Chemielabortechnik (Lehrberuf)

English: Chemical laboratory engineering (Chemical laboratory engineer)

Berufsbeschreibung

Der Lehrberuf Chemielabortechnik wurde per 1. Juni 2015 durch den Modullehrberuf Labortechnik ersetzt. Berufs- und Ausbildungsbeschreibungen findest du unter:

Chemielabortechniker*innen führen chemische, physikalisch-chemische, biochemische und biotechnologische Untersuchungen und Versuche an verschiedensten Stoffen durch. Mit Hilfe von computergesteuerten Geräten und Mikroskopen untersuchen sie  Chemikalien (z. B. Säuren, Gase), Zwischenprodukte (z. B. Kunststoffe und Metalle) sowie Endprodukte (z. B. Lebensmittel, pharmazeutische Produkte). Sie arbeiten gemeinsam mit ihren Berufskolleg*innen und Fachkräften im Bereich Chemie (z. B. Chemiker*innen, Chemieverfahrenstechniker*innen, Biolog*innen) in Labors.

"Da mein Lehrbetrieb gewerbliche Sprengstoffe herstellt, gehört es zu meinen Aufgaben, Sprengstoffanalysen durchzuführen. Das ist eine spannende Aufgabe, bei der Genauigkeit gefragt ist."
Christoph Knapp, Lehrling bei der Austin Powder GmbH, ibw Fotowettbewerb 2007

Chemielabortechniker*innen arbeiten im analytischen oder synthetischen Aufgabenbereich. Im analytischen Bereich beschäftigen sie sich mit der Bestimmung der Inhaltsstoffe und der Gewinnung von Proben. Im synthetischen Bereich arbeiten sie im Zuge der Herstellung neuer und verbesserter Stoffe an Materialuntersuchungen und Prozessentwicklungen.

Chemielabortechniker*innen bestimmen und messen beispielsweise die Inhaltsstoffe von Materialien, das Fließverhalten, den Schmelzpunkt usw. (Analyse). Sie stellen auch chemische Verbindungen für Heilmittel, Pflanzenschutzmittel, Kosmetika usw. her (Synthese).

Einerseits erfolgt die Durchführung der gestellten Aufgaben unter Einsatz klassischer Verfahren, andererseits ist sie die moderne Untersuchungstechnik geprägt von computergesteuerten Geräten und Analyseautomaten.

Chemielabortechniker*innen hantieren mit den unterschiedlichsten Materialien (z. B. pharmazeutische Produkte/Medikamente, Lebensmittel, Metalle, Kunststoffe). Sie verwenden und bedienen Laborcomputer, Mikroskope,  Photometer, Chromatographiegeräte, Thermometer usw., setzen Hilfsmitteln ein (z. B. Reagenzgläser, Kolben, Saugflaschen, Vakuumfilter) und führen Protokolle über ihre Ergebnisse.

Chemielabortechniker*innen arbeiten in Labors und Produktionshallen. Sie arbeiten - je nach Größe und Art des Betriebes oder der Institution im Team mit Fachkräften des Berufsbereichs Chemie zusammen, wie z. B. mit Chemiker*innen, Chemieverfahrenstechniker*innen (siehe Chemieverfahrenstechnik (Lehrberuf)), Biolog*innen (siehe Biologe / Biologin) oder Lebensmitteltechniker*innen.

  • technische Unterlagen lesen und anwenden
  • Arbeitsschritte, Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden festlegen
  • Arbeitsabläufe planen und steuern, Arbeitsergebnisse beurteilen, Qualitätsmanagementsysteme anwenden
  • Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, Normen, Sicherheitsstandards und Umweltstandards ausführen
  • erforderliche Materialien auswählen, beschaffen und überprüfen
  • technische Daten über den Arbeitsablauf und die Arbeitsergebnisse erfassen
  • Versuchs- und Untersuchungsapparate aufbauen und daran arbeiten
  • Messungen durchführen sowie Rohstoffe und Zwischenprodukte bestimmen
  • physikalische, chemische und biologische Prozesse überwachen und steuern
  • präparative Tätigkeiten in labor- und halbtechnischem Maßstab durchführen
  • Berechnungen physikalischer und chemischer Natur durchführen
  • Kalibrierungen durchführen
  • Maßnahmen zur chemischen Qualitätssicherung durchführen

  • Forschungs-, Betriebs-, Entwicklungs- und Kontrolllabors von Betrieben verschiedener Industriebereiche, wie Kunststoff-, Pharma-, Baustoffindustrie, Elektronik-, Erdöl-, Textilindustrie etc.
  • Institute und Betriebe, die im Umweltbereich tätig sind, wie  Recycling- oder Abwasseraufbereitungsbetriebe
  • Forschungsinstitute an Universitäten