Bienenwirtschaft (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
Imker*in, Bienenwirtschaftsfacharbeiter*in,

Berufsbeschreibung

Die Berufsausbildung in Bienenwirtschaft bildet die Basis für den Beruf Imker*in.

Imker*innen züchten und betreuen Bienenvölker zur Honig- und Wachsgewinnung. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Honigprodukte, Bienenwachs, Blütenpollen,  Propolis (Bienenkittharz) oder  Gelee Royal (Futtersaft für Bienenköniginnen). Sie züchten Bienenvölker für den Eigenbedarf oder Verkauf, erzeugen aber auch transportable Bienenkörbe und Wagenrahmen. Die verschiedenen Tätigkeiten der Imker*innen richten sich stark nach der jeweiligen Jahreszeit. Imker*innen arbeiten häufig in landwirtschaftlichen Familienbetrieben mit angeschlossener Imkerei, sie stehen in Kontakt mit Berufskolleg*innen, Lieferant*innen und Kund*innen.

Imker*innen führen im Frühjahr Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten an den Bienenstöcken durch. Sie überprüfen den Gesundheitszustand der Bienenvölker, tote Bienen werden auf mögliche Krankheitsanzeichen (z. B. Schädlings- oder Virenbefall) hin untersucht. Durch Zufütterung von Pollen oder Pollenersatzstoffen unterstützen die Imker*innen das Wachstum der Bienenvölker, die im Frühjahr brüten und mit dem Sammeln der Pollen beginnen.
Der erste Honig kann bereits nach dem Abblühen der ersten Frühjahrspflanzen gewonnen werden: Dazu nehmen die Imker*innen die mit Honig gefüllten Waben aus den Bienenstöcken und bringen sie zur Honigschleuder, eine Zentrifuge, die den Honig aus den Waben schleudert. Nach dem Schleudervorgang setzen sie die leeren Waben in den Bienenstock zur Wiederbefüllung ein. Zusätzlich zum Honig wird aus der Wachsschicht, die die Honigwaben abdeckt, Bienenwachs gewonnen.

Im Sommer überwachen und kontrollieren die Imker*innen die Entwicklung der Bienenvölker. Sie führen Zucht- und Pflegemaßnahmen, wenn nötig auch Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung (Verabreichung von Medikamenten, Begasen mit  Chemikalien), durch. Nachdem die Bienen ihre Sammeltätigkeit im Spätsommer beendet haben, gewinnen die Imker*innen den letzten Honig und bereiten die Bienenvölker auf die Überwinterung vor. Sie füttern sie mit speziellen Futtermitteln und transportieren die Bienenstöcke zu den Überwinterungsplätzen.

Im Winter sind Imker*innen vor allem mit Reparatur- und Wartungsarbeiten an den Bienenstöcken befasst und stellen Honigprodukte durch verschiedene Schleudertechniken und Zugabe von Aromen, Früchten, Nüssen etc. zum Verkauf her. Außerdem verarbeiten sie das Bienenwachs zu Kerzen und Dekorgegenständen.  Propolis und  Gelee Royal verkaufen sie zu medizinischen oder kosmetischen Zwecken, oder sie stellen Cremes und Salben selbst her.
Imker*innen arbeiten jedoch auch am Schreibtisch: Zu ihrer Arbeit gehören ebenso Verwaltungs- und Abrechnungsarbeiten und die Dokumentation der Honigproduktion.

Für die Honiggewinnung und Zucht werden Waben und Rahmen, Königinnenkäfige und Begattungskästchen benötigt. Zu den gebräuchlichsten Geräten der Imker*innen zählen eine Imker-Pfeife oder Smoker (Rauchapparat), um die Stechbereitschaft der Bienen zu senken, eine Wabenzange (Metallhaken zur Entnahme der Waben), ein Abkehrbesen, um z. B. bei Honigentnahme die Bienen von der Wabe abzukehren und eine Honigschleuder. Zusätzlich zur Imker-Pfeife tragen Imker*innen beim Hantieren mit den Bienenstöcken häufig Schutzkleidung, insbesondere Gesichtsmasken. Für Planungsaufgaben und Dokumentationen benutzen sie Formulare, Vordrucke, Tabellen und Computer.

Imkereien werden heute vorwiegend in landwirtschaftlichen Familienbetrieben im Nebenerwerb geführt. Imker*innen arbeiten mit Berufskolleg*innen (Mitarbeiter*innen von landwirtschaftlichen Betrieben und Imkereien), Hilfskräften und Familienangehörigen zusammen und stehen meist direkt in Kontakt mit Kund*innen und Lieferant*innen für Imkereibedarf.

  • Bienenstöcke und Wabenrahmen anfertigen, warten und reinigen
  • Bienenvölker züchten und betreuen
  • Pflegemaßnahmen (Zufüttern von Pollen und Zusatzstoffen) und Maßnahmen zur Krankheits- und Virenbekämpfung (Einsatz von Medikamenten, Begasen der Bienenstöcke mit bestimmten  Chemikalien) durchführen
  • Waben aus den Bienenkästen entnehmen und in Honigschleudern zur Honiggewinnung ausschleudern
  • Leerwaben in die Bienenstöcke einsetzen
  • Honig in Gläser abfüllen, verschiedene Honigprodukte herstellen, z. B. durch Zusetzen von Früchten, Nüssen, Aromastoffen
  • Wachsprodukte aus dem Honigwachs der Waben fertigen (z. B. Kerzen, Dekorstücke)
  • Propolis und  Gelee Royal, Cremes und Salben herstellen
  • Imkereiprodukte verkaufen
  • kleine landwirtschaftliche Betriebe / Imkereien (häufig Familienbetriebe)
  • größere Betriebe der Land- und Forstwirtschaft mit angeschlossenen Imkereien
  • größere Imkereien
  • Bundesinstitut für Bienenkunde
  • Berufsschulen (Fachrichtung Bienenwirtschaft), Imkerschulen

Der Beruf Imker*innen ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • biologische/ökologische, nachhaltige Bienenwirtschaft
  • Bienenzucht - spezielle Bienenvölker
  • Herstellung von Honigprodukten, Spezialhonigsorten
  • Herstellung von  Propolis,  Gelee Royal, Kosmetika aus Bienenwachs, Cremes, Salben
  • Hauswirtschaft, Betriebsmanagement, Verwaltung

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Gelee Royal Propolis Zarge

Berufsinfo-Videos

* Bayerischer Rundfunk: Ich mach's! Imker*in

* Deutsches Video: Beachte, dass in Österreich die Ausbildung anders geregelt ist!

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