Florist*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungseinrichtungen wie das Berufsförderungsinstitut (BFI), das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten neben einigen fachspezifischen Weiterbildungsmöglichkeiten für Florist*innen, z. B. in Pflanzenzucht, Pflanzenschutz, Ökologie und Umweltschutz, vor allem auch kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Themenbereiche an, z. B. Buchhaltung, Kostenrechnung, Marketing, Unternehmensführung usw., siehe beispielsweise die aktuellen Kursbücher des Berufsförderungsinstitutes (BFI) sowie des Wirtschaftsförderungsinstitutes (WIFI).
Größere Blumenhandlungen und Gärtnereien führen zur beruflichen Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen innerbetriebliche Kurse und Schulungen durch, z. B. an neuen Maschinen und Geräten oder im Rahmen von neuen Produkten oder bieten Service- und Zulieferbetrieben die Möglichkeit vor Ort diverse Einschulungen durchzuführen.
Darüber hinaus führen die Landesinnungen der Gärtner zu relevanten Themen Kurse durch.
Die Höhere Lehranstalt für Gartenbau in Wien führt im Rahmen der Schönbrunner Akademie Kurse zu verschiedenen Themen des Gartenbaus durch.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten facheinschlägige Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere Technische Lehranstalt, HTLs) sowie Werkmeisterschulen für Berufstätige. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht (z.B. in Biologie, Botanik oder Pflanzenwissenschaft).
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Wichtige Weiterbildungsbereiche für Florist*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
Floristik zu verschiedenen Anlässen
Botanik, Blumen- und Pflanzenzucht
Umweltschutz, Energie- und Ressourcenmanagement
Abfall- und Abwassermanagement
Lagerhaltung, Treibhausbetrieb
Betriebsmanagement, Büro, Verwaltung
Umgang mit digitalen Büroanwendungen und Tools
E-Commerce, E-Business
Datensicherheit, Datenschutz
Buchhaltung, Kostenrechnung
Marketing, Direktmarketing
Fremdsprachen
Methodenkompetenzen
Arbeitsvorbereitung, Planung, Koordination
Arbeits- und Betriebssicherheit
Qualitätsmanagement
Termin- und Zeitmanagement
Kundenberatung und Verkauf (Gesprächsführung, Verkaufspsychologie)
Team- und Mitarbeiter*innenführung
Sozialkompetenzen
interkulturelle Kompetenzen
Kommunikationsfähigkeit
Kund*innen/Serviceorientierung
Teamfähigkeit
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung können Florist*innen zu Team- und Gruppenleiter*innen bis hin zu Betriebsleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Qualifizierung zum/zur Lehrlingsausbilder*in ist eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung und Entwicklung in eine Expert*innenrolle möglich.
Eine selbstständige Berufsausübung ist nach Absolvierung der Meisterprüfung im Rahmen des Handwerks Blumenbinder (Floristen) möglich.
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Florist*in ist derzeit folgender Bildungspfad beschrieben:
Ziel: Vermittlung des für die Qualifikation MeisterIn im Handwerk der Blumenbinderei (Floristik) notwendigen facheinschlägigen Wissens und Könnens. Der Meisterkurs Floristik ist eine Ausbildung für die fachlichen Module 1-3. Nicht enthalten sind das Modul Unternehmerprüfung und die Ausbilderprüfung.
Kosten: Je EUR 825,00 für jedes der vier Fachmodule + EUr 200,00 für das Prüfungsvorbereitungsmodul.
Fertigkeiten und Kenntnisse am Niveau der Lehrabschlussprüfung werden vorausgesetzt.
Der Quereinstieg ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Formale Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung, ist die Vollendung des 18. Lebensjahres.
Abschluss:
Zeugnis. Die Meisterprüfung wird von der Wirtschaftskammer durchgeführt.
Berechtigungen:
Nach Absolvierung des Lehrganges und bestandener MeisterInnenprüfung (UnternehmerInnenprüfung vorausgesetzt) sind Sie in der Lage, die gewerbliche Geschäftsführung in einem Betrieb zu übernehmen. Damit erfüllen Sie die unternehmerischen Voraussetzungen, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen.
Info:
Hinweis: Die Ausbildung wird von der Academy of Flowerdesign – Floristmeister International in Kooperation mit dem WIFI Tirol angeboten.
Dauer: Die Ausbildung gliedert sich in acht Kursblöcke zu je einer Woche und einem zusätzlichen Prüfungsvorbereitungsblock mit gesamt 404 LE.
Kosten: EUR 4.950,00
Inhalte:
Fachpraxis, Werkübung und florales Gestalten
Gestaltungslehre
Farbenlehre
Materialkunde, Warenkunde und Technik
Raumerfassung, Entwurf und Fachzeichnen
Ladengestaltung und Warenpräsentation
Kunst, Design, Mode, Grafik und Typografie
Werbelehre und Visuelle Kommunikation
Dekorationsplanung, Modellbau und Darstellungstechniken
Ausstellungsgestaltung und Beleuchtung
Innovation und Ideenmanagement
Botanik, Pflanzenkunde und Pflanzenschutz
Fachkalkulation
Baustilkunde und Kulturgeschichte
Verkauf und Verkaufsförderung
intensives Prüfungstraining
zusätzlich zu den Präsenzeinheiten werden umfangreiche Workloads im Selbststudium bzw. in Lerngruppen absolviert