Berufsjäger*in

Berufsbeschreibung

Berufsjäger*innen sind mit der Beobachtung, Bestandszählung, der Hege und dem planvollen Abschuss von Wildtieren wie z. B. Rehe, Hirsche, Hasen, Steinböcke, Wildgeflügel befasst. Damit sichern sie das Artengleichgewicht im Revier. Im Winter füllen die Berufsjäger*innen die Futterkrippen z. B. mit Heu, Maiskolben und Kastanien und befestigen sogenannte Lecksteine, das sind Steine aus Salz und Mineralien. Berufsjäger*innen sind entweder Beschäftigte von Forst- und Jagdbetrieben, oder sie üben diesen Beruf als Nebenerwerb zu ihrer Haupttätigkeit z. B. als Land- und Forstwirt*in oder Förster*in aus.

Berufsjäger*innen kennen die Lebensansprüche und Gewohnheiten der verschiedenen Wildtierarten, sie beobachten auf ihren Reviergängen das Verhalten von Rehen, Hirschen, Gämsen, Steinböcken etc. und zählen die Bestände. Zu diesem Zweck bauen sie Hochstände, in denen sie vor Wind und Wetter geschützt sind und von den Tieren unbemerkt sitzen können. Werden zu viele Tiere gezählt, sorgen sie durch gezielte Abschüsse für eine Verringerung des Wildbestandes. Auch die Zahl der Raubtiere (z. B. Fuchs, Marder) muss dem Bestand der pflanzenfressenden Wildtierarten angepasst werden.

Die Jagd unterliegt gesetzlichen Regelungen und ist auf bestimmte Saisonen festgelegt. Die Berufsjäger*innen achten auf die Einhaltung der Gesetze während der Durchführung von Jagden. Sie begleiten Jagdgäste durch das Revier und führen sie zu den Stellen, an denen sich die Wildtiere aufhalten. Zu ihren Aufgaben zählt auch die Verhinderung von Wilddiebstahl (Wilderei) und die Bekämpfung von Wildtierseuchen (z. B. Tollwut). In manchen Regionen werden Wildtiere, die in früheren Zeiten heimisch waren (z. B. Bären, Wölfe, Luchse), wieder angesiedelt.

Im Winter führen die Berufsjäger*innen die Wildfütterung durch, die für die Erhaltung des Wildbestandes von großer Bedeutung ist. Sie befüllen die Futterstände im Revier mit Heu, Kastanien, Mais und Getreidekörner und führen Wartungs- und Reparaturarbeiten an Hochständen, Zäunen und Futterkrippen durch.

Berufsjäger*innen erledigen außerdem den Schriftverkehr mit Behörden und Jagdverbänden, z. B. Wildbestandsmeldungen, Statistiken, Abschusslisten usw. führen, und sind weiters bei Umwelt- und Naturschutzvorhaben beteiligt.

Berufsjäger*innen arbeiten vor allem mit Wildtieren, beobachten und pflegen diese. Sie verwenden verschiedene Futtermittel (z. B. Heu, Rüben, Getreide, Kastanien, Salz) und hantieren mit Schusswaffen ebenso wie mit Arbeitsmaterialien und Werkzeugen zur Errichtung bzw. Reparatur von Hochständen und Futterkrippen (Holz, Schrauben, Nägel, Sägen, Hämmer usw.).

Berufsjäger*innen arbeiten aber auch mit Computern, erstellen Listen (z. B. Bestandslisten) und Protokolle (z. B. Abschussprotokolle) und lesen Landkarten. In der Regel lenken Berufsjäger*innen auch geländegängige Fahrzeuge.

Berufsjäger*innen arbeiten vor allem im Freien in ihren Jagdrevieren, aber auch in Büros. Witterungsunempfindlichkeit und Liebe zur Natur sind damit wichtige Voraussetzung für diesen Beruf. Sie arbeiten gemeinsam mit Berufskolleg*innen, mit Jagdpächter*innen, mit Fachkräften der Forstarbeit, siehe z. B. Förster*in, Forstwart*in, Forstwirtschaft (Lehrberuf)) und haben Kontakt zu Behörden, Jagdgästen und Menschen, die in der Natur Erholung suchen.

Viele Berufsjäger*innen üben diesen Beruf als Nebenerwerb aus und sind im Hauptberuf in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben tätig. Ihr Tätigkeitsbereich überschneidet sich auch mit dem von Förster*innen und Forstwart*innen.

  • Bestandszählungen durchführen, Verhaltensweisen der Wildtiere beobachten
  • Abschusslisten erstellen, Jagden durchführen, eigenständig oder gemeinsam mit Berufskolleg*innen und mit Jagdgästen
  • Maßnahmen zur Wildschadensprophylaxe durchführen
  • Maßnahmen zur Bekämpfung von Wildtierkrankheiten (z. B. Tollwut) durchführen
  • Revierbeobachtungen und Kontrollgänge zur Bekämpfung von Wilddiebstahl ("Wilderei") durchführen
  • Wildfütterungsarbeiten im Winter durchführen
  • jagdliche  Infrastruktur herstellen, z. B. Hochsitze, Steige, Salzlecken, Futterkrippen usw.
  • Wartungs- und Reparaturarbeiten an Zäunen, Gattertoren, Hochständen, Futterkrippen, Steigen und anderer jagdlicher  Infrastruktur durchführen
  • Wartungs- und Reinigungsarbeiten an Jagdgewehren und Jagdutensilien durchführen
  • Bundesforste
  • größere Jagdbetriebe in privatem Besitz, Gutshöfe, Stifte
  • Jagdgenossenschaften (Zusammenschluss mehrerer Jagdbetriebe)

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Bannwald Holzbringung Nachhaltige Landwirtschaft Ökosystem Ökozid