Berufsjäger*innen kennen die Lebensansprüche und Gewohnheiten der verschiedenen Wildtierarten, sie beobachten auf ihren Reviergängen das Verhalten von Rehen, Hirschen, Gämsen, Steinböcken etc. und zählen die Bestände. Zu diesem Zweck bauen sie Hochstände, in denen sie vor Wind und Wetter geschützt sind und von den Tieren unbemerkt sitzen können. Werden zu viele Tiere gezählt, sorgen sie durch gezielte Abschüsse für eine Verringerung des Wildbestandes. Auch die Zahl der Raubtiere (z. B. Fuchs, Marder) muss dem Bestand der pflanzenfressenden Wildtierarten angepasst werden.
Die Jagd unterliegt gesetzlichen Regelungen und ist auf bestimmte Saisonen festgelegt. Die Berufsjäger*innen achten auf die Einhaltung der Gesetze während der Durchführung von Jagden. Sie begleiten Jagdgäste durch das Revier und führen sie zu den Stellen, an denen sich die Wildtiere aufhalten. Zu ihren Aufgaben zählt auch die Verhinderung von Wilddiebstahl (Wilderei) und die Bekämpfung von Wildtierseuchen (z. B. Tollwut). In manchen Regionen werden Wildtiere, die in früheren Zeiten heimisch waren (z. B. Bären, Wölfe, Luchse), wieder angesiedelt.
Im Winter führen die Berufsjäger*innen die Wildfütterung durch, die für die Erhaltung des Wildbestandes von großer Bedeutung ist. Sie befüllen die Futterstände im Revier mit Heu, Kastanien, Mais und Getreidekörner und führen Wartungs- und Reparaturarbeiten an Hochständen, Zäunen und Futterkrippen durch.
Berufsjäger*innen erledigen außerdem den Schriftverkehr mit Behörden und Jagdverbänden, z. B. Wildbestandsmeldungen, Statistiken, Abschusslisten usw. führen, und sind weiters bei Umwelt- und Naturschutzvorhaben beteiligt.