Entwicklungsökonom*in

Berufsbeschreibung

Entwicklungsökonom*innen sind Ökonom*innen (Volkswirt*innen, Sozialwirt*innen), die auf die Beobachtung, Erforschung und Beschreibung der wirtschaftlichen Entwicklung von Entwicklungs- und Schwellenländern spezialisiert sind, sowie von Volkswirtschaften, die einen wirtschaftlichen Strukturwandel vollziehen (wie z. B. Süd-Ost Europa).

Sie arbeiten für nationale und internationale Institutionen und Organisationen der Entwicklungshilfe, bei den Vereinten Nationen, aber auch im Auftrag von Banken, Versicherungen und großen Industriebetrieben und Konzernen. Sie erstellen Studien z. B. zur demographischen Entwicklung oder zur Erschließung von  Rohstoffvorkommen, berechnen Markt- und Konjunkturdaten und erarbeiten Konzepte zur Infrastrukturentwicklung. Entwicklungsökonom*innen arbeiten eigenständig sowie im Team mit wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Expert*innen verschiedener Fachbereiche.

Entwicklungsökonom*innen arbeiten an Universitäten und wissenschaftlichen Instituten (z. B. Wirtschaftsforschungsinstitute), bei nationalen und internationalen Organisationen, insbesondere Entwicklungshilfe- und Wirtschaftsorganisationen, sowie für Banken und Versicherungen. Im internationalen Bereich sind sie z. B. für die Vereinten Nationen (UNO) oder die Weltbank tätig. Sie erforschen die wirtschaftliche Situation und Entwicklung eines Landes und berechnen dazu verschiedene Kennzahlen, wie z. B. Pro-Kopf-Einkommen,  Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenrate oder  Human Development Index. Sie erstellen Konjunkturanalysen und versuchen aufgrund der gewonnenen Daten Prognosen für die zukünftige Entwicklung des Landes bzw. der Region zu erstellen. Diese Daten und Prognosen sind z. B. für Unternehmen und Investoren wichtig, die sich in dieser Region ansiedeln wollen, aber auch für Banken, Versicherungen und andere Geldgeber wie z. B. die Weltbank.

Entwicklungsökonom*innen arbeiten auch in diversen Entwicklungsprojekten mit. Sie betreuen Projekte zur Infrastrukturentwicklung (Ausbau von Straßen- und Schienenverkehrsnetz, Bau von Flughäfen, Bahnhöfen, Schulen, Wasser- und Elektrizitätsversorgung), Projekte zur Ansiedlung von internationalen (Groß-)Betrieben oder zur Implementierung von marktwirtschaftlichen Organisations- und Managementstrukturen in bestehende Betriebe. Sie schulen Manager*innen und Mitarbeiter*innen vor Ort, beraten beim Aufbau von Betrieben und vermitteln Kenntnisse zur Vermarktung von lokalen Produkten und Erzeugnissen.

Durch die überwiegende Arbeit an internationalen Projekten und die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams gehören in diesem Beruf neben fundiertem Fachwissen auch umfassende Fremdsprachenkenntnisse, vor allem in Englisch, Französisch, Spanisch und/oder Chinesisch, aber auch in anderen Sprachen (wie z. B. afrikanische oder asiatische), sowie Weltoffenheit, Toleranz und interkulturelle Kompetenzen zum unentbehrlichen "Handwerkszeug".

Entwicklungsökonom*innen arbeiten mit Computer, Laptops und diversen Softwareprogrammen zur Berechnung von Markt- und Konjunkturdaten und zum Erstellen von Graphiken, Statistiken und Tabellen. Weiters lesen und verwenden sie betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftlichen Fachbücher, Fachjournale, Handlexika usw. und recherchiere im Internet, in nationalen und internationalen Datenbanken und Netzwerken.

Entwicklungsökonom*innen verwenden Drucker,  Scanner und Kopiergeräte, kommunizieren mit Telefonen und Mobiltelefonen, über E-Mail, Video- und Telefonkonferenzsysteme und führen digitale Datenbanken, Archive und Dokumentationen.

Entwicklungsökonom*innen arbeiten in modern ausgestatteten Büros sowie in Besprechungs- und Konferenzzimmern, aber auch in Schulungsräumen und Hörsälen. Je nach Institution und Projekte, für welche sie tätig sind, sind sie auch über kürzere oder längere Zeiträume im Ausland im Einsatz. Mobilität und Reisebereitschaft ist in diesem Beruf daher eine wichtige Voraussetzung.

Entwicklungsökonom*innen arbeiten eigenständig sowie im Team mit verschiedenen Fachkräften, wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Spezialist*innen, siehe z. B.: Entwicklungshelfer*in, Sozialwirt*in, Dolmetscher*in, Volkswirt*in, Betriebswirt*in und haben unter anderem Kontakt zu Politiker*innen, Vertreter*innen von internationalen Organisationen und Manager*innen sowie zu den Menschen in den Ländern, mit denen sie sich schwerpunktmäßig beschäftigen.

  • Entwicklungsökonomien (z. B. Entwicklungsländer, Schwellenländer) erforschen und beschreiben
  • Markt- und Konjunkturdaten berechnen
  • Kennzahlen, wie z. B. Pro-Kopf-Einkommen,  Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenrate berechnen
  • Studien zur demographischen Entwicklung und Zusammensetzung eines Landes oder einer Region erstellen
  • Graphiken, Statistiken und Tabellen erstellen
  • marktwirtschaftliche Prognosen erstellen
  • Tagungen und Fachkonferenzen besuchen, Studien präsentieren
  • Projekte im Ausland vor Ort betreuen (z. B. Infrastrukturprojekte)
  • Betriebsansiedlungen betreuen
  • Manager*innen und Mitarbeiter*innen schulen
  • Konzepte zur Infrastrukturentwicklung erstellen
  • Banken, Versicherungen und andere Geldgeber und Investoren beraten
  • Universitäten, wissenschaftliche Institute
  • Wirtschaftsforschungsinstitute
  • Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und -entwicklungshilfe
  • Internationale Institutionen wie UNO, Weltbank, OECD
  • Banken und Versicherungen
  • Großbetriebe und internationale Konzerne

Der Beruf Entwicklungsökonom*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • bestimmte Regionen, Länder, Gebiete
  • Volkswirtschaft, Mikro- und Makroökonomie
  • Agrarwirtschaft
  • Organisationsentwicklung
  • Internationale Betriebswirtschaft
  • Kredite und Finanzierung, Weltbank, Mikrokredite
  • Fremdsprachen

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Bruttoinlandsprodukt Demografie Diplomatie Human Development Index Mikrokredit Ökonomie