Astrobiologe / Astrobiologin

Berufsbeschreibung

Astrobiologen/Astrobiologinnen erforschen Formen möglichen Lebens außerhalb des Planeten Erde. Zu diesem Zweck studieren sie die Entstehung und Entwicklung von Organismen auf der Erde, die unter extremen Bedingungen, wie z. B. in der Wüste oder in der Antarktis, lebensfähig sind. Diese Organismen werden in der Fachsprache "Extremophile" genannt. Astrobiologen/Astrobiologinnen studieren den Ursprung, die Entwicklung, Funktion und Verbreitung vor allem von extremophilen Lebensformen auf der Erde und im Weltall.

Sie befassen sich mit astrobiologischen Fragestellungen und führen Feldstudien in Wüsten, im Hochgebirge und an den Erdpolen (Arktis, Antarktis) durch. Sie werten ihre Ergebnisse aus und publizieren sie in Fachjournalen. Ihre Ergebnisse sind für andere naturwissenschaftlichen Forschungsbereiche, wie z. B. Chemie oder Astrophysik von großer Bedeutung.
Astrobiologen/Astrobiologinnen arbeiten in der Natur sowie in Laboratorien von Universitäten und wissenschaftlichen Instituten. Sie arbeiten im Team mit Forschungskolleginnen und -kollegen, mit Expertinnen und Experten aus verwandten Fachbereichen und Forschungsassistentinnen und -assistenten.

Die  Astrobiologie ist eine neu aufstrebende, interdisziplinäre Naturwissenschaft, die sich mit dem Studium des Ursprungs, der Evolution und der Verteilung von einfachen Lebensformen (insbesondere Zellkulturen und Mikro-Organismen) im Universum beschäftigt.

Astrobiologen/Astrobiologinnen sind spezialisierte Biolog*innen, die mit der Erforschung dieser Mikro-Organismen befasst sind. Von großem Interesse sind in diesem Zusammenhang Organismen, die unter extremer Hitze oder extremer Kälte (über)leben, da diese extremen klimatischen Verhältnisse überwiegend im Universum vorherrschen (bei uns auf der Erde ähnlich nur in Wüsten oder in den Polarregionen). Astrobiologen/Astrobiologinnen führen umfassende Feldstudien durch; zu diesem Zweck entnehmen sie Proben aus tiefen geologischen Schichten der Erde sowie von Eis, Wasser oder Wüstensand. Im Labor analysieren und klassifizieren sie die Proben und Exemplare und legen für ihre Aufzeichnungen Archive und Sammlungen an. Dabei wenden sie Arbeitsverfahren wie Sektion, Mikroskopie, chemische Färbemethoden und Fotografie an. Die Untersuchungsergebnisse werden mit statistischen Methoden und Computerprogrammen ausgewertet und simuliert.

Dieser Beruf kann derzeit nur im Rahmen der großen Weltraumbehörden  NASA (USA) oder ESA (European Space Agency) ausgeübt werden. Die  Astrobiologie wird aber angesichts der Entwicklungen des 21. Jahrhunderts immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Astrobiologen/Astrobiologinnen verwenden Arbeitsmaterialien und -geräte wie z. B. elektronische Messgeräte, Mikroskope, Thermometer, Reagenzgläser, Pipetten, Filter, Nährböden, Gewebe-,  Bakterien- und Pilzkulturen, Brut- und Trockenschränke. Der Umgang mit Mikroskopen und hochempfindlichen Geräten erfordert höchste Sorgfalt und Konzentration. Zur Dokumentation und Auswertung von Forschungsprojekten arbeiten Astrobiologen/Astrobiologinnen am Computer unter Anwendung von statistischen und naturwissenschaftlichen Softwareprogrammen.

Astrobiologen/Astrobiologinnen arbeiten im Rahmen von Feldforschungen in der Natur, insbesondere in Wüstengegenden, in Hochgebirgen oder in Polar-Regionen. Weiters arbeiten sie in Labors, Büros, Besprechungszimmern und Hörsälen. Der Beruf erfordert eine hohe Mobilität und Reisebereitschaft.

Astrobiologen/Astrobiologinnen arbeiten in interdisziplinären Teams mit Berufskolleginnen und -kollegen, Assistentinnen und -assistenten und Laborhilfskräften in interdisziplinären Teams. Die fachliche Zusammenarbeit und Kommunikation mit verwandten Disziplinen wie Physik, Astronomie und Astrophysik ist ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Siehe z. B. Physiker*in, Chemiker*in, Astronom*in, Astrophysiker*in.

  • astrobiologische Forschungsprojekte, insbesondere Feldforschungsprojekte, planen und durchführen
  • Untersuchungen an Extremophilen, das sind Mikroorganismen und Zellkulturen, welche unter extremen Witterungsverhältnissen lebensfähig sind, durchführen
  • Proben entnehmen, Proben präparieren und konservieren
  • molekularbiologische und biochemische Untersuchungen und  Experimente im Labor durchführen
  • Untersuchungsergebnisse dokumentieren und auswerten
  • Forschungsergebnisse, Projektberichte und wissenschaftliche Studien in Fachjournalen publizieren
  • Lehrveranstaltungen vorbereiten und abhalten, Studierende betreuen
  • Begutachtungs- und Beratungstätigkeiten durchführen
  • interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation pflegen
  • astrobiologische Archive, Datenbanken und Dokumentationen führen
  • Universitäten und wissenschaftliche Institute
  • ESA - European Space Agency
  • NASA - National Aeronautics and Space  Administration (USA)

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Astrobiologie Biochemie Bioinformatik Biophysik Biosphäre Biosynthese ESA - European Space Agency Exobiologie Extremophile NASA Nukleinsäure Protein