Fernmeldebaumonteur*in

Berufsbeschreibung

Der Beruf Fernmeldebaumonteur*in wurde ursprünglich als Lehrberuf ausgebildet. Die Lehrausbildung ist mit 31. Dezember 2007 ausgelaufen. In diesem Beruf können daher keine neuen Lehrausbildungen mehr begonnen werden.

Fernmeldebaumonteur*innen installieren, warten und reparieren technische Einrichtungen der Nachrichtenübermittlung wie z. B. Telefonanschlüsse, Fernmeldeleitungen, Fernmeldegeräte, Faxanlagen, Funkanlagen, Anlagen in Richtfunkstationen, Anlagen für Mobiltelefone, Wählvermittlungsstellen und dergleichen mehr. Sie verlegen vor Ort Kabel, Leitungen, montieren Schaltkreise, Schaltregler und andere Komponenten, nehmen die Anlage in Betrieb und stellen die Funktionen ein. Fernmeldebaumonteur*innen arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten und verschiedenen Fach- und Hilfskräften aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik zusammen und haben direkten Kontakt zu ihren Kund*innen und Auftraggeber*innen.

Fernmeldebaumonteur*innen sind mit der Montage, Inbetriebnahme, Wartung und Reparatur von fernmeldetechnischen Anlagen und Geräten aller Art befasst. Sie stellen Kabelgräben für Kabelleitungen her, verlegen Kabelschutzrohre und Zuleitungen wie z. B. Fernmeldekabel oder Erdkabel. Sie führen Kabelzieharbeiten durch und blasen  Glasfaserkabel ein. Danach kalibrieren sie die Kabelanlage und beseitigen eventuelle Fehler oder Funktionsstörungen. Weiters montieren sie Verteilerkästen (Schaltkästen) und schließen nachrichtentechnische Geräte wie Telefone, Telefonanlagen, Faxanlagen, Funkeinrichtungen, Gegensprechanlagen, Alarmanlagen usw. an. Sie überprüfen die Funktionseinstellungen der Anlagen und der Anschlüsse und nehmen sie in Betrieb.

Eine wichtige Aufgabe der Fernmeldebaumonteur*innen ist die Wartung, Überprüfung und Entstörung von fernmeldetechnischen Anlagen. Dabei überprüfen sie die Funktionen der Anlagen mit mechanischen und elektrischen Mess- und Prüfgeräten, mit denen sie Störungsursachen feststellen können. Schadhafte Bauteile reparieren sie oder ersetzen sie durch neue. Weitere Aufgaben der Fernmeldebaumonteur*innen sind die Überwachung und Überprüfung von Funkanlagen und Funkdiensten, die Ausforschung nicht genehmigter Anlagen, die Planung von Kabelführungen sowie die Anfertigung von Plänen für Kabelverlegungen und -verzweigungen.

Im Rahmen der Kundenbetreuung führen sie ihre Kund*innen in die Handhabung der Geräte und Anlagen ein. Die technische Kund*innenberatung nimmt heute infolge der zunehmenden Funktionsvielfalt der Kommunikationsgeräte (Programmier- und Speichermöglichkeiten, Nebenstellenanlagen usw.) einen immer wichtigeren Stellenwert ein.

Zu den wichtigsten Arbeitsmitteln von Fernmeldebaumonteur*innen gehören Drähte, Kabel und Leitungen, Rohre, Steckverbindungen, Schalt- und Regelkreise, Transformatoren, Generatoren und dergleichen mehr. In der modernen Fernmelde- und Kommunikationstechnik werden vorwiegend  Glasfaser-,  Kupfer- und Breitbandkabel verwendet.

Für die Montage und Inbetriebnahme der fernmeldetechnischen Anlagen lesen und verwenden sie technische Unterlagen wie Schaltpläne, Stromlauf- und Verdrahtungspläne, Montagepläne, Betriebsanleitungen usw. Bei ihrer Arbeit hantieren sie mit Werkzeugen wie Bohrer, Zangen, Kabelscheren, Sägen, Feilen, Lötmaschinen, Klebmaschinen und Klebstoffen und dergleichen mehr. Sie führen technische Dokumentationen, Wartungs- und Serviceprotokolle, Arbeitslisten und Journale.

Fernmeldebaumonteur*innen arbeiten in den Werkstätten von Fernmeldebau-, Nachrichten- und Telekommunikationsunternehmen. Vor allem arbeiten sie aber bei den fernmeldetechnischen Anlagen vor Ort, auf Baustellen oder bei ihren Kund*innen. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten, und verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen, siehe z. B. Elektrotechnik (Modullehrberuf), Elektronik (Modullehrberuf), Nachrichtentechniker*in, Telematiker*in.

  • Baugruppen, Geräte und Anlagen der Nachrichten- und Fernmeldetechnik planen, herstellen, montieren, verdrahten, prüfen, entstören und in Betrieb nehmen
  • Materialien auswählen und beschaffen, Einsatzbedingungen überprüfen
  • elektronische und elektromechanische Baugruppen und Geräte anfertigen und in Betrieb nehmen
  • Baugruppen, Geräte und Gesamtanlagen, analoge und digitale Fernmeldenetzwerke und Außenanlagen sowie Geräte und Anlagen in Fahrzeugen montieren, installieren, zusammenschalten und prüfen
  • fachbezogene Betriebsmittel installieren; Leitungen und Kabeln zurichten, verlegen, befestigen und verbinden
  • Anlagen und Geräte auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen, Mess- und Abnahmeprotokolle erstellen
  • Fehler und Störungen eingrenzen und beheben, schadhafte Teile und Komponenten austauschen
  • Service-, Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen
  • technische Unterlagen, technische Dokumentationen, Betriebsbücher, Service- und Wartungsjournale usw. führen
  • Kund*innen informieren, beraten und betreuen
  • Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie (Nachrichtentechnik)
  • gewerbliche Serviceunternehmen
  • Öffentliche Unternehmen, Ämter und Behörden

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Breitbandtechnologie Fernmeldeanlage Fernmeldesatellit Glasfaser Glasfaserkabel Hochspannung Kalibrieren Spleißen