Entwicklungsökonom*innen arbeiten an Universitäten und wissenschaftlichen Instituten (z. B. Wirtschaftsforschungsinstitute), bei nationalen und internationalen Organisationen, insbesondere Entwicklungshilfe- und Wirtschaftsorganisationen, sowie für Banken und Versicherungen. Im internationalen Bereich sind sie z. B. für die Vereinten Nationen (UNO) oder die Weltbank tätig. Sie erforschen die wirtschaftliche Situation und Entwicklung eines Landes und berechnen dazu verschiedene Kennzahlen, wie z. B. Pro-Kopf-Einkommen, Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenrate oder Human Development Index. Sie erstellen Konjunkturanalysen und versuchen aufgrund der gewonnenen Daten Prognosen für die zukünftige Entwicklung des Landes bzw. der Region zu erstellen. Diese Daten und Prognosen sind z. B. für Unternehmen und Investoren wichtig, die sich in dieser Region ansiedeln wollen, aber auch für Banken, Versicherungen und andere Geldgeber wie z. B. die Weltbank.
Entwicklungsökonom*innen arbeiten auch in diversen Entwicklungsprojekten mit. Sie betreuen Projekte zur Infrastrukturentwicklung (Ausbau von Straßen- und Schienenverkehrsnetz, Bau von Flughäfen, Bahnhöfen, Schulen, Wasser- und Elektrizitätsversorgung), Projekte zur Ansiedlung von internationalen (Groß-)Betrieben oder zur Implementierung von marktwirtschaftlichen Organisations- und Managementstrukturen in bestehende Betriebe. Sie schulen Manager*innen und Mitarbeiter*innen vor Ort, beraten beim Aufbau von Betrieben und vermitteln Kenntnisse zur Vermarktung von lokalen Produkten und Erzeugnissen.
Durch die überwiegende Arbeit an internationalen Projekten und die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams gehören in diesem Beruf neben fundiertem Fachwissen auch umfassende Fremdsprachenkenntnisse, vor allem in Englisch, Französisch, Spanisch und/oder Chinesisch, aber auch in anderen Sprachen (wie z. B. afrikanische oder asiatische), sowie Weltoffenheit, Toleranz und interkulturelle Kompetenzen zum unentbehrlichen "Handwerkszeug".