Fischereiwirtschaft (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
Fischereifacharbeiter*in, Facharbeiter*in der Fischereiwirtschaft

Berufsbeschreibung

Die Berufsausbildung in Fischereiwirtschaft bildet die Basis für den Beruf Fischer*in.

Fischer*innen züchten und betreuen verschiedene Arten von Speisefischen. Sie beliefern Groß- und Kleinabnehmer*innen mit Lebendfischen oder sie verarbeiten Fische durch Filetieren, Räuchern oder Einfrieren weiter. Fischer*innen kontrollieren laufend den Entwicklungs- und Gesundheitszustand der Fische, den Zu- und Ablauf des Wassers und die Wasserqualität. Sie arbeiten als Selbstständige oder mithelfende Familienangehörige in Familienbetrieben oder sie sind in Großbetrieben der Fischereiwirtschaft beschäftigt. Sie arbeiten mit Berufskolleg*innen und Hilfskräften zusammen und stehen in Kontakt zu Tierärzten/Tierärztinnen, Behörden, Kund*innen und Lieferant*innen.

Fischer*innen ziehen die Fische (zu einem Großteil handelt es sich um Forellen und Karpfen) in - meist künstlich angelegten - Teichen auf, vermehren sie und pflegen ihren Lebensraum. Darüber hinaus fischen sie die Teichanlagen ab, verarbeiten die Fische weiter und vermarkten ihre Produkte.

Aufgrund der unterschiedlichen Haltungs- und Zuchtbedingungen von Karpfen und Forellen unterscheiden sich die Tätigkeiten von Fischer*innen im Bereich der Karpfen- bzw. Forellenhaltung. Karpfen benötigen Naturteiche, die von den Fischer*innen regelmäßig durch Ausbringen von Kalk und Phosphatdünger gedüngt werden. Sie mähen die in den Teichen wachsenden Wasserpflanzen ab und streuen Fischfutter aus (händisch oder mit zeitgesteuerten Fischfutterautomaten). Im Spätherbst lassen Fischer*innen Wasser aus den Karpfenteichen ab und fischen die Karpfen ab.

Forellen benötigen kaltes, sauerstoffreiches Fließwasser. Daher erfolgt die Forellenzucht in künstlichen Fließteichanlagen oder in Netzgehegen in größeren Bächen oder Flüssen. Die Fischer*innen füttern die Forellen mit Kunstfutter und kontrollieren regelmäßig den Zu- und Abfluss des Wassers sowie die Wasserqualität und den Gesundheitszustand der Fische. Weiters reinigen sie die Becken, um das Ansetzen von Algen zu verhindern. Bei der Fischzucht setzen die Fischer*innen befruchtete Eier in Aufzuchtbehälter und betreuen die Jungtiere, bis sie in die Teiche ausgesetzt werden können.

Darüber hinaus verarbeiten Fischer*innen die Fische nach dem Fang weiter. In Fischschlachträumen schlachten sie die Tiere, schuppen sie ab und zerlegen sie. Gegebenenfalls veredeln sie die Fische, z. B. durch Filetieren oder Räuchern. Die Fische und Fischprodukte lagern sie danach entweder in Kühl- oder anderen Lagerräumen.

Außerdem sorgen Fischer*innen für den Verkauf ihrer Ware. Je nach Größe des Betriebs liefern sie die Produkte an Groß- oder Einzelhandelsbetriebe, zum Teil verkaufen sie diese auch direkt an die Verbraucher*innen. Sie arbeiten jedoch auch am Schreibtisch: Zu ihrer Arbeit gehören Verwaltungs- und Abrechnungsarbeiten ebenso, wie die Dokumentation der Fischproduktion.

Fischer*innen benötigen für ihre Arbeit Netze, Aufzuchtbehälter, Kübel und andere Behälter. Sie bedienen elektrische Fischfangvorrichtungen, händische oder zeitgesteuerte Fischfutterautomaten und verschiedene Reinigungsgeräte. Für die Gewässerbewirtschaftung und Aufzucht der Fische verwenden sie spezielles Fischfutter und Dünger. Zur Messung der Wassertemperatur setzen sie Thermometer ein und entnehmen Proben zur Messung der Wasserqualität (z. B. Sauerstoff- und Phosphatgehalt) mit Mess- und Prüfgeräten.

Für die Planung und Dokumentation ihrer Arbeit, der Fangergebnisse oder auch des Futterverbrauches setzen sie Computer, Notebooks und Tablets mit entsprechender Bürosoftware ein.

Fischer*innen sind bei Fischzuchtverbänden, bei Privatbetrieben oder sonstigen landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigt und arbeiten mit Berufskolleg*innen und Hilfskräften zusammen. Sie stehen in Kontakt mit Mitarbeiter*innen von Behörden, Tierärzten/Tierärztinnen (siehe Tierarzt / Tierärztin), Kund*innen, Lieferant*innen und Sport- und Hobbyfischer*innen.
Da die Lebensbedingungen der Fische rund um die Uhr überwacht werden müssen, sind unregelmäßige Arbeitszeiten für Fischer*innen keine Seltenheit.

  • Teich- und Beckenanlagen reinigen; die über den Winter abgelassenen Teiche und Becken füllen
  • gezüchtete Jungfische in die Zuchtteichanlagen aussetzen, Fische füttern (händisch oder durch zeitgesteuerte Futterautomaten)
  • Zuchtteiche und Becken düngen, Wasserproben entnehmen
  • Wasserzu- und -ablauf regulieren, Wasserqualität (z. B. Temperatur, Sauerstoffgehalt, Phosphatgehalt) kontrollieren
  • Entwicklungs- und Gesundheitszustand der Fische regelmäßig überprüfen, Behandlungsmaßnahmen bei erkrankten Fischen durchführen
  • die Teiche im Spätherbst abfischen
  • die Fische sortieren und verteilen
  • die Lebendfische zu Groß- und Kleinabnehmer*innen transportieren
  • die Fische für den Verkauf verarbeiten und vorbereiten
  • Fischprodukte wie Tiefkühlprodukten, Pasteten, Räucherfischen usw. herstellen
  • Sportfischereiteiche mit Jungtieren ( Setzlinge) besetzen
  • Privatbetriebe der Fischereiwirtschaft (kleine bis mittlere Familienbetriebe oder landwirtschaftliche Gutsbetriebe)
  • Fischzuchtanstalten der Landesfischereiverbände
  • landwirtschaftliche Betriebe mit angeschlossener Fischzucht
  • Österreichische Bundesforste

Der Beruf Fischer*innen ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • biologische/ökologische, nachhaltige Fischzucht, bestimmte Fischarten
  • Zucht- und Bestandsdokumentation
  • Fischverarbeitungstechniken: Filetieren, Räuchern oder Einfrieren
  • Herstellung von Fischprodukten (z. B. Pasteten, Konserven, Fischöl)
  • Betriebsmanagement, Verwaltung
  • Verkauf und Vertrieb
  • Qualitätsmanagement

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Laichen Salmoniden

Berufsinfo-Videos

* Bayerischer Rundfunk: Ich mach's! Fischwirt*in

* Deutsches Video: Beachte, dass in Österreich die Ausbildung anders geregelt ist!

Whatchado Video-Interviews

Erfolgreich bewerben mit Playmit.com

 

Zeig, was du drauf hast!

Mit der PLAYMIT-Urkunde kannst du dich gezielt auf deinen Bewerbungstest vorbereiten. Lege deine PLAYMIT-Urkunde deiner Bewerbung bei und zeige damit dein Engagement und deine Stärken.