Astronaut*in

Andere Bezeichnung(en):
Kosmonaut*in, Raumfahrer*in

Berufsbeschreibung

Astronaut*innen steuern und bedienen Raumfähren und Weltraumkapseln. Sie arbeiten vor allem in der Luft- und Raumfahrtindustrie bzw. bei internationalen Raumfahrtorganisationen, für Europa die ESA (European Space Agency). Sie führen sogenannte "Missionen", d. h. Flüge in den Weltraum durch, die vorwiegend Forschungszwecken dienen. Dabei bedienen sie  Bordcomputer, komplexe Steuerungs- und Navigationssysteme, Satellitenfunksysteme und andere Geräte und Einrichtungen. Viele Astronaut*innen haben zusätzlich eine Ausbildung als Pilot*in der Luftwaffe.

Die Hauptaufgabe von Astronaut*innen liegt aber in der Durchführung wissenschaftlicher (z. B. medizinischer, technischer, physikalischer, chemischer)  Experimente und Analysen und astrophysischer und astronomischer Forschungen. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und der Bodencrew und mit verschiedensten Spezialist*innen u. a. aus den Bereichen IT, Medizin, Astronomie, Physik.
Bei ihrer Arbeit tragen sie häufig einen Spezialanzug (Raumanzug).

Astronaut*innen sind überwiegend ausgebildete Physiker*innen, Astrophysiker*innen, Mediziner*innen oder Techniker*innen verschiedener Disziplinen, häufig mit einer Zusatzausbildung als Militärpilot*in. Auf Weltraumfahrten, sogenannten "Missionen", welche zu wissenschaftlichen Zwecken durchgeführt werden, steuern und bedienen sie Raumfähren (Space Shuttles), Raumkapseln und andere raumfahrttechnische Anlagen, Einrichtungen und Geräte wie z. B.  Bordcomputer, Steuerungs- und Navigationssysteme, Satellitenfunksysteme usw.

Sie lesen und verwenden Navigationskarten, astronomische Karten und führen wissenschaftliche Unterlagen, Protokolle und computergesteuerte Aufzeichnungssysteme (Flugschreiber). Zur Wartung und Reparatur der raumfahrttechnische Anlagen und Systeme hantieren sie mit verschiedenen Spezialwerkzeugen, Spezialgeräten und Mess- und Prüfgeräten.

Astronaut*innen errichten Raumstationen (z. B. ISS - International Space  Station) und führen Reparatur und Wartungsarbeiten an Raumstationen und Raumfahrzeugen durch. Vor allem führen sie aber wissenschaftliche  Experimente und Analysen unter den besonderen Bedingungen der Schwerelosigkeit und des luftleeren Raums durch. Je nach Fachgebiet handelt es sich dabei z. B. um physikalische, chemische, medizinische oder auch biologische  Experimente und Untersuchungen.

Aufgrund der hohen körperlichen und psychischen Belastungen ist die Ausübung der Tätigkeit als Astronaut*in nur für begrenzte Zeit möglich. In der Regel werden Astronaut*innen nach einer bestimmten Anzahl von Raumflügen "pensioniert". Danach arbeiten sie im Bereich der wissenschaftlichen Forschung z. B. in physikalischen oder medizinischen Labors, an astronomischen Forschungseinrichtungen (z. B. Sternwarten), in verschiedensten Funktionen in den jeweiligen Raumfahrtorganisationen (z. B. auch in der Ausbildung) oder in Forschungs- und Entwicklungslabors von Herstellerfirmen von Triebwerken, Navigationsinstrumenten oder Steuerungssoftware. Beratende und lehrende Tätigkeiten kommen ebenfalls für sie in Frage.

Astronaut*innen steuern und bedienen in erster Linie Raumfähren und andere Raumfahrzeuge. Dabei arbeiten sie mit Bordcomputern, Steuerungs- und Navigationssystemen, Satellitenfunksystemen und anderen hochpräzisen Anlagen und Einrichtungen. Je nach Spezialdisziplin arbeiten sie außerdem mit medizinischen, technischen, biologischen, physikalischen oder astronomischen Forschungs- und Laborgeräten.
Sie lesen und verwenden astrophysikalische sowie astronomische Unterlagen, Navigationskarten, Sternenkarten usw. Im Rahmen von Wartungs- und Reparaturarbeiten hantieren sie mit Spezialgeräten und Spezialwerkzeugen. Sie führen technische Dokumentationen, Protokolle und Journale (Log-Bücher) sowie elektronische Aufzeichnungssysteme (Flugschreiber). Bei ihrer Arbeit tragen sie in der Regel einen speziellen Schutzanzug, insbesondere bei Arbeiten außerhalb der Raumfahrzeuge oder Raumstation.

AstronautInnen arbeiten in wissenschaftlichen Instituten und Forschungszentren, in physikalischen und astrophysikalischen Labors sowie in und an Raumfähren und anderen Raumfahrzeugen. Wenn sie auf 'Mission' sind, d. h. einen Weltraumflug absolvieren, sind sie oft monatelang unterwegs.
AstronautInnen arbeiten im Team mit BerufskollegInnen, der technischen Bodencrew und verschiedensten SpezialistInnen aus den Bereiche IT, Medizin, Astronomie und Astrophysik, Technik usw. (siehe z. B.: Astronom*in, Astrophysiker*in, Physiker*in, Mathematiker*in).

Auf "Mission" arbeiten AstronautInnen unter den besonderen Bedingungen der Schwerelosigkeit, neben geistiger  Fitness ist deshalb auch körperlicher  Fitness eine unbedingte Voraussetzung.

  • Raumfähren und andere Raumfahrzeuge steuern
  • dabei  Bordcomputer, komplexe Steuerungs- und Navigationssysteme, Satellitenfunksysteme usw. bedienen
  • astronomische Karten lesen und verwenden

Während eines Raumfluges ('Mission'):

  • ferngesteuerte Raumsonden steuern und bedienen
  • Reparatur- und Wartungsarbeiten an Raumfahrzeugen, Raumstationen, Sonden, Satelliten etc. vornehmen
  • zu Forschungszwecken kosmische Gesteinsproben etc. sammeln
  • physikalische, biologische, medizinische  Experimente und Versuche durchführen und auswerten
  • physikalische/astrophysikalische (z. B. kosmische Temperatur- und Druckverhältnisse), aber auch z. B. medizinische Daten und Werte aufzeichnen und auswerten

Arbeiten im Labor:

  • physikalische und astrophysikalische  Experimente und Studien durchführen
  • Gesteinsproben etc. untersuchen
  • Fachpublikationen schreiben und veröffentlichen
  • wissenschaftliche Unterlagen, Datenbanken, Fachbücher, Handlexika und dergleichen führen
  • European Space Agency (ESA)
  • NASA Space Program (USA)
  • Universitäten, Technische Universitäten und andere wissenschaftliche Institute und Forschungszentren; z. B. Austria Research Center - Forschungszentrum Seibersdorf

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Astrobiologie Atomphysik Aviation ESA - European Space Agency Exobiologie Extremophile Hubble-Weltraumteleskop Lichtgeschwindigkeit NASA Raumfähre Schwarzes Loch

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