Berufstaucher*in

Andere Bezeichnung(en):
Industrietaucher*in, Bautaucher*in, Rettungstaucher*in

Berufsbeschreibung

Berufstaucher*innen führen verschiedene Taucharbeiten unter Wasser durch. In der Regel sind sie auf ein bestimmtes Einsatzgebiet spezialisiert, z. B. Industrietauchen, Pipeline/Kabelverlegung, Rettungstauchen.
Als Bau- oder Industrietaucher*innen führen sie verschiedene Unterwasserarbeiten beim Bau von Brücken, Schleusen, Staumauern, Wasserkraftwerken, Hafenanlagen und ähnliches durch. Im Rahmen dieser Arbeit müssen sie oft Unterwassersprengungen, Unterwasserkabelverlegungen oder Unterwasserschweißarbeiten ausführen. Auch die Wartung und Reparatur dieser Anlagen, bzw. jener Bauteile, die unter Wasser liegen, gehört zu ihren Aufgaben. Darüber hinaus überprüfen sie die Unterwasser-Bauteile von Schiffen, Schiffskränen, Docks usw.
Als Rettungs- und Bergungstaucher*innen bergen sie verunglückte Personen, aber z. B. auch Fahrzeuge und andere Gegenstände.

Berufstaucher*innen hantieren mit Tauchanzügen, Atemgasflaschen, Kameras sowie mit Spezialwerkzeugen, Schweißgeräten und Bohrern. Sie arbeiten für Wasserbau-Unternehmen, für Einsatzorganisationen (z. B. Berufsfeuerwehren) und im öffentlichen Dienst. Dabei sind sie im Team mit Berufskolleg*innen tätig und haben Kontakt zu Mitarbeiter*innen von Unternehmen, Behörden und Institutionen.

Siehe auch die Spezialisierungen:

Berufstaucher*innen tauchen in der Regel in Teams von zwei bis fünf Personen in verschiedenen Gewässern. Ihre Ausbildung und Arbeit ist hochspezialisiert, ihre Einsatzgebiete sind sehr vielfältig. Im Rahmen der Herstellung, Wartung und Reparatur von Wasserbauwerken wie Brücken, Schleusen, Hafenanlagen und Wasserkraftwerke bohren, schweißen und sprengen sie unter Wasser. Sie überprüfen und kontrollieren Bauteile, versenken diese an der gewünschten Stelle, montieren sie dort zusammen und verankern sie im Grund. Während ihrer Arbeit unter Wasser halten sie via Funk Kontakt mit der Bodenstation. Außerdem fotografieren und filmen sie unter Wasser.

Taucher*innen überprüfen unter Wasser befindliche Teile von Schiffen, Docks, Schwimmkränen und anderen Wasserfahrzeugen. Sie reinigen Schiffsböden, dichten Lecks an Schiffskörpern ab und führen verschiedene Unterwasserreparaturen aus. Sie räumen und beseitigen Unterwasserhindernisse wie Geröll, Schotter, Felsen und Ablagerungen und führen auch Unterwassersprengungen durch. Darüber hinaus arbeiten sie für Unternehmen der Erdölindustrie, die z. B. Ölplattformen in Hochseegewässern betreiben. Hier verlegen Sie Pipelines, Rohre und Kabel und führen Unterwasser-Schweißarbeiten durch.

Berufstaucher*innen sind auch für Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Rettung und Polizei tätig und bergen als Rettungs- und Bergungstaucher*innen verunglückte (ertrunkene) Personen, aber auch Opfer von Verbrechen sowie versunkene Gegenstände wie Autos, Motorräder, Wracks und dergleichen.

Berufstaucher*innen tragen Tauchanzüge, Atemgasmasken, mitunter auch Taucherhelme. Sie arbeiten mit Leichttauchgeräten, Druckgasflaschen, Atemgaskompressoren, Mischgasfüllanlagen und Druckmindersystemen. Weiters verwenden sie Unterwasserkameras für Unterwasserfotos und -videos und stehen via Funk mit dem Personal über Wasser in Kontakt. Für Montage- und Reparaturarbeiten verwenden sie Spezialgeräte und -werkzeuge wie Schweiß-, Löt-, Bohrgeräte, Schraubenschlüssel, Schraubenzieher, Lunten und Sprengmittel und für Bergungsarbeiten Ketten, Seile und Kräne sowie Erste-Hilfe Ausrüstung.

Berufstaucher*innen arbeiten fast ausschließlich im Freien unter Wasser und das bei unterschiedlichen Witterungen und Temperaturen. Ihre Einsätze finden an Flüssen, Seen, Staudämmen und im offenen Meer statt. Sie führen ihre Arbeit in der Regel im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen aus und haben Kontakt zu Einsatzkräften (siehe Berufsfeuerwehrmann / Berufsfeuerwehrfrau, Exekutivbedienstete*r im Polizeidienst) sowie zu Mitarbeiter*innen von Unternehmen, Behörden und Institutionen.

Taucher*innen sind einem erhöhten Unfall-Risiko ausgesetzt und durch die ständige Druckbelastung beim Tauchen ist auch die gesundheitliche Belastung hoch. Die wechselnden Arbeitsorte erfordern außerdem Reisebereitschaft.

  • unter Wasser bohren, schweißen, sprengen und montieren
  • unter Wasser liegende Bauteile (z. B. Brückenpfeiler, Fundamente von Staudämmen, Wasserkraftwerken) überprüfen, warten und reparieren
  • unter Wasser befindliche Teile von Schiffen, Schwimmkränen und anderen Wasserfahrzeugen überprüfen, reinigen und reparieren
  • Lecks an Schiffskörper abdichten, Unterwasserreparaturen durchführen
  • Hafen- und Schleusenanlagen, Docks, Staumauern überprüfen und kontrollieren
  • Rohrleitungen (Pipelines) unter Wasser verlegen und verschweißen
  • Unterwasserhindernisse wie Geröll, Felsen und Ablagerungen beseitigen oder wegsprengen
  • als Rettungs- und Bergungstaucher*in: gesunkene Gegenstände, Wracks, verunglückte Personen suchen und bergen
  • Unternehmen der Wasserbau- und Energiewirtschaft
  • Ölbohrgesellschaften (Rohölgewinnungsplattformen im Meer)
  • Rettung, Polizei, Feuerwehr

Der Beruf Berufstaucher*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

betriebsspezifische Einsatzbereiche wie z.B.:

  • Schiffsbau
  • Hafenanlagen (Bau, Wartung, Reparatur)
  • Unterwasser-Brücken- und -tunnelbau
  • Wasserkraftwerke, Stauanlagen
  • Abwasseranlagen, Kläranlagen
  • Unterwasser-Kabel- und Pipelineverlegung
  • Rettungstauchen, Unterwasser-Bergung
  • Tauchlehrer*in, Tauchschule

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):