Arbeitsplatzbewerter*in

Berufsbeschreibung

Arbeitsplatzbewerter*innen beschreiben und bewerten Arbeitsplätze, überprüfen Lohnforderungen und erstellen Rationalisierungspläne, d. h. sie kümmern sich um den zweckmäßigen Einsatz sowohl von Arbeitskraft wie auch Material. In bestimmten Zeitabständen überprüfen sie Arbeitsplätze und Lohnregulierungsanträge. Nachdem die ermittelten Daten ausgearbeitet wurden, untersuchen und bewerten sie die Arbeitsanforderungen in Bezug auf das Können, die Verantwortung, die Belastung (Körper, Psyche) und die Umwelteinflüsse und stufen sie im Vergleich mit ähnlichen Arbeitsbedingungen ein. Arbeitsplatzbewerter*innen haben umfassenden Kontakt zu den jeweiligen Mitarbeiter*innen des Unternehmens, für die sie die Bewertungen vornehmen.

Die Arbeitsplatzbewertung ist ein Teilbereich der sogenannten Arbeitswissenschaften (siehe auch Ergonom*in). Arbeitsplatzbewerter*innen untersuchen und erforschen Grundlagen, Voraussetzungen und Entwicklungsmöglichkeiten menschlicher Arbeit bzw. menschengerechter Gestaltung der Arbeit in Verbindung mit der Anpassung von Maschinen oder sonstigen Arbeitsmitteln. Sie beraten und unterstützen Unternehmer*innen und Führungskräfte in Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen im Produktions- und Bürobereich.

Eine spezialisierte Form der Arbeitsplatzbewertung stellt die  REFA-Technik dar. Ziele der Arbeit von REFA-Ingenieur*innen sind sinnvoll gestaltete Arbeitsplätze und menschengerechte Arbeitsbedingungen sowie möglichst wirtschaftliche und humane Arbeitsabläufe zum Nutzen der Arbeitnehmer*innen und der Unternehmen (im weiteren Sinne zum Vorteil der gesamten Volkswirtschaft). Eine typische Tätigkeit von REFA-Ingenieur*innen ist die Arbeitsplatzbewertung.

REFA umfasst ein umfangreiches Ausbildungsprogramm, wobei jeder Qualifikationsschritt mit einer international anerkannten und einheitlich entsprechenden Urkunde (REFA-Schein) bestätigt wird. Je nach erreichter Qualifikation sind bestimmte Aufgabenbereiche möglich, die durch folgende Berufsbezeichnungen charakterisiert sind: REFA-Sachbearbeiter*innen, REFA-Fachfrau/-mann, REFA-Techniker*innen für Industrial Engineering, REFA-Organisationsassistent*innen, REFA-Organisator*innen, REFA-Ingenieur*innen für Industrial Engineering.

Eine Grundlage für Arbeitsplatzbewerter*innen bilden die rechtlichen und wirtschaftlichen Fakten von Lohnverhältnissen, welche sie auf ihre Haltbarkeit in Bezug auf Arbeits- und Gesundheitsbelastung, Können, Verantwortung etc. überprüfen. Sie prüfen weiterhin das gesamte materielle Arbeitsumfeld in Hinblick auf Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Arbeitsabläufe z. B. mit Stoppuhren, um die Zeit für Arbeitsabläufe zu messen, und werten diese mittels Statistiken aus. Sie beschäftigen sich auch mit der Befindlichkeit der Arbeitenden am Arbeitsplatz mittels Befragungen.

Arbeitsplatzbewerter*innen haben umfassenden Kontakt zu Mitarbeiter*innen und Führungskräften (z. B. Betriebsleiter*in, Werkstättenmeister*in etc.) der Unternehmen, für die sie die Bewertung durchführen. Sie arbeiten in Büros und jeweils vor Ort, um das Arbeitsumfeld und die Arbeitsabläufe analysieren zu können. Arbeitsplatzbewerter*innen können auch im (wissenschaftlichen) Lehrbereich tätig sein.

  • Arbeitsabläufe untersuchen
  • Schwachstellenanalysen, Zeit- und Bewegungsstudien erstellen
  • Materialfluss analysieren
  • den jeweiligen Produktionsbedarf planen
  • die einzelnen Arbeitsplätze gestalten und bewerten
  • in den verschiedensten Abteilungen von gewerblichen und industriellen Betrieben
  • Unternehmensberatungen
  • Öffentlicher Dienst

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Arbeitstherapie Ergonomie REFA-Technik