Elektronik (Modullehrberuf) - Lehrzeit: 3 1/2 bzw. 4 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
früher: Elektronik - Mikrotechnik, Elektronik - Angewandte Elektronik, Kommunikationstechniker*in - Audio- und Videoelektronik, Kommunikationstechniker*in - Elektronische Datenverarbeitung und Telekommunikation, Kommunikationstechniker*in - Nachrichtenelektronik

English: Electronic engineering

Berufsbeschreibung

Elektroniker*innen entwickeln, erzeugen, montieren und reparieren elektronische Geräte, Maschinen und Anlagen aller Art (z. B. Mess-, Steuer-, Regel- und Signalanlagen), mikrotechnische Produkte wie Mikrochips, Leiterplatten und Sensoren und optische Elektronik, Hochfrequenzanlagen wie Funkanlagen, Antennen- und Satellitenanlagen, aber auch Geräte der Video- und Audiotechnik sowie Telefonanlagen und andere Geräte und Anlagen der Kommunikations- und Informationstechnik und vieles mehr.

Sie entwickeln elektronische Bauelemente (z. B. Leiterplatten, Sensoren) oder digitale Steuerungen und bauen diese in Geräte und größere Anlagen (z. B. Industrieanlagen, Produktionsanlagen, Kommunikationsanlagen) ein, setzen sie in Betrieb und stellen die Funktionen ein. Sie montieren und verdrahten Geräte, bestücken und löten Leiterplatten, beheben Störungen oder messen elektronische Schaltungen. Elektroniker*innen arbeiten mit Berufskolleg*innen und Spezialist*innen aus den verschiedenen Anwendungsbereichen zusammen, z. B. mit Mikrotechniker*innen, Mechatroniker*innen, Kommunikationstechniker*innen oder Informatiker*innen. Sie arbeiten in Forschungs- und Entwicklungslabors an und mit Laborgeräten sowie in industriellen Produktions- und Fertigungshallen oder bei Montagearbeiten direkt beim Kunden.

Weiterführende Informationen zu den Hauptmodulen findest du unter:

 

"Man sollte logisch Denken können, man hat viel mit logischen Schaltungen zu tun. Zeitweise ist es schon kompliziert, aber es schaut meistens nur so aus. Man sollte sich auch mit Computern auskennen und teilweise mit Technik im mechanischen Bereich."
Tanja Bart, Lehrling, in einem Interview aus: AMS your job, 2005.

Elektroniker*innen stellen elektronische Bauelemente, Bauteile und Baugruppen für Geräte, Maschinen und Anlagen sowie Leiterplatten und Printplatten, Mess-, Steuer-, Regel- und Signalanlagen und Computer her. Zu den wichtigsten Erzeugnissen gehören Regel- und Steuereinheiten für Fertigungsmaschinen, Mess- und Regelungsanlagen, Sicherungs- und Signalanlagen, elektronische Mess- und Prüfgeräte (z. B. Universalmessgeräte), aber auch elektromedizinische Geräte (z. B. Blutdruckmessgeräte), Geräte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik, Sende- und Empfangsanlagen, Mikrochips und Sensoren.

Elektroniker*innen montieren die genannten Teile und Geräte und führen alle Vorarbeiten zur Inbetriebnahme durch. Sie stellen die Werkzeuge und Geräte für den Einsatz bereit, bedienen, beschicken, prüfen und überwachen die Produktionsanlagen (z. B. Mess-, Steuer- und Regelungsanlagen) und protokollieren den Produktionsprozess anhand prozessbegleitender Kontrollen. Sie führen Prüfungen und Endtests durch, beispielsweise durch optische, elektrische und mechanische Messungen, ermitteln elektrische und nichtelektrische Kennwerte von Bauelementen und halten die Daten in technischen Dokumentationen fest.

Elektroniker*innen legen anhand technischer Unterlagen Arbeitsmittel und Produktionsschritte fest und achten auf die Einhaltung von Qualitäts- und Umweltstandards und Sicherheitsrichtlinien. Im Kundenservice warten und reparieren sie elektronische Geräte und Anlagen z. B. medizinische Geräte in Krankenhäusern und Arztpraxen oder kommunikationstechnische Anlagen in Betrieben oder auch Privathaushalten.

Mit Ausbildung im Spezialmodul Netzwerktechnik:

Elektroniker*innen mit Spezialisierung in der Netzwerktechnik errichten und betreuen Serverbetriebssysteme und deren Anwendungen im Bereich der Kommunikationstechnik. Sie warten die Betriebssysteme und Anwendungen, suchen und beheben Fehler und Störungen und kümmern sich um die Einrichtung von Zugriffsrechten, Verschlüsselungssystemen und um die Speicherung und Sicherung der Daten.


Mit Ausbildung im Spezialmodul Eisenbahntelekommunikationstechnik:

Elektroniker*innen mit Spezialisierung in der Eisenbahntelekommunikationstechnik richten die Bedienplätze für kommunikationstechnische Anlagen im Bahnbereich ein, das sind z. B. Heißläuferortungsanlagen, Video- und Lautsprecheranlagen, Uhrenanlagen, automatische Zugzielanzeigeanlagen und rechnergestützte Zugüberwachungen, aber auch Betriebsfernsprechanlagen und Zugfunkanlagen. Sie errichten diese Anlagen, programmieren und  konfigurieren die erforderlichen Einstellungen und führen regelmäßige Überprüfungen der Anlagen durch und beheben Störungen.

Weitere Informationen finden Sie in den Beschreibungen zu den Hauptmodulen:

Elektroniker*innen verwenden bei ihrer Tätigkeit die verschiedensten analogen und digitalen Mess- und Prüfgeräte (z. B. Oszilloskop,  Voltmeter, pH-Meter, Aräometer). Sie lesen Installations- und Montage-, Schalt- und Bestückungspläne, stellen Mikrochips, elektronische Schaltungen, Schaltkreise und Mikroleitungen her, bestücken Leiterplatten mit Widerständen, Dioden, Kondensatoren, Steckverbindungen und hantieren mit SMD-Bauteilen (= surface mounted device). Sie installieren und programmieren Telefonanlagen, Signal- und Schalteranlagen, arbeiten mit Geräten und Anlagen der Elektroakustik, Hochfrequenztechnik (z. B. Funk-, Antennen- und Satellitenanlagen),  Digitaltechnik, Speichertechnik und mit Netzwerksystemen und -technologien wie z. B.  LAN,  WAN,  DFÜ,  VoIP,  Breitbandtechnologie.

Elektroniker*innen arbeiten unter Einhaltung der betrieblichen Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsstandards mit Gasen, Ätzmitteln, Klebstoffen und anderen Arbeitsstoffen, verwenden Werkzeuge wie Schraubenzieher, Pinzetten, Zangen, Printbohrmaschinen, Lötgeräte und diverse Fein- und Spezialwerkzeuge. Computer und Kommunikationsanlagen gehören ebenso zum Arbeitsalltag.
In Reinräumen tragen sie spezielle Arbeits- und Schutzkleidung, Schutzbrillen, chemikalienbeständige Handschuhe usw.

Elektroniker*innen arbeiten in Forschungs- und Entwicklungslabors (Reinräumen), Werkstätten, Produktions- und Fertigungshallen von Gewerbe- und Industriebetrieben und bei Montage- und Serviceleistungen auch direkt bei Kund*innen vor Ort. Je nach betrieblicher Funktion sind sie dabei im Team mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten und Fachkräften anderer Abteilungen bzw. Spezialist*innen der unterschiedlichen Anwendungsbereiche der Elektronik, z. B. Mikrotechniker*in / Mikrosystemtechniker*in, Elektrotechniker*in, Mechatroniker*in, Regelungs- und Automatisierungstechniker*in, Medizintechniker*in, Kommunikationstechniker*in, Telematiker*in, Informatiker*in, Produktionsleiter*in, tätig.

  • elektrische und elektronische Bauelemente, Bauteile und Baugruppen für Geräte, Maschinen und Anlagen herstellen, prüfen und instand setzen
  • elektrische, elektronische und elektropneumatische Steuerungen einrichten und in Betrieb nehmen
  • Fehler und Störungen an Steuerungen suchen, eingrenzen und beheben
  • blanke und isolierte Leitungen sowie kabelähnlichen Leitungen und Kabel verlegen und anschließen
  • Klemm-, Löt-, Steck- und andere leitende Verbindungen herstellen
  • analoge und digitale Schaltungen mit komplexen Halbleiterbauelementen herstellen
  • Schaltungen mit elektromechanischen und elektronischen Bauelementen entwickeln und herstellen
  • Leiterplatten und Printplatten herstellen, bestücken, zusammenbauen, prüfen und instand setzen
  • Mess-, Steuer-, Regel- und Signalanlagen zusammenbauen, prüfen und instand setzen
  • Maßnahmen zur elektrostatischen (ESV) und elektromagnetischen ( EMV) Verträglichkeit durchführen
  • Oszilloskop- und Leistungsmesstechnik anwenden
  • Schutzmaßnahmen zur Verhütung von Personen- und Sachschäden sowie von Störungen (Elektrostatik, Elektromagnetik) einrichten, prüfen und dokumentieren

im Spezialmodul Netzwerktechnik außerdem:

  • Serverbetriebssysteme im Bereich Kommunikationstechnik aufbauen, einrichten, verwalten und absichern
  • Anwendungen der Serverbetriebssysteme einrichten (z. B. Breitbandtechnik, Audio und Video, Datenkompression,  VoIP usw.)
  • Zugriffsrechte und Verschlüsselungssysteme einrichten
  • Multimediadaten sichern und verwalten, Kompressionsverfahren zur Datenkompression anwenden
  • Serverbetriebssysteme und deren Applikationen warten, Fehler aufsuchen und beheben

im Spezialmodul Eisenbahntelekommunikationstechnik außerdem:

  • Bedienplätze an Heißläuferortungsanlagen, Video- und Lautsprecheranlagen, Uhren- und Anzeigeanlagen sowie Zugüberwachungsanlagen aufbauen und einrichten
  • Störungsmeldungen aufnehmen, Fehlerdiagnose erstellen und Maßnahmen zur Fehler- und Störungsbehebung einleiten
  • laufende, systematische Prüfung der Eisenbahntelekommunikationsanlagen
  • Help-Desk-Systeme und Workflow-Systeme bedienen, um Kund*innenbestellungen abzuwickeln
  • Industrie- und Gewerbebetriebe, die in der Erzeugung, Montage und Reparatur von elektronischen, kommunikations- und informationstechnischen Geräten, Maschinen und Anlagen tätig sind (Elektro- und Elektronikindustrie und -gewerbe, Telekommunikationsbetriebe)
  • Serviceunternehmen des Kommunikationselektronikgewerbes
  • Handelsbetriebe für Elektro- und Elektronikgeräte mit Service- und Reparaturwerkstätten
  • Verkehrsbetriebe, Energieversorgungsunternehmen

Der Beruf Elektronik ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Mess-, Steuer- und Regelungstechnik
  • Sensorik (Licht, Magnet, Druck)
  • Embedded Systems, Cyber Physical Systems
  • Automatisierungstechnik,  Robotik, Produktionstechnik
  • digitale Kommunikationstechnik
  • Netzwerktechnik
  • Computertechnik ( Hardware,  Software), IT-Elektronik
  • Mikroelektronik, Nanoelektronik
  • Leistungselektronik

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

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