Fermentationstechniker*in

Andere Bezeichnung(en):
Gärungstechniker*in

Berufsbeschreibung

Fermentationstechniker*innen (oder Gärungstechniker*innen) sind ausgebildete Biotechniker*innen mit Spezialisierung auf Fermentationstechnik bzw. Gärungstechnik, welche vor allem in verschiedenen Bereichen der Lebensmittelindustrie zur Anwendung kommt.

Fermentationstechniker*innen analysieren biologische und chemische Vorgänge in Pflanzen- und Fruchtzellen, studieren den Aufbau von Zellbestandteilen und setzen dieses Wissen in praktischen Anwendungen zur Herstellung von Lebensmitteln und Getränken um. Sie arbeiten mit verschiedenen Methoden der Molekular- und  Biochemie, der Verfahrens- und Produktionstechnik, und der Lebensmitteltechnik. Sie arbeiten in chemischen Labors sowie in Produktionshallen von Betrieben der Lebensmittelindustrie im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Fermentationstechniker*innen sind ausgebildete Biolog*innen, Biotechniker*innen oder Chemiker*innen. Sie arbeiten vorwiegend in Bereichen der Lebensmittelindustrie und der pharmazeutischen Industrie. In Forschungs- und Entwicklungslabors befassen sie sich mit biologisch-chemischen Strukturen und Prozessen in pflanzlichen Zellen und Mikroorganismen. Insbesondere untersuchen sie pflanzliche Stoffwechselvorgänge und Fermentationsprozesse, das ist die Umwandlung von  Fruchtsäure in Alkohol, auch Gärung genannt.

In der Lebensmittelherstellung spielt die  Fermentation eine zentrale Rolle bei der Produktion und Haltbarmachung von Lebensmitteln, wie z. B. die Herstellung von Sauerkraut oder Miso, Tee, Kakao, Kaffee usw. Weitere Vorgänge sind die Herstellung von Milchprodukten, wie Käse oder Joghurt, die Herstellung von Tofu oder Rohwurst (z.B. Salami) und letztlich die Erzeugung von alkoholischen Getränken wie Whisky, Bier oder Wein. In der pharmazeutischen Industrie lassen sich durch  Fermentation medizinische Produkte wie z.B. Insulin oder auch Antibiotika (z. B. Penicillin) mit Hilfe von Mikroorganismen großtechnisch in Bioreaktoren herstellen.

Fermentationstechniker*innen analysieren biologische und chemische Vorgänge in Pflanzen- und Fruchtzellen, studieren den Aufbau von Zellbestandteilen und setzen dieses Wissen in praktischen Anwendungen zur Herstellung von Lebensmitteln und Getränken um. Sie arbeiten mit Methoden der Molekular- und  Biochemie, der Verfahrens- und Regelungstechnik und der  Bioinformatik. Sie arbeiten in Unternehmen der Lebensmittelindustrie und der pharmazeutischen Industrie, sowie in biotechnologischen Forschungslabors.

Fermentationstechniker*innen arbeiten mit Laborgeräten wie z. B. Mikroskopen, Zentrifugen, Spektrometern, Chromatografen, Reaktionsgefäßen und bedienen und steuern die Fermenter und andere Fermentier- und Gärungsanlagen. Zur Sammlung und Auswertung der Daten arbeiten sie mit Computern, Laptops und speziellen Softwareprogrammen (z. B. zur Simulation und Daten-Modellierung). Sie führen und verwenden Arbeitsunterlagen, Dokumente, Datenbanken und Archive, Handlexika und diverse Fachjournale. Aus Hygienegründen tragen sie im Labor wie auch in den Produktionshallen Arbeitskleidung (Laborkittel), Schutzbrillen, Handschuhe und Mundschutz.

Fermentationstechniker*innen arbeiten in Industriebetrieben in Produktionshallen, in betriebsinternen Entwicklungs- und Prüflaboratorien sowie in Abteilungen zur Qualitätsprüfung und Qualitätssicherung. Außerdem sind sie in Labors von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen tätig.
Fermentationstechniker*innen arbeiten im Team mit Spezialist*innen und Assistent*innen aus verschiedenen Fachrichtungen, siehe z. B. Biologe / Biologin, Biotechniker*in, Chemiker*in, Pharmakologe / Pharmakologin, Labortechnik (Modullehrberuf), Lebensmitteltechniker*in und stehen in Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

  • biotechnologische Prozesse insbesondere der  Fermentation und Gärung erforschen und dokumentieren
  • fermentationstechnische Produktionsprozesse planen, steuern und überwachen
  • biotechnologische Analyse- und Messverfahren anwenden
  • Kontrollmessungen durchführen
  • biochemische und molekularbiologische Vorgänge der  Fermentation und Gärung erforschen
  • Laborgerätschaften wie z. B. Mikroskope, Zentrifugen, Spektrometer, Chromatografen bedienen
  • Richtlinien, Normen und Grenzwerte für Lebensmittelindustrie und deren Produkte erarbeiten
  • Sicherheits- und Qualitätsstandards erstellen
  • die Einhaltung von Hygienestandards kontrollieren
  • Gärungs- und Fermentierungsanlagen steuern und bedienen
  • Aufzeichnungen, Protokollbücher, Datenbanken führen, Hygienebestimmungen beachten
  • Betriebe der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Molkereibetriebe
  • Betriebe der Pharmaindustrie
  • wissenschaftliche Institute für Biotechnologie

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Biochemie Bioinformatik Bioreaktor Biotechnologie Chemische Analyse Fermentation Molekularbiologie Qualitätsmanagement