Metallschläger*innen stellen Blattgold, Blattsilber und Blattmetall her. Es handelt sich dabei um äußerst dünne Plättchen, die bis zu einem zehntausendstel Millimeter ausgeschlagen werden. Diese werden später zum Vergolden oder Versilbern von Kunstgegenständen, zur Ausgestaltung von Kirchen, für Grabsteine usw. verwendet. Die Gold-, Silber- und Metallschläger*innen verwenden für ihre Arbeit spezielle Schlagmaschinen und Spezialhämmer. Sie arbeiten gemeinsam mit ihren Kolleg*innen in den Werkstätten und Verkaufsräumen von Goldschlägereien oder in Juwelier- und Schmuckgeschäften. Gegebenenfalls arbeiten sie auch mit Fachkräften aus dem Bereich Schmuckdesign und Metallbearbeitung zusammen.

Die Gold-, Silber- und Metallschläger*innen stellen zunächst die gewünschte Metall-Legierung her. Für eine Goldlegierung verwenden sie Rohgold, Silber und  Kupfer, wobei sie durch unterschiedliche Mengenverhältnisse dieser Bestandteile feine Farbunterschiede erzielen können. Sie wiegen die Legierungsbestandteile im gewünschten Mengenverhältnis zueinander ab, füllen sie in einen Tonschmelztiegel und verschmelzen sie in einem Schmelzofen. Danach gießen sie die flüssige Goldlegierung in einer Spezialform zu einer Goldstange. Diese Stangen walzen sie maschinell zu dünnen  Streifen aus, wobei dieser Vorgang mehrmals wiederholt und die  Legierung dazwischen immer wieder erhitzt wird, um den Dehnungsvorgang zu beschleunigen. Die ausgewalzten Goldstreifen schneiden sie dann in kleine quadratische Stücke, die sie zwischen Spezialpapier (Gutaperchapapier) legen und in einer Kunststoffform aufschichten. Die gefüllte Form legen sie in einen automatischen Federhammer ein, in dem die Plättchen vorgeschlagen werden.

Das eigentliche Dünnschlagen der Metallplättchen erfolgt danach händisch mit Spezialhämmern: Die Gold-, Silber- und Metallschläger*innen legen die erneut zugeschnittenen Plättchen zwischen Papier oder Kunststofffolien und schlagen sie auf einem Steinblock auf die gewünschte Dicke. Das fertige Blattgold reinigen sie, schneiden es in kleine Plättchen und legen diese mit einer Holzpinzette in Bücher aus speziellem Papier. Die Herstellung von Blattmetallen erfolgt auf ähnliche Weise, jedoch wird hier das Schlagen ausschließlich maschinell durchgeführt.

Gold-, Silber- und Metallschläger*innen verwenden für ihre Arbeit Rohstoffe wie Gold, Silber und  Kupfer. Als Werkzeuge setzen Sie z. B. Hämmer und Pinzetten ein. Beim Dünnschlagen helfen ihnen spezielles Papier, Kunststofffolien und Steinblöcke aber auch eigene Schlagmaschinen.

Gold-, Silber- und Metallschläger*innen arbeiten in Werkstätten von kleinen Betrieben des Goldschlägereigewerbes. Sie arbeiten gemeinsam mit ihren Berufskolleg*innen und ihren Vorgesetzten. Teilweise haben sie auch Kontakte zu Metalldesigner*innen (siehe z. B. Metalldesign - Gürtlerei (Lehrberuf), Metalldesign - Gravur (Lehrberuf), Metalldesign - Metalldrückerei (Lehrberuf)), zu Künstler*innen, die Mustervorlagen entwerfen und zu ihren Kund*innen.

Metall-Legierungen (Beispiel Goldlegierung) herstellen:

  • Bestandteile wie Rohgold, Silber oder  Kupfer abwiegen
  • Bestandteile mischen
  • Mischung in einem Schmelzofen einfüllen
  • flüssige  Legierung gießen
  • maschinell auswalzen
  • Metallplättchen händisch dünnschlagen
  • fertiges Blattgold reinigen, polieren und schneiden
  • fertiges Blattgold sachgemäß lagern
  • kleine Goldschlägereien
  • Juweliere, Schmuck- und Juwelengeschäfte

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Karat Legierung Punze, punzieren