Bildhauerei (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
früher: Holz- und Steinbildhauer*in

English: Sculpture (Sculptor)

Berufsbeschreibung

Bildhauer*innen (Lehrberuf) stellen aus den verschiedensten Materialien (Holz, Stein, Kunststoffe, Modelliermassen usw.) kunsthandwerkliche und künstlerische Gegenstände sowie Gebrauchsgegenstände her (z. B. Holzdecken und Wandvertäfelungen, Verkleidungen, Schmuckelemente für Möbel, Türen, Fassaden sowie Skulpturen, Reliefs, Modelle, Lampen, Leuchter, Luster, Spiegelrahmen, Souvenirs, Grab- und Denkmäler und Freiplastiken). Sie arbeiten händisch mit Hämmern, Meißeln etc. oder maschinell mit Hilfe von Steintrennmaschinen, Torpedosägen oder pressluftbetriebenen Werkzeugen. Bildhauer*innen arbeiten in den Werkstätten von Betrieben der Holz- und Steinverarbeitung, bei Montagearbeiten auch bei ihren Kund*innen vor Ort.

Der Beruf des Bildhauers/der Bildhauerin hat eine lange Tradition. Handwerkliches Bearbeiten von Holz oder Natursteinen wird seit Jahrhunderten auf unterschiedliche Weise praktiziert. Viele bedeutende Kulturdenkmäler, Bauwerke und Kunstwerke aus Stein oder Holz sind durch die Hände von Bildhauer*innen entstanden. Das Berufsbild des/der Bildhauer*in hat sich durch technische Entwicklungen und Erneuerungen stark modernisiert. Ein kunsthandwerkliches Können gehört jedoch bis heute zur Ausübung des Berufs.

Zu ihren Arbeitsmaterialien gehören vorwiegend Stein, Holz und Kunststoffe. Bildhauer*innen formen Modelle (aus Ton oder Gips), verwandeln sie durch die technische Übertragung in Architekturplastiken, Brunnen, Denkmäler, Reliefs, Rauminstallationen oder Figuren für Kirchen, private oder öffentliche Räume. Sie schnitzen von Hand oder unter Verwendung von Maschinenwerkzeugen Holz und andere Materialien zu Flach- und Hochreliefs verschiedenster Art: Rundplastiken, Schriften und Ornamente, Möbel und Möbelteile, Täfelungen und Wandverkleidungen, Heiligenfiguren oder Beleuchtungskörper.

Sie führen aber auch Instandhaltungs- und Restaurierungsarbeiten an Möbeln, Kunstgegenständen, historischen Gebäuden und Denkmälern durch. Bei Restaurierungsaufträgen müssen sie zunächst ein Schadensgutachten erstellen und Art und Umfang der erforderlichen Restaurierungsarbeiten bestimmen. Dabei werden zuerst die Steinteile durch das Auftragen von chemischen Festigungsmitteln gefestigt. Danach können die erforderlichen Reinigungsarbeiten mit Wasser oder chemischen Reinigungsmitteln durchgeführt werden. Ersatzteile für beschädigte Fassadenteile werden in der Werkstatt angefertigt. Bei der Restaurierung von Figuren, Reliefs und Möbeln ergänzen sie fehlende Stücke und schadhafte Stellen durch Neuanfertigungen bzw. wechseln diese aus.

Zu den Werkzeugen von Bildhauer*innen gehören Hämmer, Meißel, Schlägel, Scharniereisen, Stockhammer, Schlageisen oder Spitzeisen. Technische Geräte und Maschinen sind längst Bestandteil ihrer Arbeit. Zu den maschinellen Arbeitshilfen gehören Steintrennmaschinen, Torpedosägen oder pressluftbetriebene Werkzeuge. Wenn nötig verwenden Bildhauer*innen auch Gehörschutz, Schutzbrillen und Staubmasken.

Speziell für das Design werden Computer mit speziellen 3-D-Programmen eingesetzt. In der industriellen Fertigung kommen computergesteuerte Maschinen zum Einsatz, z. B. Kopierfräsen. Bei Kopierfräsen handelt es sich um elektronische bzw. computergesteuerte CNC-Fräsen, die in der Lage sind, komplexe 3-D-Strukuren simultan mehrflächig herauszuarbeiten.

Bildhauer*innen arbeiten gemeinsam mit ihren Kolleg*innen in den Werkstätten von Bildhauereibetrieben. Bei Montage- oder Restaurierungsarbeiten sind sie auch vor Ort bei ihren Auftraggeber*innen tätig. Teilweise arbeiten sie gemeinsam mit Künstler*innen (siehe Bildhauer*in) oder Steinmetz*innen (siehe Steinmetz*in (Lehrberuf) und Steinmetztechnik (Lehrberuf)).

Bildhauer*innen sind bei ihrer Arbeit zum Teil Staub und Lärm ausgesetzt. Manchmal können in der Arbeit von Bildhauer*innen auch Mehrarbeit und Überstunden erforderlich werden, um zum Beispiel einen Liefertermin einzuhalten.

  • Skizzen und Werkzeichnungen anfertigen, technische Unterlagen lesen und anwenden
  • Werk- und Hilfsstoffe (Holz, Stein, Kunststoffe, Modelliermassen) fachgerecht auswählen, überprüfen und lagern
  • Werk- und Hilfsstoffe unter Berücksichtigung der facheinschlägigen Sicherheitsvorschriften, Normen und Sicherheitsstandards bearbeiten
  • Modelle, Formen und Abdrücke herstellen
  • Werkstoffe unter Berücksichtigung von Stilkunde, Proportionslehre und Perspektiven bildhauerisch gestalten
  • Oberflächen behandeln
  • Kund*innenberatung
  • Klein- und Mittelbetriebe des Bildhauer-Gewerbes
  • Betriebe der Souvenir-Erzeugung

Der Beruf Bildhauerei (Lehrberuf) ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebsspezifische Produkt- und Fachbereiche wie z. B. Fassaden, Stuck, Skulpturen, Decken und Vertäfelungen
  • Produktdesign, Technisches Zeichen, CAD
  • handwerkliche/kunsthandwerkliche Einzelfertigung
  • CNC-Werkzeugmaschinen programmieren und bedienen
  • Holz- und Steinverarbeitungstechniken
  • Flach- und Hochreliefs
  • Oberflächenbehandlung
  • Endfertigung, Montage
  • Restauration von Denkmälern, Denkmalschutz

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Ästhetik CNC CNC-Maschine Plastik Relief Skulptur

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