Die Tätigkeiten der Fotogravurzeichner*innen wurden inzwischen praktisch vollständig durch moderne Computertechnologien abgelöst. Eine Beschäftigungsmöglichkeit im hier dargestellten traditionellen Berufsbild ist kaum noch möglich. Deshalb wurde auch die Ausbildung in diesem Beruf eingestellt.
Fotogravurzeichner*innen stellen Druckvorlagen für den Textildruck her. Sie setzen Musterentwürfe für den Druck von Textilien, Tapeten oder Kunststoffen um. Sie bereiten Musterzeichnungen für fotografische, fotochemische oder elektronische Gravurverfahren vor, wobei sie anhand von Mustern kopierfähige Druckvorlagen herstellen und diese auf Reprofilme übertragen. Beim Textildruck werden Textilien mit ein- oder mehrfarbigen Mustern versehen, die an Stoffdruckmaschinen auf Stoffbahnen übertragen werden. Das entsprechende Muster wird mit Druckformen erzielt, die die einzelnen Farben des jeweiligen Musters auf den Stoff aufbringen. Für jede Farbe eines Musters muss daher eine eigene Druckform angefertigt werden.
Fotogravurzeichner*innen fertigen zunächst Rapportskizzen an. Ein Rapport ist der kleinste Teil eines Musters, der mehrfach wiederholt das Stoffmuster bildet. Fotogravurzeichner*innen legen Rapportgröße und Versatz, das ist das Verhältnis, in dem Musterteile neben- und untereinander angeordnet sind, fest. Dann pausen sie die Musterelemente auf Pauspapier ab, vervielfältigen die Rapportskizzen und überprüfen die Wirkung des Musters auf größeren Stoffflächen, um Unregelmäßigkeiten, die durch unausgewogene Verteilung der Einzelmuster entstehen, korrigieren zu können.
Fotogravurzeichner*innen übertragen den Rapportentwurf auf Matt- oder Klarfolien, indem sie die Konturen der Musterung mit einer Feder oder einem Tuschezeichner nachziehen. Für jede einzelne Farbe des Musters stellen sie einen Farbauszug her, indem sie das Muster in der entsprechenden Farbe auf einer Folie ausmalen. Schließlich vergleichen sie die fertigen Rapporte mit den Original-Musterentwürfen, kontrollieren die Farbauszüge und stellen auf fotografischem Wege von jedem Farbauszug einen Reprofilm her, der für die Anfertigung der Druckform benötigt wird.