"Mich fasziniert die Komplexität des menschlichen Körpers. Man glaubt immer, man hätte schon so viel entschlüsselt, wie etwa das menschliche Genom. Aber trotz unseres Wissens tauchen ständig neue Fragen auf, das Bild wird immer bunter und komplexer. Eigentlich wissen wir relativ wenig."
Univ.-Prof.in Mag.a Dr.inBarbara Kofler, Forschungsprofessorin für Rezeptorbiochemie und Tumorstoffwechsel, Laura Bassi Centre of Expertise for the Therapeutic Application of Neuropeptides, FEMtech Expertin März 2010
Biochemiker*innen sind in der Regel ausgebildete Biolog*innen und/oder Chemiker*innen. Als solche erforschen sie biologisch-chemische und physikalisch-chemische Strukturen und Prozesse in menschlichen, tierischen und pflanzlichen Zellen und Mikroorganismen. So untersuchen sie z. B. Stoffwechselvorgänge in Organen, Drüsen und Nervensystemen, die Rolle von Hormonen und Enzymen, das Zusammenspielen von Zellbausteinen und Zellstrukturen sowie Prozesse der Zelldifferenzierung und Zellvermehrung. Biochemiker*innen arbeiten überwiegend in der experimentellen Grundlagenforschung, z. B. in den Bereichen Molekularbiologie und Genetik, in der Toxikologie oder in der pharmazeutischen Forschung. In diesem Zusammenhang wirken sie auch bei Zulassungsverfahren von neuen Arzneiprodukten mit.
Aus ihren Forschungsarbeiten und Studien gewinnen Biochemiker*innen Erkenntnisse für medizinische, pharmazeutische oder biotechnologische Anwendungen. Z. B. arbeiten sie daran, die Inhalts- und Wirkstoffe von Medikamenten weiterzuentwickeln und zu verbessern. Im Bereich der Toxikologie erforschen Biochemiker*innen Einfluss und Wirkung von Umweltgiften und Schadstoffen auf Pflanzen, Tiere und Menschen. Sie untersuchen unter anderem wie bestimmte Chemikalien auf den Hormonhaushalt wirken, in welcher Form Pflanzenschutzmittel Rückstände in Lebensmitteln bilden oder wie sich Farb- und Konservierungsstoffe in Lebensmitteln auswirken. Aus diesen Untersuchungen leiten sie Normen und Grenzwerte für die Lebensmittelindustrie ab.